Leserbrief: Umweltministerium Rheinland-Pfalz

Eine Schande für unser Bundesland sind die Vorgänge im Umweltministerium Mainz. Nachdem erschreckende Vorgänge an die Öffentlichkeit kamen, die eine juristische Ahndung nach sich ziehen müssen, ist es beschämend und bezeichnend, dass die verantwortlichen Führungspersönlichkeiten Höfken und Dr. Griese sich nicht einmal der Tragweite ihres unbotmäßigen Verhaltens bewusst sind und meinen, nach einer halbherzigen Selbstentschuldigung ihr Treiben fortsetzen zu können und im Amt weiterhin verbleiben zu können.

Es ist meines Erachtens unmöglich, sich selbst absolutierend zu entschuldigen – allenfalls kann man um Entschuldigung bitten, sie sich aber nicht selbst anmaßen und zusprechen. Es wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand unserer politischen Kultur, wenn Führungspersönlichkeiten wie Höfken und Griese sich pflaumenweich um die von ihnen zu tragende Verantwortung herumzudrücken versuchen, der sie nachweislich nicht gewachsen sind.

Eine Ministerpräsidentin, die ein solches Verhalten durchgehen lässt und nicht umgehend die unabdingbare Konsequenz der sofortigen Entlassung aus dem Amte vollzieht, disqualifiziert sich meines Erachtens selbst. Dies ist gerade in Zeiten, in denen viele Menschen auf viele Freiheitsrechte verzichten müssen, fatal, denn welchen Gehorsam will eine Regierung verlangen, die in ihren Reihen ein derartig rechtswidriges Treiben duldet? Autorität wird verdient – nicht per Amt oder Dienstgrad verliehen. Wer will solcher Führung in Zeiten der Krise noch vertrauen?

Gerade die hochmoralisierenden Grünen mit ihrer selbstgerechten Überheblichkeitsmoral müssen sich fragen lassen, ob das Wasserpredigen ihrem eigenen Weintrinken gerecht wird.

Als jungem Offiziersanwärter wurde mir das Verhalten ‚Führen durch Vorbild‘ eingebläut: derartige Amtsführung scheint aktuell in der Vettern- und Cousinenwirtschaft des Umweltministeriums zu Mainz unbekannt zu sein.

Hier muss etwas anders werden. Konsequent und schnell – um nicht das vielverwendete Modewort ‚Nachhaltigkeit‘ zu bemühen.

Am vergangenen Sonntag hörten wir als Predigttext das Gleichnis Jesu vom ungerechten Verwalter. Ein Vers davon trifft die aktuelle Lage: ‚Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein‘ (Lk 16,2).

Das ist meine Meinung!

Dr. Ulrich Kronenberg, Speyer

Anm.d.Red.: Dr. Kronenberg ist Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Pfalz

 

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