Flughafen Hahn: Knatterer, Brummer und Heuler statt Ryanair und Wizzair

Hahn. Der große internationale Fracht- und Charterflughafen Frankfurt-Hahn setzt in Zeiten der Corona-Krise wegen Passagiermangels offensichtlich wieder auf ein längst überwunden geglaubtes Geschäftsmodell aus den Anfangszeiten des Flughafens. Fast täglich findet inzwischen wieder Flugbetrieb mit kleinen Knatterern, Heulern oder Brummern statt, die oftmals über Stunden im Kreis fliegen und mit ihrem nervtötenden Geräusch die Anwohner in den überflogenen Ortschaften belästigen.

11.05.20, Embrear Phenom 300, Kennzeichen: D-CCGM, aus Koblenz-Winningen

13.05.20, Piper PA 28, Kennzeichen: D-EIIB, aus Koblenz-Winningen

14.05.20, Cessna 172S, Kennzeichen; D-EESX, aus Mannheim

16.05.20, Diamond DA 40NG, Kennzeichen: D-EFCO, aus Siegerland/Burbach

Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn fragt sich, warum die Piloten extra zum Flughafen Hahn fliegen, um bei uns ihre Runden zu drehen. Warum drehen die Piloten/Flugschüler aus Mannheim, Siegen oder Koblenz ihre Schleifen nicht über ihren Heimatgemeinden?

Es zeigt sich erneut, dass die 1997 von der Landesregierung erlassenen Bestimmungen in der luftrechtlichen Genehmigung für den Flughafen Hahn, damals vollmundig als „Auflagen zum Schutz der Bevölkerung“ bezeichnet, zur wirksamen Eindämmung des Betriebs mit Kleinflugzeugen völlig ungeeignet sind.

Die Flugmanöver, wie sie jetzt stattfinden, wurden schon damals von der BI in den Klageschriften beschrieben, jedoch von Genehmigungsbehörde, Landesregierung, Gutachtern und auch von den Richtern am Oberverwaltungsgericht als nicht realistisch abgewiesen.

Zur Entlastung der ehemaligen Geschäftsführer müssen wir der Fairness halber feststellen, dass diese die Schwächen der Schutzauflagen nach entsprechenden Beschwerden von Bürgermeistern der Umlandgemeinden erkannt und entsprechend gehandelt haben.

Unter dem ehemaligen Geschäftsführer der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Herrn Schumacher, kam die Hobbyfliegerei mit Kleinflugzeugen fast völlig zum Erliegen. Auch seine Nachfolger im Amt, Herr Rethage und Herr Buck, hatten an dieser Art von Flugverkehr kein Interesse. Offensichtlich ganz anders der chinesische Geschäftsführer Hexin Wang. Dieser muss, vielleicht wegen Geldknappheit und auf Druck des chinesischen Großkonzerns HNA, jeden Euro Umsatz generieren. Die Bevölkerung im Umland ist ihm dabei sicherlich völlig egal.  (Quelle: BI Gegen den Nachtflughafen Hahn)

 

 

 

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