Herbst-Trends 2021: Wein, Luxusuhren und gute Filme

Gefragt im Herbst: Vom Flutwein bis zur edlen Armbanduhr

Das Jahr 2021 brachte insbesondere für die Eifelregion einige turbulente Ereignisse mit sich. Doch ist es mehr als nur im Sinne der positiven Eifeler Lebensart, sich nach einem Schock wieder aufzurappeln und weiterzumachen. Nach schier endlosen Momenten, in denen das Leben stillzustehen schien, werfen wir nun einen Blick auf die kleinen Freuden im Leben, die so gleichermaßen überraschend und offensichtlich sind, dass man sich das Lächeln kaum verkneifen kann.

Herbst-Trend #1: Der Flutwein

Der Herbst ist für viele in der Region rund um Ahr und Rhein, eine der schönsten Jahreszeiten überhaupt. Die Weinernte steht ins Haus und belebt die Region wie kaum ein anderes Event. Von Verkostungen bis zur Wahl der Weinkönigin zeigt sich der Herbst in der Eifel so lebenslustig und positiv, wie man es sich aktuell nur wünschen kann.

Doch ist die Welt der Winzer dieses Jahr nicht nur von eigenen Ernten geprägt. Mit dem Flutwein versuchte man, den Einbußen durch die Naturkatastrophe ein wenig entgegensteuern. Bei diesem Wein handelt es sich um bereits abgefüllte Flaschen, die aufgrund der Schlamm- und Wassermassen äußerlich ramponiert wurden, deren Inhalt jedoch unbeschadet geblieben und weiterhin genießbar ist. Diese für den regulären Verkauf ungeeigneten Flaschen wurden vor allem zu Beginn der Flut-Krise über ihrem ursprünglichen Wert in alle Welt verkauft, um mit dem daraus entstehenden Gewinn vor Ort schnell finanzielle Hilfe leisten zu können. Die Aktion kam derart gut in Deutschland und der Welt an, dass inzwischen weit über 47.000 Personen den Wein kauften und so insgesamt über 4,4 Millionen Euro an Spenden zusammen kamen. Wenn das Glas Wein besonders gut schmeckt und neben dem warmen Gefühl im Bauch auch ein warmes Gefühl in der Brust hinterlässt, dann war dies mit Sicherheit einer der Flutweine.

Herbst-Trend #2: Die gebrauchte Luxusuhr

Ein interessanter, aber komplett anderer Trend nimmt bereits seit einigen Jahren an Fahrt auf und hält vor allem an der Zielgruppe der jungen Erwachsenen beständig fest: Luxusuhren. Was für manch einen zunächst vielleicht etwas irritierend klingt, ist bei genauerer Betrachtung jedoch überraschend logisch. Denn hochwertige Armbanduhren, insbesondere gebrauchte Luxusuhren, gelten als solide, krisensichere Wertanlage und werden unter anderem genau aus diesem Grund immer beliebter.

Als klassisches Statussymbol war die dicke Rolex oder die funkelnde Breitling lange als protziges Accessoire verschrien – und manch einer empfindet dies sicherlich auch immer noch so. Dennoch sind Uhren von Rolex und Co. vor allem bei den unter 35-Jährigen zunehmend gefragter. Mancherorts gehört die Luxusuhr schon fast zum guten Ton und dient bei Weitem nicht mehr nur als das besagte Statussymbol, sondern immer häufiger auch als Investment. Heutzutage scheint man in gebrauchten Edel-Zeitmessern die Art von Geldanlage gefunden zu haben, deren Preis sich zuverlässig hält und in manchen Fällen sogar um ein Vielfaches steigert. Allemal hübscher als ein Sparbuch und je nach Modell auch deutlich rentabler, sind die kunstfertigen Schweizer Luxusuhren ein kleines und – aus zweiter Hand – meist schnell verfügbares Vermögen.

Herbst-Trend #3: Der Motorsport

Der Nürburgring, auch als die „Grüne Hölle“ bekannt, ist in diesem Jahr erneut Dreh- und Angelpunkt von Hobby, Leidenschaft und Realitätsflucht. Durch bereits gefahrene Rennen wurden hier ebenfalls Spenden für die Betroffenen der Überschwemmungen gesammelt. In einer schweren Zeit bewies die Szene Rückgrat und beeindruckenden Zusammenhalt. Mit Personal, Equipment und allgemein unbürokratischer Unterstützung wurde die Infrastruktur des Grand-Prix-Kurses zur Einsatzzentrale der Hilfsorganisationen.

Nun, nach Monaten des Ausnahmezustands, ist der Nürburgring wieder zu vergleichsweise altem Betrieb zurückgekehrt. Als pulsierendes Herz der Motorsport-Gemeinde, die deutschlandweit in der Eifel wohl mit am größten sein dürfte, leistet der Nürburgring in seiner eigentlichen Funktion als Rennstrecke einen ebenso wichtigen Beitrag wie als Logistikzentrum für Nothilfe. Die DTM, ADAC-Masters und Co. dürfen nun wieder über die Döttinger Höhe und durch den Adenauer Forst fliegen und die Zuschauer auf den Tribünen begeistern. Der lebendige Geist des Motorsports hat die dunkle Phase erfolgreich überstanden und seine Anhänger mitunter noch etwas enger zusammengeschweißt. Deshalb liegt der Motorsport in der Eifel in diesem Jahr vielleicht sogar noch etwas mehr im Trend, als dies ohnehin meist schon der Fall ist.

Herbst-Trend #4: Der Kinobesuch

Ein weiterer Herbst-Trend und echter Dauerbrenner bei schlechtem Wetter: ein Kinobesuch. Nachdem man aufgrund der Pandemie monatelang vor verschlossenen Türen stand, haben die Lichtspielhäuser endlich wieder geöffnet und bieten regelmäßige Filmvorstellungen. Ob man Bond dabei beobachtet, wie er die Welt vor fiesen Superschurken rettet, oder Peter Hase bei seinen neuesten Abenteuern begleitet – die aktuellen Kino-Programme halten für jedes Alter und jeden Geschmack die richtige Unterhaltung bereit und sind insbesondere bei ungemütlichem Herbstwetter eine willkommene Beschäftigung.

Die Hygieneregeln sind übrigens denkbar einfach: Bis zum Platz wird ein Mund-Nasen-Schutz getragen und zwischen den vergebenen Sitzen oder zusammenhängend gebuchten Sitzgruppen bleibt ein Platz frei. Damit will das Kino wieder ein Stück weit selbst zurück in Richtung Normalität und bietet seinen Besuchern so gleichzeitig die Chance, der Realität für ein paar Stunden zu entfliehen. Wenn das Wetter draußen nicht mitspielt, das gute Buch gerade ausgelesen ist und das TV-Programm zu wünschen übrig lässt, dann ist ein Kinobesuch nach dieser langen Zeit der Entbehrung für alle Beteiligten eine tolle Idee.

All diese grundsätzlich verschiedenen Herbst-Trends mögen für manch einen etwas überraschend wirken, fliegen Sie doch zumindest teilweise nur bedingt wahrgenommen unter dem Radar. Tatsächlich sind sie aber ein Zeichen für den optimistischen und zweifellos tatkräftigen Geist des Rheinlands.

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