Kleinster Schrittmacher der Welt im St. Elisabeth in Mayen implantiert

Mayener Krankenhaus bietet bei Bedarf sondenlose Herzschrittmachertherapie

Dr. Alae Bourakkadi, Chefarzt für Innere Medizin – Kardiologie, Palliativmedizin, Akutgeriatrie, hat im St. Elisabeth Mayen erstmals den kleinsten Herzschrittmacher der Welt implantiert. (Foto: Krankenhaus Mayen)

MAYEN. Er ist gerade einmal so groß wie eine Antibiotikatablette und damit deutlich kleiner als ein herkömmlicher Schrittmacher. Die Rede ist vom kleinsten Herzschrittmacher der Welt, der sogenannten Kardiokapsel. Sie wurde im St. Elisabeth Mayen nun erstmals einem Patienten implantiert. „Ich freue mich, dass wir unser Leistungsspektrum um diese fortschrittliche Behandlung im Bereich der Herzschrittmachertherapie erweitert haben. Sie kommt bei Patienten zur Anwendung, die einen Einkammer-Schrittmacher benötigen – also nur die rechte Herzkammer stimuliert werden muss – aber aus medizinischen Gründen, beispielsweise anatomisch bedingt, kein herkömmlicher Schrittmacher eingesetzt werden kann“, erklärt Dr. Alae Bourakkadi, Chefarzt für Innere Medizin – Kardiologie, Palliativmedizin, Akutgeriatrie im St. Elisabeth Mayen.

In einem etwa 45-minütigen Eingriff wird der winzige Herzschrittmacher mithilfe eines Katheters über die Leistenvene in die rechte Herzkammer transportiert. Dort ist sie mit kleinen Titanärmchen an der Herzwand befestigt und gibt direkt die elektrischen Impulse für die Herzaktivität ab – ungefähr die nächsten zehn Jahre, denn so lange ist die durchschnittliche Lebensdauer der Batterie. Geht diese zur Neige, kann eine weitere Kardiokapsel in der Herzkammer positioniert werden, während die alte deaktiviert im Herzen verbleibt.

Die sogenannte Kardiokapsel ist gerade einmal so groß wie eine Antibiotikatablette. Die klei-nen Titanärmchen am Ende der Kapsel werden in der Herzwand verankert, wo die Kapsel di-rekt die elektrischen Impulse für die Herzaktivität abgibt. (Foto: Krankenhaus Mayen)

Zu wissen, dass man auf einen Herzschrittmacher angewiesen ist, sorgt natürlich erst einmal für Verunsicherung, aber der 66-jährige Patient aus Mayen ist froh über den Fortschritt der Medizin und den hochmodernen Taktgeber seines Herzens: „Ich kann jetzt wieder mehr Leistung bringen, bin nicht mehr so müde und habe viel weniger Probleme mit Schwindel.“ Im Frühjahr wurde er von seinem Hausarzt in die Kardiologie des Mayener Krankenhauses geschickt, um seine Herzprobleme abklären zu lassen. „Das Vertrauen in die Ärzte war direkt da. Deswegen habe ich mich auch entschieden, mir die Kardiokapsel hier im St. Elisabeth einsetzen zu lassen und ich bin sehr zufrieden.“

 

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