Hervorragende Leistungen mit Staatsehrenpreisen gewürdigt

TRIER/WITTLICH. Als Höhepunkt eines jeden Prämierungsjahres gilt stets die Verleihung der Ehrenpreise, Staatsehrenpreise und Großen Staatsehrenpreise an die erfolgreichsten Betriebe, und der Termin in Trier war fest eingeplant. Doch diesmal war es Land und Landwirtschaftskammer nicht möglich, zur traditionellen Prämierungsfeier einzuladen – die Pandemie machte auch hier einen Strich durch die Rechnung.

Aber das solle die hervorragenden Leistungen der Betriebe auf keinen Fall schmälern, so Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. „Die mit einer Kammerpreismünze ausgezeichneten Erzeugnisse gehören zur qualitativen Spitze und haben für den Markt eine Leitfunktion.“ Insgesamt wurden im abgelaufenen Prämierungsjahr 14.866 Weine, Sekte und Perlweine bewertet. 1082 Betriebe haben sich an der Prämierung mit ihren Erzeugnissen beteiligt. Dabei verliehen die Prüferinnen und Prüfer 4.152 Mal die Goldene, 6.294 Mal die Silberne und 2.892 Mal die Bronzene Kammerpreismünze.

Ökonomierat Schindler bedankt sich bei allen Betrieben, die an der Prämierung teilnehmen sowie auch bei den ehrenamtlichen Jurymitgliedern, ohne die die Landesprämierung als größter deutscher Weinwettbewerb nicht möglich wäre. „Es ist eine außergewöhnliche Leistung, dass Sie sich mit Ihren qualitativ hochwertigen Erzeugnissen in diesem Umfeld behauptet und damit Ehrenpreise, Staatsehrenpreise oder gar Große Staatsehrenpreise verdient haben. Wir können zu Recht stolz auf die Qualität der Erzeugnisse in Rheinland-Pfalz sein.“

„Die prämierten Weine zeigen, dass unsere Winzerinnen und Winzer ihr Versprechen einlösen: Wir haben Gold im Glas“, sagte Weinbauminister Dr. Volker Wissing. Weine aus Rheinland-Pfalz, das sei Handwerkskunst auf hohem Niveau. „Das Jahr 2019 war klimatisch eine große Herausforderung, und unsere Winzerinnen und Winzer haben diese grandios gemeistert. Weine aus Rheinland-Pfalz sind ein Genussversprechen. In Japan hatte ich gesagt: Wir füllen unser Lebensgefühl in Flaschen und tragen es hinaus in die Welt. Der Wein aus unseren Regionen ist der beste Werbeträger für Rheinland-Pfalz.“

Mit dem neuen Staatsehrenpreis für Sekt werde die Aufmerksamkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher auf die handwerklich erzeugten Sekte aus den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten gelenkt. „Winzersekt – das ist unser Champagner. Und die Konsumenten wissen das zu schätzen“, betonte Wissing. Es sei eine hervorragende Idee der Landwirtschaftskammer, die Staatsehrenpreise auf Sekt auszuweiten. Die Prämierung gebe Orientierung und würdige die großartige Leistung der Betriebe. An dieser Stelle bedankte sich der Minister auch bei der Landwirtschaftskammer: „Die Verkostungen in diesem Jahr mussten unter strengen Hygienemaßnahmen organisiert werden. Die Landwirtschaftskammer hat dies mit großem Aufwand möglich gemacht hat. Dies war ein echter Kraftakt! Dafür möchte ich mich ausdrücklich bei allen Mitarbeitern der LWK und den ehrenamtlichen Verkostern bedanken“, so Wissing abschließend.

Zum großen Jahresabschluss gehören auch die Edelbrände: 80 Betriebe haben sich mit 647 Erzeugnissen an der Prämierung beteiligt. 187 Goldene, 288 Silberne und 116 Bronzene Kammerpreismünzen sind das Ergebnis, und auch in diesem Bereich werden Staatsehrenpreise und Ehrenpreis vergeben. „Das Herstellen von Edelbränden aus verschiedensten Früchten ist eine Handwerkskunst, die wir als Landwirtschaftskammer mit unserer Prämierung wie bei den hervorragenden Weinen würdigen wollen“, unterstreicht Präsident Schindler. Dabei leisteten die rheinland-pfälzischen Brenner einen wertvollen Beitrag für den Erhalt der vielfältigen Kulturlandschaften und trügen zum Artenschutz bei, so Schindler. Zwei Staatsehrenpreise und sechs Ehrenpreise gingen an Brennereien.

Für besondere Leistungen bei der Landesprämierung für Wein und Sekt 2020 erhielten Staatsehrenpreise und Ehrenpreise (nach Anbaugebieten geordnet):

Ahr

Staatsehrenpreis

Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, Mayschoß

 

Mittelrhein

Staatsehrenpreis

Weingut Matthias Müller, Spay

 

Ehrenpreis des Rhein-Hunsrück-Kreises

Weingut August Perll, Boppard

 

Ehrenpreis des Rhein-Lahn-Kreises

Weingut Didinger, Osterspai

 

Ehrenpreis des Landkreises Mayen-Koblenz

Weingut Florian Weingart, Spay

 

Ehrenpreis des Landkreises Neuwied

Weingut Friedrich Scheidgen, Hammerstein

 

Ehrenpreis des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e. V.

Weingut Selt, Leutesdorf

 

Ehrenpreis des Landkreises Mainz-Bingen

Weingut Eisenbach-Korn GbR, Friedel und Tobias Korn, Oberheimbach

 

Mosel

Staatsehrenpreis

Weingut Kees-Kieren, Graach

Weingut Philipps-Eckstein, Inh. Patrick Philipps, Graach-Schäferei

Weirich Weine, Starkenburg

Weingut Lotz, Inh. Stefan Lotz, Erden

Weingut Josef Bernard-Kieren, Graach

Wein- & Sektgut Daniel Anker, Köwerich

Weingut Stephan Schneiders, Bruttig-Fankel

Weingut Erben von Beulwitz, Inh. Herbert Weis, Mertesdorf

Weingut Schmitz-Bergweiler, Inh. Jürgen Schmitz, Ürzig

Weingut Toni Müller, Inh. Helmut Müller, Koblenz

Weingut Lönartz-Thielmann GbR, Hans-Georg und Florian Lönartz, Ernst

Weingut Markus Görgen, Senheim

 

Staatsehrenpreis Sekt

St. Laurentius Sekt GmbH, Leiwen

 

Ehrenpreis des Landkreises Bernkastel-Wittlich

Weingut Bottler, Andreas Bottler, Mülheim

 

Ehrenpreis des Landkreises Cochem-Zell

Weingut Daniel Theisen, Nehren

 

Ehrenpreis der LandFrauen Rheinland-Pfalz

Weingut Klein-Götz GbR, Karola Klein, Bruttig-Fankel

 

Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

Weingut Ludger Veit, Osann-Monzel

 

Ehrenpreis des Verbandes der Weinkellereien Mosel e. V.

Weingut Bauer, Inh. Thomas Bauer, Mülheim

 

Ehrenpreis der Stadt Koblenz

Weingut Gerhard Spurzem, Koblenz

 

Ehrenpreis des Landkreises Trier-Saarburg

Weingut Hank, Michael Hank, Mehring-Lörsch

 

Ehrenpreis des Landkreises Mayen-Koblenz

Winzerhof Künster, Niederfell

 

Ehrenpreis der Stadt Trier

Bischöfliche Weingüter, Trier

 

Nahe

 

Staatsehrenpreis

Weingut Enk, Dorsheim

Weingut Wolfgang Schneider GbR, Guldental

Weingut Friedel Herrmann, Inh. Burkhard Herrmann, Guldental

 

Ehrenpreis des Landkreises Bad Kreuznach

Staatsweingut Bad Kreuznach, Bad Kreuznach

 

Ehrenpreis des Weinordens an der Nahe e. V.

Weingut Christian Bamberger, Bad Sobernheim

 

Ehrenpreis des Verbandes der Weingüter und Weinkellereien an der Nahe e. V.

Weingut Hexamer, Meddersheim

 

Für besondere Leistungen bei der Landesprämierung für Edelbrände 2020 erhielten Staatsehrenpreise und Ehrenpreise:

 

Staatsehrenpreis

Haller’s Destillerie, Prümzurlay

Birkenhof-Brennerei GmbH, Nistertal

 

Ehrenpreis des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V.

Schnapsbrennerei Obsthof Birkenbeil, Neuwied

 

Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

Obstbrennerei Hahn, Niederweiler

 

Ehrenpreis des Eifelkreises Bitburg-Prüm

Eifel-Destille Krämer, Orenhofen

 

Ehrenpreis des Landkreises Bernkastel-Wittlich

Destillerie Wolfgang Kuntz, Lieser

 

Ehrenpreis des Landkreises Cochem-Zell

Edeldesitillerie Jörg Blenz, Pommern

 

Ehrenpreis des Landkreises Trier-Saarburg

Brennerei Peter Greif, Tawern Fellerich

 

Hintergrundinformation:

Was sind Ehren- und Staatsehrenpreise?

Ehren- und Staatsehrenpreise beziehen sich nicht auf einen bestimmten Wein oder Sekt, sondern auf die durchgehend hohe Qualität eines Erzeugers, also eines Weingutes, einer Kellerei oder Erzeugergemeinschaft. Sie stellen damit eine Auszeichnung des Betriebes dar.

Staatsehrenpreise stiftet das Land Rheinland-Pfalz. Ihre Anzahl richtet sich nach der Zahl der in den Regionen Rheinhessen, Pfalz und Rheinland-Nassau im Jahresverlauf vergebenen Auszeichnungen der Landesprämierung, also den Kammerpreismünzen in Gold, Silber und Bronze. Pro 200 Kammerpreismünzen in diesen Anbaugebieten wird ein Staatsehrenpreis vergeben.

Einen Staatsehrenpreis erhält ein Betrieb, wenn er bestimmte Voraussetzungen erfüllt: Zum einen muss der Betrieb eine Mindestanzahl von Weinen bei der Landesprämierung anstellen. Diese Mindestanzahl ist abhängig von der bewirtschafteten Rebfläche des Betriebes. Je größer ein Betrieb ist, desto mehr Weine und/oder Sekte hat er anzustellen. Außerdem wird berücksichtigt, dass eine Mindestmenge bezogen auf seine Erntemeldung – hier der Durchschnitt aus den vergangenen drei Jahren –   angestellt wird. Sind diese beiden Kriterien erfüllt, so entscheidet der Punktedurchschnitt der höchstbewerteten Anstellungen. Die Anzahl der zur Berechnung herangezogenen Anstellungen richtet sich nach dem Erreichen der oben genannten Mindestmenge.

Eine goldene Kammerpreismünze erhält ein Wein oder Sekt, der zwischen 4,5 und 5 Punkte bewertet wird, Silber wird bei 4 bis 4,49 Punkten und Bronze bei 3,5 bis 3,99 Punkten vergeben. Die genauen Kriterien sind in den Bestimmungen der Landesprämierung festgelegt.

Den Großen Staatsehrenpreis, die höchste Auszeichnung des Landes, erhält ein Weinbaubetrieb, der innerhalb von zehn Jahren zum fünften Mal mit einem Staatsehrenpreis ausgezeichnet wurde. Werden die Bedingungen erneut erfüllt, kann der Betrieb wieder zu dieser seltenen Ehrung gelangen.

Ehrenpreise stiften Landkreise und kreisfreie Städte sowie regionale Spitzenverbände der Weinwirtschaft. Ehrenpreise erhalten die Betriebe, deren Punktedurchschnitt knapp unter dem der Erzeuger, die einen Staatsehrenpreis erhalten, liegt. Die Betriebe müssen zudem in das Profil des jeweiligen Stifters passen. So kann beispielsweise den Ehrenpreis der Stadt Landau nur ein Betrieb erhalten, der dort ansässig ist.

Die strengen Kriterien der Bestimmungen zur Landesprämierung begrenzen die Zahl der Ehrenpreise und legen die Voraussetzungen, die von Stiftern und Ehrenpreisträgern zu erfüllen sind, exakt fest.

 

 

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