Hohe Belastung für das Stromnetz im Ahrtal durch Elektroheizungen

Ahrtal.  Zurzeit sind im Ahrtal zahlreiche Bautrockner im Einsatz, um die Wasserschäden zu beseitigen, die die Flut in den Gebäuden angerichtet hat. Da auch die Wärmeversorgung noch nicht in allen Haushalten wiederhergestellt werden konnte, greifen zusätzlich viele Betroffene auf strombasierte Elektroheizungen zurück. Das könnte am Ende zu einer Überlastung des Stromnetzes führen, die es unbedingt zu vermeiden gilt. 

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal waren weite Teile der Infrastruktur beschädigt – auch die Gas- und Stromnetze. Die Energieversorger haben in den vergangenen Wochen und Monaten alles darangesetzt, die Menschen im Ahrtal schnell wieder mit Gas und Strom zu versorgen. Dies ist auch weitgehend gelungen. 

Um ihre überfluteten Gebäude trocken zu bekommen, setzen die privaten Haushalte, Verwaltungen und Unternehmen vor allem auf Bautrockner. Diese Maßnahme ist notwendig, um die beschädigten Gebäude vor weiterem Verfall zu bewahren. Die Geräte sind aber auch energieintensiv und müssen rund um die Uhr laufen. Für die Stromnetze ist das eine Mehrbelastung. Die Stromnetze der Ahrtal-Werke haben schon jetzt eine deutlich höhere Auslastung als zu Normalzeiten.

Trotz aller Fortschritte verfügt noch nicht jeder von der Flut betroffene Hauseigentümer über eine funktionierende Heizung. Mit dem Einsetzen der kalten Jahreszeit werden vermehrt strombasierte Heizsysteme angeschafft. „Wir weisen darauf hin, dass die elektrischen Verteilnetze über eine Belastungsgrenze verfügen, die nicht überschritten werden darf. Durch den gleichzeitigen Betrieb vieler energieintensiver Verbraucher, kann es im Verlauf des Winters zu lokalen Überlastungen und in der Folge zu Abschaltungen im Netz kommen“, sagt Christian Synwoldt, Abteilungsleiter Nachhaltige Energieversorgung, bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz. „Dies gilt es unbedingt zu verhindern“, ergänzt Begoña Hermann, Vizepräsidentin / Abteilungsleiterin 2, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Sie appelliert deshalb an die Bürgerinnen und Bürger im Ahrtal, sich vor der Anschaffung und Inbetriebnahme einer Elektroheizung mit dem zuständigen Energieversorger in Verbindung zu setzen. „Nur wenn die Energieversorger den Strombedarf realistisch einschätzen können, können sie – bei entsprechend hohen Verbräuchen – rechtzeitig reagieren und einen Stromausfall verhindern“, so Hermann.

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