Offener Brief: Sehr geehrte Frau Ministerin Stefanie Hubig,

In so einer Coronakrise kann man nicht alles richtig machen. Es strömen tausend Wünsche, Kritiken und Belobigungen auf eine Ministerin ein und dies vorallem, wenn man so nahe, wie mit der Bildungspolitik, am Volk – der Familien -, regiert.

Es gilt nicht nach rückwärts zu schauen, sondern nach vorne, um die Schäden, den Nachholbedarf an Bildung, der durch die Coronakrise entstanden ist, zu beheben. Dies ist für Schüler der Grundschulen, die nach den Sommerferien in die 2., 3. und 4 Klasse wechseln ohne Not und zusätzliche Kosten zu bewältigen. In diesen Klassen gibt es keine unersetzbaren Fachlehrer, da jeder Lehrer jedes Hauptfach unterrichten kann. Es gilt zu überlegen, welche Fächer in besonderem Maße einen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Kinder für das Leben und den Beruf haben, um sie für das Leben fit zu machen. Dies sind aus meiner Sicht die Hauptfächer, in denen Rechnen, Lesen und Schreiben gelernt und geübt wird. Aus meiner Sicht treten alle anderen Fächer hinter diese Fächer zurück. Das heißt nicht, dass die Nebenfächer nicht wichtig seien, sondern, dass es keine Gefahr für die Entwicklung eines Kindes darstellt, wenn die Nebenfächer für einen überschaubaren Zeitraum ausgesetzt werden.

Jetzt gibt es da natürlich Interessengruppen, die sagen: “Das stimmt so nicht”. Diese Interessengruppen haben aus meiner Sicht nicht die zukünftige Entwicklung eines Kindes im Blick, sondern nur ihr eigenes Ego im Visier.

Mein Vorschlag für den Lehrplan nach den Sommerferien für die o.a. Klassen lautet wie folgt:

– Die Zahl der Wochenstunden, in denen in den Grundschulklassen Rechnen, Lesen und Schreiben unterrichtet wird, wird verdoppelt.

– Die Anzahl der Stunden für den Sportunterricht wird verdoppelt.

– In den übrig bleibenden Stunden sollten die von den Kindern am besten angenommenen Unterrichtsfächer unterrichtet werden, ohne für diese Unterrichtsfächer Hausaufgaben aufzugeben.

Was würde unterrichtet werden?

In den Fächern, in denen Rechnen, Lesen und Schreiben unterrichtet wird, wird im ersten Halbjahr der Unterrichtsstoff vom vorigen Schuljahr gelehrt. In der zweiten Hälfte des Schuljahres wird der reguläre Unterrichtsstoff vom laufenden Schuljahr gelehrt. Durch den vermehrten Schulsport können die Schülerinnen und Schüler Energie für die Unterrichtsstunden tanken und eine Teil der bis dahin fehlenden Kontakte ausgleichen.

Folge: Es werden alle Kinder aufgefangen und mitgenommen ohne zusätzliche Belastung für die Familien, die ohnehin schon längst an der Belastungsgrenze angekommen sind. Es wird kein Nachhilfeunterricht nötig sein, der den Kindern zusätzliche Stunden abverlangt und für die Eltern eine erhebliche Dauerbelastung darstellt, mit all den damit vebundenen Konflikten.

Mögliche Einwände: Mit dem Unterrichtsstoff liegen wir im Plan, es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich.

Solche getroffenen Aussagen liegen völlig daneben.

Der gezeigte Distanzunterricht und der Präsentunterricht kann nicht im Ansatz das aufholen was bisher versäumt wurde. Selbst wenn jetzt für die wenigen Wochen vor den Sommerferien ein Vollzeit Präsentunterricht stattfindet, können die entstandenen Defizite nicht ausgeglichen werden.Rein theoretisch wurde der Stoff möglicherweise durchgenommen. Dieser Stoff ist aber nicht bei den Kindern angekommen, da er nicht erklärt wurde. Eltern sind das Beste, was Kinder haben, aber sie sind keine Pädagogen.

 

Der Vorschlag könnte bis nach den Sommerferien vorbereitet werden und ohne eine Vorbereitung der Lehrer am 1. Schultag nach den Sommerferien beginnen.

Liebe Ministerin Stefanie Hubig. Einen solchen Vorschlag anzunehmen und umzusetzen erfordert erheblichen Mut und Durchsetzungsvermögen und dies nicht nur politisch, sondern auch gegenüber den Interessenvertretern der Lehrer und den Lehrern selbst. Sie machen bitte keine Politik für Interessenvertreter und Lehrer, sondern für die Menschen und die Zukunft unsere Kinder. Zugegebenermaßen ist dies nur umsetzbar in der Grudschule für die 2., 3. und 4.Klasse. Für die weiteren Schulen, da bin ich mir sicher, fällt Ihnen auch eine für die Schüler entlastende Lösung ein. Der Lehrplan ist nicht alles, sondern das, was am Ende dabei herauskommt.

Ein sich sorgender Opa.

Günter Fischbach aus Trierweiler

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