Genossenschaftlicher Schulterschluss in der Region

VR-Bank Hunsrück-Mosel eG (Morbach) will sich der Verbindung von Volksbank Hunsrück-Nahe eG (Simmern) und der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG (Wittlich) anschließen

WITTLICH/SIMMERN/MORBACH – Vor rund einem Jahr verkündeten die Volksbank Hunsrück-Nahe eG und die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG die Aufnahme von Gesprächen über eine Verschmelzung zu einer genossenschaftlichen Regionalbank. Zwischenzeitlich sind die erforderlichen Beschlüsse gefasst; das Fusionsprojekt läuft auf Hochtouren. Nun plant mit der VR-Bank Hunsrück-Mosel eG mit Sitz in Morbach ein weiteres genossenschaftliches Institut, sich der „neuen“ Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG anzuschließen.

Grund für den geplanten weiteren Zusammenschluss sind strategische Herausforderungen, wie die anhaltende Niedrigzinspolitik, steigender Ertrags- und Kostendruck, Digitalisierung sowie zunehmende Regulatorik. Die jetzt drei Partnerbanken sind davon überzeugt, dass diese Anforderungen ein größeres gemeinsames Haus besser bewältigen kann.

Ziel ist die Fusion der Genossenschaftsbanken zum 01.01.2023. Die Mitglieder sowie die Mitgliedervertreter sollen im Herbst darüber entscheiden. Der Zusammenschluss der Kreditinstitute ist richtungweisend, so die Vorstände und Aufsichtsräte. Damit soll in der Region das leistungsfähige genossenschaftliche Geschäftsmodell langfristig sichergestellt werden.

Fusion aus einer Position der Stärke

Mit der VR-Bank Hunsrück-Mosel würde eine weitere kerngesunde genossenschaftliche Bank zu dem neuen Institut hinzustoßen.

Mit der angestrebten Fusion „kommen faire und verlässliche Partner zusammen, die wirtschaftlich gut aufgestellt sind. Es ist eine Fusion aus einer Position der Stärke“, unterstreicht Erik Gregori, Co-Vorstandssprecher der neuen Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG, „das ist eine gute Basis für ein erfolgreiches und gleichgerichtetes Miteinander.“

Dass die Banken und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut zueinander passen, da sind sich die Vorstände sicher. Schon bisher gab es gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Gebieten. Aus guter Nachbarschaft soll nun eine gemeinsame Bank werden. Und nicht nur menschlich passt es. Auch das Gebiet, das die VR-Bank Hunsrück-Mosel betreut, rundet das künftige gemeinsame Geschäftsgebiet sinnvoll im Südwesten ab. Am Standort Traben-Trarbach sind die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG und die VR-Bank Hunsrück-Mosel bisher sogar beide vertreten.

Moderne Flächenbank – mehr Leistung für Kunden

Das Genossenschaftliche Geschäftsmodell und seine Werte liegen im Trend. Diese Werte wie Fairness, Miteinander und Regionalität will man auch in der gemeinsamen Bank für Mitglieder und Kunden fortführen und stetig weiterentwickeln. Dazu soll eine moderne Flächenbank entstehen, die das regional geprägte Filialnetz mit den künftigen Kundenanforderungen an eine digitale Abwicklung von Bankgeschäften verbindet.

„Wir werden mit unseren Standorten weiterhin dezentral präsent sein. Mit persönlichem Service, qualifizierter Beratung und schnellen Entscheidungen“, sagt Markus Bäumler, Vorstand der VR-Bank Hunsrück-Mosel eG, der als Generalbevollmächtigter der neuen Bank den Privatkunden- und Firmenkundenmarkt im bisherigen Geschäftsgebiet der VR-Bank Hunsrück-Mosel eG verantworten soll. „Gemeinsam“, so Bäumler, „können technische Innovationen zügiger umgesetzt und individuelle Angebote und Beratungsleistungen für Privatkunden und die heimische Wirtschaft weiterentwickelt werden.“ Auch für die Finanzierung des gewerblichen Mittelstands ergeben sich in der größeren Bank noch mehr Möglichkeiten.

 

Langfristig sichere Arbeitsplätze

Für Mitarbeiter entsteht durch das größere Haus ein noch attraktiverer Arbeitgeber, der interessante Perspektiven zur beruflichen Entwicklung und Spezialisierung bietet. „Zudem ermöglicht die wirtschaftliche Stärke der Bank langfristig sichere Arbeitsplätze“, betont Michael Hoeck, Co-Vorstandssprecher der neuen Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG.

„Alle Banken kämpfen gegen den Rückgang der Zinsmarge und unterliegen einem erheblichen Wettbewerbsdruck“, erklärt Klaus Born, Vorstandsmitglied der VR-Bank Hunsrück-Mosel eG. „Steigende Kosten können durch die Bildung größerer und leistungsfähiger Betriebseinheiten und daraus resultierender Synergieeffekte gedämpft werden“. Geld soll lieber dort investiert werden, wo Kunden profitieren: In Beratungszeit, moderne Kommunikations- und Vertriebswege sowie die Unterstützung von Vereinen und Initiativen vor Ort, so Born, der mit dem Vollzug der Verschmelzung altersbedingt aus dem aktiven Dienst ausscheiden wird.

Mitglieder und Vertreter entscheiden im Sommer

In diesen Tagen haben die Aufsichtsräte der Banken ohne Gegenstimme „grünes Licht“ für weitere Gespräche gegeben. Die Mitglieder bzw. Vertreter wurden bereits schriftlich benachrichtigt. Weitere Informationen sollen in den regulären General- bzw. Vertreterversammlungen im Juni folgen. Über ein Zusammengehen entscheiden dann die Versammlungen im Herbst.

Die „neue“ Genossenschaftsbank soll zum 1. Januar 2023 unter dem Namen „Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG“ mit Sitz in Simmern entstehen. Im Zuge des Zusammenwachsens werden Mitarbeiter der beteiligten Häuser in Arbeitsgruppen einbezogen. „Wir wollen in dem Prozess alle Beteiligten Schritt für Schritt mitnehmen“, sagen die Vorstände.

Mit der erfolgreichen Fusion der Kreditinstitute käme das gemeinsame Institut aus heutiger Sicht auf eine Bilanzsumme von rund 3,1 Mrd. Euro. Weitere wichtige Kennziffern: 32 Filialen, rund 120.000 Kunden und 54.000 Mitglieder (genossenschaftliche Anteilseigner) sowie rund 540 Mitarbeiter.

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