Landesweites Hochwasser über das Wochenende vorhergesagt

Die Mosel bei Kröv, Foto: Eifel-Zeitung

„Seit Donnerstag steigen die Pegelstände an allen rheinland-pfälzischen Flüssen, insbesondere an Rhein und Mosel.

Grund hierfür ist die einsetzende Schneeschmelze und die vorausgesagten starken Regenfälle.

Auch wenn kein Extremhochwasser droht, so nehmen wir die Lage ernst“, sagte Staatsministerin Anne Spiegel. „Wir sind als Land gut vorbereit.

So hat Rheinland-Pfalz in den vergangenen 25 Jahren insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Auch die Kommunen vor Ort leisten für den Schutz der Menschen eine hervorragende Arbeit, sei es z.B. aktuell durch den Aufbau von Schutzwänden. Ihnen gilt mein besonderer Dank, denn diese Arbeiten wurden durch die Corona-Auflagen erschwert“, führte Spiegel an. „Ich bitte daher alle Bürgerinnen und Bürger Rücksicht zu nehmen, um die Arbeit der Einsatzkräfte nicht zusätzlich zu erschweren.“

Nach den derzeitigen Vorhersagen werden sich die Höchststände am Wochenende in Rheinland-Pfalz zwischen einem 2- und 10- jährlichen Hochwasser bewegen.

Da die Meldehöhen fast überall überschritten werden, eröffnet die Hochwasservorhersagezentrale des Landesamtes für Umwelt ab heute den Hochwassermeldedienst. Die aktuelle Hochwassersituation und die weitere Entwicklung der Wasserstände lassen sich über die Homepage www.hochwasser-rlp.de verfolgen.

Sabine Riewenherm, Präsidentin des Landesamtes für Umwelt: „Mit unserem Hochwassermeldedienst geben wir frühzeitige Informationen über die Entwicklung von Hochwassern weiter. Damit ermöglichen wir den Landkreisen und kreisfreien Städten, frühzeitig Schutzmaßnahmen einzuleiten.“

Staatsministerin Anne Spiegel: „Am Samstag und Sonntag werde ich mir an Mosel und Rhein selbst ein Bild über die Hochwassersituation vor Ort machen und den Einsatzkräften danken. Hochwasser lässt sich leider nicht verhindern. Letztendlich liegt es in der Verantwortung aller Akteurinnen und Akteure, sich bestmöglich gegen potenzielle Schäden aus Hochwasserereignissen zu wappnen. Als Land haben wir jedoch zahlreiche Maßnahmen für den bestmöglichen Schutz investiert. Die größten Investitionen haben wir für technische Hochwasserschutzmaßnahmen wie Deiche, Polder, Hochwasserschutzmauern und Rückhaltebecken getätigt. Nicht zuletzt aufgrund der Veränderungen im Hochwassergeschehen und zunehmender Starkregenereignisse wegen des Klimawandels bleibt der Hochwasserschutz weiterhin ein politischer Schwerpunkt der Landesregierung Rheinland-Pfalz.“

 

Termine von Staatsministerin Anne Spiegel:

Samstag, 30. Januar 2021, 13:45 Uhr

Hochwasserschutz in Zell an der Mosel, Treffpunkt: Am Rathaus der Stadtverwaltung Zell, Balduinstr. 44, 56856 Zell
Der Hochwasserschutz Zell wurde 1990 durch eine natursteinverblendete Mauer am Ufer mit einem Kostenrahmen von 4,4 Mio. Euro fertig gestellt. 2002 erfolgte eine Erhöhung durch ein mobiles Hochwasserschutzsystem. Zuvor mussten bei jedem kleineren Hochwasser Sandsäcke auf die Hochwassermauer aufgelegt werden. Die Kosten des mobilen Dammbalkensystems betrugen 270.000 Euro. Damit wurde ein Schutzgrad bis zu einem 5-jährlichen Hochwasserereignis sichergestellt.

Sonntag, 31. Januar 2021, 14 Uhr

Schöpfwerk in Germersheim, Alte Schiffsbrückenstraße, Koordinaten: 49.227400, 8.383131

Die Sperranlage und das Pumpwerk an der Queichmündung in Germersheim sorgen dafür, dass das Rheinhochwasser nicht entlang der Queich in das Hinterland und in die tiefer liegenden Teile der Stadt Germersheim eindringt. Dazu wird die Lücke im Deich ab einer bestimmten Wasserspiegelhöhe des Rheins verschlossen und das Wasser der Queich durch ein Pumpwerk in den Rhein gepumpt.

Medienvertreterinnen und -vertreter sind nach Anmeldung unter presse(at)mueef.rlp.de herzlich eingeladen. Bitte tragen Sie während der gesamten Zeit einen Mund-Nasen-Schutz und halten unbedingt einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen.

 

Weitere Informationen:

Informationen über die Wasserstände können auf www.hochwasser-rlp.de abgerufen werden. Für jedes Flussgebiet sehen Sie unter dem Menüpunkt „Hauptpegel“ Grafiken mit dem Verlauf des gemessenen und vorhergesagten Wasserstandes. Dort stehen auch weitere Informationen, wie FAQs bereit.

Hochwasserinformationen werden zudem über den SWR-Videotext, eine automatische Wasserstandansage und Warn-Apps wie „KATWARN“ und „Meine Pegel“ bereitgestellt.

Seit dem 01.12.2019 werden die Hochwassermeldungen und Hochwasservorhersagen zentral von der Hochwasservorhersagezentrale des Landesamts für Umwelt in Mainz erstellt. Der pegelbezogene Hochwassermeldedienst wird für Gewässer mit einem Einzugsgebiet größer 500 km² durchgeführt. Dies sind die Gewässer Rhein (Oberrhein, Mittelrhein und Niederrhein), Mosel, Saar, Lahn, Nahe, Glan, Sieg, Sauer und Our. Die Hochwassermeldungen umfassen Hochwasserberichte sowie aktuelle Wasserstandsmesswerte und -vorhersagen für die Meldepegel.

 

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