Filmpremiere in Neef: „Eulenköpfchen“ als Filmheld

Neef/Mosel. Als Leuchtpunkt der Artenvielfalt ist er bereits ausgezeichnet; nun wird er auch von der Leinwand „leuchten“ und viele Blicke auf sich ziehen: der Neefer Petersberg. Das Projekt „Lebendige Moselweinberge“ des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel hat einen Film über diesen besonderen „Ort“ in Auftrag gegeben. Am Samstag, 17. August 2019, 20.30 Uhr, feiert er während des Neefer Wein- und Heimatfestes Premiere.

Ihre Begeisterung ist groß und ansteckend. Wenn die Naturelebnisbegleiterin Irmgard Spreier Schönheit, Bedeutung und Vielfalt des „Neefer Petersbergs“ beschreibt, will man augenblicklich live und in Farbe sehen, was die Faszination ausmacht. Jedenfalls wird im Gespräch schnell klar, warum sie, Ortsbürgermeister Harald Franzen und Umweltberaterin Mechthild Haupts die Bewerbung für den „Neefer Petersberg“ als Leuchtpunkt eingereicht hatten. „Ich brauchte nicht lange zu überlegen. Es muss Aufgabe sein, alles dafür zu tun, dass die Steillagen erhalten bleiben“, sagt Irmgard Spreier, die auch Kultur- und Weinbotschafterin ist.

Für die Lehrerin, die in Dreis lebt, bedeutet dieses Engagement, „zurück zu den Wurzeln“ zu gehen. Denn in Neef wuchs sie in einer Winzerfamilie auf; lernte vom Vater viel über Klima, Fauna, Flora und die Bedeutung der alten Weinreben kennen. In einer „Familien-AG“ bewirtschaftet sie heute einen Weinberg mit alten Reben. Wie es ist, Knochenarbeit in einem 75 Grad steilen Weinberg zu leisten und mit hochwertigem Wein dafür belohnt zu werden; Exkurse zur Geschichte, Kultur, Klima – „meine Führungen bieten einen bunten Blumenstrauß“.

Das Besondere komme im Video der Filmemacher Anja Freyhoff und Thomas Ullmann gut zum Ausdruck. Irmgard Spreier: „Für mich war es etwas ungewohnt, vor der Kamera zu stehen. Aber ich wusste: Diese Landschaft ist ein Traum. Das Leuchten der Berge, der Blick auf die kleinste, engste Moselschleife. Das kann nur gut werden.“ Gedreht worden sei zum Beispiel vom 400 Meter hohen Calmont aus. Man schaue wie aus dem Helikopter auf die „kleine Schwester des steilsten Weinbergs Euopas“, den schmalen Grat des Neefer Petersbergs, die Kapelle und das „Eulenköpfchen“, das den Kelten Höhenheiligtum war, den Römern Bergbefestigung. Zu sehen sind von der Sonne verwöhnte Steil- und Steilstlagen; am Südwesthang die historische Weinlage des Neefer Frauenbergs mit alten Rebstöcken; die Neefer Lay, bewaldete Berggipfel, der Petersbergtunnel; Trockenmauern und Felsvorsprünge, die unzähligen Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten.

„Der geschichtliche Hintergrund ist wichtig. Dank der historischen Ruheplätze hat die Natur dort so gut überlebt“, erklärt die Naturerlebnisbegleiterin. Feldsalat, Gift-Lattich, Färberwaid weiter oben die „Schatten-Gesellschaft“ mit Farnen; scharfer Mauerpfeffer, Dachwurz, Blauer Lattich, roter Weinbergspfirsich, Zauneidechsen, Schlingnattern, Apollofalter und natürlich – wie der Name „Eulenköpfchen schon vermuten lässt – verschiedene Eulenarten: Dies alles ist während des Festes in dem Film zu bestaunen. Oder aber in eigener Anschauung auf dem „Leuchtpunkt-Wanderweg“. Startpunkt ist die zur Leuchtpunkt-Skulptur ungestaltete Kelter am Brunnenplatz in Neef.

Info

Die Leuchtpunkte sind vor Ort beschildert. Über einen QR-Code erhalten Besucher mithilfe des Mobiltelefons Informationen. Die jeweiligen Filme zu den Leuchtpunkten sind im Internet zu finden unter www.lebendige-moselweinberge.de/leuchtpunkte.html.

Weitere Infos zu den Lebendigen Moselweinbergen gibt es im Internet unter www.lebendige-moselweinberge.de oder beim DLR Mosel: Martina Engelmann-Hermen, Telefon 06531-956-156, E-Mail: martina.engelmann-hermen@dlr.rlp.de; Carsten Neß, Telefon 06531-956-184,  E-Mail: carsten.ness@dlr.rlp.de.

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