Erste Reaktionen zur Schließung der Chirurgie im Gerolsteiner Krankenhaus Ende 2020

Vulkaneifel. Wieder ist es soweit, die medizinische Versorgung in der Vulkaneifel wird weiter beschnitten. Nach den Geburtshilfeabteilungen in Gerolstein (2013) und in Daun (2018) wird nun die Hauptabteilung Chirurgie im Krankenhaus Gerolstein zum Jahresende ohne jegliche Vorab – Information der Öffentlichkeit geschlossen.

Wieder erfolgt die Nachricht kurz vor den Weihnachtsfeiertagen. Die Mitarbeiter werden vor vollendete Tatsachen gestellt. In Zeiten des allgemeinen Pflegepersonalmangels freut sich der Konzern über eine sogenannte “Verschiebemasse”. Die Krankenhauskonzerne, hier die Marienhaus Kliniken GmbH, entscheiden nach Gutsherrenart, die Politik tut überrascht und auch die Patienten haben das Nachsehen. Sie müssen immer weitere und beschwerlichere Wege
auf sich nehmen und die Wartezeiten für wichtige Eingriffe werden länger. Besuche werden erschwert. Die Landesregierung darf solch einem Treiben nicht weiter tatenlos zusehen.

Die Lokalpolitiker dürfen nicht immer nur davon reden, dass die ländliche Bevölkerung nicht abgehängt werden soll. Sie müssen auf grundlegenden Änderungen
beharren. In der Pandemie hat es sich gezeigt, wie wichtig eine umfassende medizinische Versorgung auch gerade vor Ort ist. Die Ursachen der trotz Coronapandemie fortschreitenden Klinikschließungen sind bundespolitisch gewollt und längst bekannt: Seit der Einführung der Fallpauschalen zur
Bezahlung der Krankenhausleistungen sind kleinere Krankenhäuser zunehmend nicht mehr in der Lage sich zu finanzieren. Die großen Krankenhauskonzerne, ob nun gemeinwirtschaftlich oder privat, betreiben ihre Häuser rein nach betriebswirtschaftlichen Vorgaben. Die Gesundheitsversorgung gehört wieder in die
öffentliche Hand!

Die Partei DIE LINKE fordert ein kommunales Krankenhaus für den Vulkaneifelkreis, das alle Bedarfe der medizinischen Grundversorgung abdeckt, einschließlich einer Geburtshilfe.

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