Meilensteine aus vier Jahrzehnten der SKODA Sporthistorie beim Eifel Rallye Festival in Daun zu sehen

Der SKODA 130 RS gilt als das ruhmreichste Rallye- und Rundstrecken-Fahrzeug des ehemaligen Ostblocks.

Tradition trifft Moderne: Erfolgsmodelle SKODA 130 RS und FABIA R5 mit von der Partie – Siebenfacher Deutscher Rallye-Meister Matthias Kahle stellt sein Können am Steuer der SKODA Rallye-Fahrzeuge unter Beweis – Der 130 RS siegte seinerzeit auf Rallye-Pisten und Rundstrecken, der FABIA R5 ist das erfolgreichste Rallye-Auto in der 117-jährigen SKODA Motorsportgeschichte – Einzigartiger Prototyp 180 RS, Gruppe B-Fahrzeug 130 LR sowie FELICIA Kit Car illustrieren SKODA Rallye-Historie – Zehntausende Fans werden beim Festival in der Eifel erwartet

Daun. Beim SKODA Eifel Rallye Festival, das vom 19. bis 21. Juli im rheinland-pfälzischen Daun stattfindet, ist SKODA mit sechs verschiedenen Rallye-Autos aus vier Jahrzehnten vertreten. Highlights sind der SKODA 130 RS und der FABIA R5. Hinzu kommen hochinteressante Rallye-Fahrzeuge wie der Prototyp SKODA 180 RS, das Gruppe B-Fahrzeug 130 LR sowie eine Kit Car-Version des FELICIA. Fans können die automobilen Schätze aus nächster Nähe erleben und haben die Chance, ein Autogramm des Deutschen Rallye-Champion Matthias Kahle zu sammeln.

Zum achten ADAC Eifel Rallye Festival schickt SKODA AUTO Deutschland mit dem 130 RS einen echten Klassiker der 117-jährigen Motorsportgeschichte des Herstellers. An dessen Steuer sitzt niemand Geringeres als der siebenfache Deutsche Rallye-Meister – der langjährige Markenbotschafter ist oft mit von der Partie, wenn SKODA seine historischen Automobilschätze bei Rennen und Show-Veranstaltungen an den Start bringt. Der 49-Jährige hat den ,Porsche des Ostens’, wie der SKODA 130 RS auch genannt wird, bereits bei zahlreichen Klassikveranstaltungen pilotiert.

SKODA 130 RS: Vorläufer der sportlichen RS-Modelle

Der ab 1975 gebaute Bolide gilt als das ruhmreichste Rallye- und Rundstrecken-Fahrzeug des ehemaligen Ostblocks. Zu seinen größten Triumphen zählen der Sieg in der Markenwertung der Tourenwagen-Europameisterschaft 1981 sowie der Doppelsieg bei der Rallye Monte-Carlo 1977 in der Kategorie bis 1.300 cm³ Hubraum. Mit nur 880 Kilogramm ist der SKODA 130 RS ein echtes Leichtgewicht, weil ausgewählte Karosserieteile wie das Dach, die Fronthaube und die Außenhaut der Türen aus Aluminium bestehen. Kotflügel und Motorhaube wurden aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt. Den Antrieb übernimmt ein 1,3-Liter-Vierzylinder mit OHV-Ventilsteuerung. Der 140-PS-Motor beschleunigte das Auto auf bis zu 220 km/h. Der SKODA 130 RS gilt als Vorläufer der sportlichen RS-Modelle der tschechischen Traditionsmarke.

Neben dem ,Porsche des Ostens’ sorgen einige weitere SKODA Schmuckstücke aus Privatbesitz für Furore beim ADAC Eifel Rallye Festival – darunter auch der FABIA R5 von Kahle Motorsport. Der Turbo-Allradler wurde am 1. April 2015 homologiert und schreibt schon heute Geschichte als das erfolgreichste Rallye-Auto der Marke mit dem geflügelten Pfeil.

Der FABIA R5 basiert auf der dritten Generation des Serienkleinwagens und folgte 2015 auf den FABIA SUPER 2000 – bis dato das Rallye-Auto von SKODA Motorsport mit den meisten Siegen. Gemäß FIA-Reglement besitzt der FABIA R5 einen 1,6-Liter-Turbomotor und Allradantrieb. Darüber hinaus setzt SKODA auf ein sequenzielles Fünfganggetriebe und McPherson-Federbeine. Das Gewicht beträgt, wie vom Regelwerk vorgeschrieben, mindestens 1.230 Kilogramm.

2017 feierte SKODA zusammen mit dem FABIA R5 das bislang beste Jahr seiner mittlerweile 117-jährigen Motorsportgeschichte. Teams der Marke gewannen mit dem FABIA R5 die Rallye-Weltmeisterschaft in der Kategorie WRC 2 sowie 14 nationale und mehrere kontinentale Championate. Unter anderem verteidigten Fabian Kreim und Frank Christian im Team von SKODA AUTO Deutschland erfolgreich ihren Titel als Deutsche Rallye-Meister.

Bei der ,Festival Parade’ am Freitagabend greift Matthias Kahle ins Steuer des FABIA R5, der das Design jenes 130 RS trägt, der 1977 bei der Rallye Monte Carlo seine Klasse gewann. Motorsportfans dürfen sich dann auf besonders spektakuläre Action freuen.

Zu den weiteren SKODA Klassikern aus Privatbesitz zählt ein SKODA 130 LR Baujahr 1986. In der Gruppe-B-Zeit galt er als Underdog, der es mit Heckantrieb und 1,3 Liter Hubraum ohne Turbolader gegen die Konkurrenz schwer hatte. Und doch konnte der SKODA 130 LR mit dem einen oder anderen Erfolg glänzen: 1986 fuhr Ladislav Krecek zusammen mit Copilot Borivoj Motl auf den sechsten Platz bei der WM-Rallye Sanremo und gewann seine Klasse bei der britischen RAC-Rallye. Beim Eifel Rallye Festival sehen Besucher einen originalgetreuen Nachbau sowie eine – ebenfalls nachträglich aufgebaute – Evolutionsversion des Gruppe B-Fahrzeugs.

Ein Highlight der in Daun präsentierten SKODA Modellauswahl ist das FELICIA Kit Car von 1997. Dieser originale Werkswagen ging 1996 und 1997 mit dem Tschechen Pavel Sibera bei mehreren Rallyes auf Punktejagd. Auch der schwedische Rallye-Weltmeister Stig Blomqvist pilotierte den Wagen bereits. Seinen letzten Werkseinsatz absolvierte das FELICIA Kit Car bei der Rallye Australien 1997. Mit dem Sieg in der Klasse A6 holte Sibera den Vize-WM-Titel bei den Kit Cars für die tschechische Marke. Danach kam das FELICIA Kit Car zum WS Motorsport Team nach Deutschland, wo Matthias Köhler mit ihm an der Deutschen Rallye-Meisterschaft teilnahm. Er ist seit 2015 – nach einigen Zwischenstationen – auch der heutige Besitzer des Fahrzeugs.

Ältestes SKODA Fahrzeug im Feld ist ein SKODA 180 RS von 1974. Damals konstruierte SKODA drei Prototypen, die den Weg in die Top-Kategorie des Rallye-Sports bereiten sollten: Neben zwei 200 RS-Exemplaren war das der 180 RS. Alle drei wurden in der Tschechischen Meisterschaft eingesetzt – allerdings nur bei ausgewählten Rallyes, da der Automobilverband FIA die sehr liberale Gruppe 5 kurz nach der Vorstellung der Prototypen bei Rallyes nicht mehr ausschrieb. Auf Basis des SKODA 180 RS beziehungsweise 200 RS baute SKODA anschließend den erfolgreichen 130 RS. In Daun können Fans einen originalgetreuen Nachbau des 180 RS erleben.

Buntes Rahmenprogramm rund um Daun

Das Eifel Rallye Festival ist als Demonstrationsfahrt organisiert: Der Verzicht auf den Wettbewerbsaspekt ermöglicht eine entspannte Atmosphäre ohne Leistungsdruck, die vor allem für seltene Gruppe B-Autos wie den SKODA 130 LR attraktiv ist. Darüber hinaus achten die Verantwortlichen auf eine hohe Originaltreue bei Fahrzeugen und Nachbauten. Für Zuschauer ist einiges geboten. Zu den Highlights zählen das Open-Air-Kino mit historischen Rallye-Filmen am Freitagabend, die öffentliche technische Abnahme am Samstagmorgen und die anschließende Autogrammstunde mit zahlreichen Stars aus der Rallye-Szene. Auftritte auf der Strecke kommen natürlich nicht zu kurz: Super Stage, Zuschauerrundkurs und Asphaltprüfungen in der Vulkaneifel bieten reichlich Gelegenheit, die seltenen Fahrzeuge in Action zu erleben. (ots)

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