Experten sehen Pharmastandort Rheinland-Pfalz gut aufgestellt

Künftiger Corona-Impfstoff könnte aus Mainz kommen

In ihrer jüngsten Sitzung hat sich die Enquete-Kommission „Corona-Pandemie“ des Landtags mit dem aktuellen Forschungsstand in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft befasst. Dazu erklärt die Obfrau der SPD-Landtagsfraktion in der Pandemie-Kommission, Kathrin Anklam-Trapp:

„In einem atemberaubenden Tempo hat die Corona-Pandemie eine Fülle an neuen wissenschaftliche Erkenntnissen in den unterschiedlichsten Forschungsbereichen produziert – Virologen und Epidemiologen, Volkswirte und Bildungsforscher, Gesellschaftswissenschaftler und Psychologen sind in der Corona-Krise zu gefragten Expertinnen und Experten geworden. Bei der Erforschung des Virus, seiner Verbreitung sowie von wirksamen Maßnahmen zu seiner Bekämpfung sind wir seit Beginn der Pandemie einen großen Schritt vorangekommen. Alle Hoffnungen liegen jetzt auf der schnellen Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Wie die Expertinnen und Experten heute darlegten, sind wir in Deutschland und Europa im Bereich der Impfstoffforschung hervorragend aufgestellt:

Es gibt eine Vielzahl an vielversprechenden Forschungsprojekten, umfangreiche klinische Entwicklungskapazitäten sowie große Produktionsanlagen zur massenhaften Herstellung eines Corona-Impfstoffs. Für die schnelle Ausweitung von Produktionskapazitäten stehen ausreichend Finanzmittel bereit. Der Pharma-Standort Deutschland profitiert dabei von einer effizienten Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Verwaltung und Wirtschaft. Eine weltweit führende Rolle bei der Impfstoffentwicklung nimmt derzeit das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech ein: Erste klinischen Testungen eines Corona-Impfstoffs sind auch in Deutschland bereits angelaufen. Ein halbes Jahr nach dem weltweiten Ausbruch der Pandemie rückt ein wirksamer Corona-Schutz damit in greifbare Nähe.“

Nicht zuletzt habe die Corona-Krise zu einem Wandel im Verhältnis von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft geführt, stellt Anklam-Trapp fest: „Wissenschaft und Forschung sowie dem Krisenmanagement der Politik wird in der Corona-Pandemie hohes Vertrauen entgegengebracht. Anders als in anderen Ländern gibt es in Deutschland und Rheinland-Pfalz eine große gesellschaftliche Übereinstimmung, dass jegliche Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in enger Abstimmung zwischen den handelnden Regierungen und wissenschaftlichen Expertinnen und Experten zu treffen sind. So gehören auch im Corona-Expertenteam von Ministerpräsidentin Malu Dreyer Mediziner und Virologen zu den wichtigsten Beratern der Landesregierung. Zur großen gesellschaftliche Akzeptanz der Corona-Maßnahmen hat überdies beigetragen, dass diese fortlaufend evaluiert und an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst werden. Die damit verbundene, enorme Kommunikationsleistung von Politik und Wissenschaft gilt es weiter auszubauen und zu stärken.”

 

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