Gestärkt durch die Krise mit nachhaltigem, innovativem Wirtschaften

Der Wirtschaftsrat von Ministerpräsidentin Malu Dreyer befasste sich heute mit der aktuellen Situation der Industrie in Rheinland-Pfalz und den Auswirkungen der Pandemie auf den rheinland-pfälzischen Markt. Dabei spielte der Blick auf globale Lieferketten, auf Investitionen der Unternehmen zur Bewältigung der Kriseneffekte in der Produktion und auf innovationsfördernde Ansätze der Landesregierung eine Rolle. „Die Industrie in Rheinland-Pfalz hat enge Beziehungen zu unseren Nachbarländern Niederlande, Belgien und Frankreich, aber auch zu Italien und Spanien. Das zeigt, dass es eine Aufgabe europäischen Ausmaßes und der Solidarität ist, die Industrie in Gang zu halten und gestärkt auf die Zeit nach der Krise vorzubereiten“, erklärte die Ministerpräsidentin. Die Landesregierung bekenne sich klar zum Technologie- und Innovationsstandort Rheinland-Pfalz, den die Industrie in enger Zusammenarbeit mit der Forschung prägt.

„Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz erfährt durch die Krise große Veränderung. Wir haben gelernt, digitale Lösungen für neue und flexible Formen des Arbeitens zu nutzen. Wir müssen in Unternehmen und Verwaltungen resiliente Ansätze nutzen, um aus der Krise zu lernen und gestärkt aus ihr hervorzugehen“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie verwies auf das Instrument der Kurzarbeit, das in Verbindung mit Qualifizierungsmaßnahmen geeignet sei, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in kritischen Unternehmenslagen zu halten. Die Landesregierung gebe mit den Impulsen aus den Nachtragshaushalten Unternehmen die Möglichkeit, Förderungen und Finanzierungen von nachhaltigen, innovativen Produkten und Prozessen zu nutzen.

Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing wies darauf hin, dass es wichtig sei, weiterhin in Innovationen zu investieren. „Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen wirtschaftlichen Lage, die gleichzeitig auch ein Nährboden für neue Ideen und deren Marktfähigkeit sein kann. Neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen können Lösungen für die derzeitigen Herausforderungen mit sich bringen“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Gerade erst wurde der Innovationsfonds des Wirtschaftsministeriums um 10 Millionen Euro aufgestockt. Zudem wird der Digi-Booster KMU auf dem Weg in die Digitalisierung unterstützen. „Wir setzen gezielt Impulse für den technologischen Wandel. Innovationen halten die wirtschaftliche Entwicklung dynamisch und sie werden uns helfen, resilienter aus der Krise zu kommen. Es sind die Unternehmen, die Lösungen hervorbringen. Helfen wir ihnen, innovative Produkte zu entwickeln, helfen wir der Wirtschaft und schließlich auch der Volkswirtschaft. Eine zukunftsfähige Wirtschaft ist wichtig, damit der Sozialstaat handlungsfähig bleibt.“

„Die rheinland-pfälzischen Unternehmen sind innovativ und stemmen sich engagiert gegen die Krise, sehen sich aber auch einem harten Standortwettbewerb ausgesetzt. Deshalb brauchen wir klare Signale und eine aktive Standortpolitik“, betonte der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmerverbände (LVU), Dr. Gerhard F. Braun. Mit Blick auf die Post-Corona-Ökonomie sei eine aktive Standort- und Industriepolitik wichtig. „Die Folgen von Corona machen den Betrieben schwer zu schaffen. In den Unternehmen wird alles dafür getan, die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und die Produktion zu sichern. Hohe Belastungen in der Produktivität sind die Folge. Darüber hinaus erleben Unternehmen und Beschäftigte die Folgen von Transformation und Dekarbonisierung, die zusätzlich von wachsenden Anforderungen aus der Politik erschwert werden. In dieser angespannten Situation seien keine weiteren Belastungen verkraftbar.“

„Die Unternehmen sind jetzt in der Verantwortung, die Förderprogramme des Bundes und des Landes dazu zu nutzen, ihre Produkte und Prozesse zukunftsfähig zu gestalten. Wenn das gelingt, wird die Corona-Krise zur Chance, die ökologische und digitale Transformation der Wirtschaft so zu meistern, dass Arbeitsplätze und Wertschöpfung nachhaltig im Land gesichert werden“, mahnte Dietmar Muscheid, Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland.

Am Wirtschaftsrat der Ministerpräsidentin nehmen die Spitzen der Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften der Industrie in Rheinland-Pfalz teil sowie die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz.

 

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