Selenskyj und Guterres warnen vor neuer Atomkatastrophe

Kopenhagen (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft vor einer neuen Atomkatastrophe ähnlich der von Tschernobyl 1986 gewarnt. Russland sei ein terroristischer Staat, der das Atomkraftwerk Saporischschja als Geisel halte und zur Erpressung nutze, sagte er am Donnerstag per Videoschalte zum Auftakt einer Ukraine-Geberkonferenz in Kopenhagen. Russland sei heute noch zynischer und noch gefährlicher als die Sowjetunion, die die Atomkatastrophe von Tschernobyl einst habe verheimlichen wollen.

«Wir müssen Europa vor dieser Bedrohung schützen», sagte Selenskyj. Saporischschja sei nicht nur das größte Atomkraftwerk Europas, sondern auch das drittgrößte der Erde. Die Reaktion auf das russische Vorgehen müsse umfassend sein. Die Ukraine brauche zur Verteidigung das Maximale an Bewaffnung und Munition. «Niemand braucht neue Katastrophen», sagte Selenskyj. Weiterlesen

IEA erwartet wegen der Gaskrise stärkeres Wachstum der Ölnachfrage

Paris (dpa) – Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Nachfrage nach Rohöl angehoben. Die im Zuge des Ukraine-Kriegs verursachte Gaskrise mit einem massiven Preisanstieg für Erdgas an den Rohstoffmärkten habe dazu geführt, dass Industrieunternehmen und Kraftwerke ihre Anlagen verstärkt mit Öl betreiben, heißt es in dem am Donnerstag in Paris veröffentlichten Monatsbericht der IEA. In den vergangenen Monaten hat Russland die Gaslieferungen nach Europa drastisch reduziert. Weiterlesen

Hat Woelki Missbrauchsbetroffene nach «Drehbuch» ausgenutzt?

Kirche
Von Christoph Driessen, dpa

Köln (dpa) – Hat Kardinal Rainer Maria Woelki Betroffene von sexuellem Missbrauch nach einem «Drehbuch» von PR-Experten instrumentalisiert? Das ist die Frage, die derzeit das größte deutsche Bistum Köln bewegt.

Und darum geht es: 2020 hatte Woelki entschieden, ein seit langem angekündigtes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Kindesmissbrauchs nicht zu veröffentlichen. Er führte rechtliche Gründe dafür an und gab stattdessen ein neues Gutachten in Auftrag. Die Entscheidung war hochgradig umstritten und zog massive Kritik nach sich. Immerhin: Der Betroffenenbeirat des Erzbistums unterstützte Woelkis Vorgehen zunächst. Dann allerdings distanzierten sich die beiden Beiratssprecher Patrick Bauer und Karl Haucke davon, traten von ihren Ämtern zurück und warfen Woelki einen «erneuten Missbrauch von Missbrauchsopfern» vor. «Wir wurden völlig überrannt», sagte Bauer damals. Weiterlesen

Gasspeicher-Füllstand hat erstes Speicherziel fast erreicht

Brüssel (dpa) – Der Füllstand der deutschen Gasspeicher hat das erste Speicherziel von 75 Prozent fast erreicht. Am Dienstag lag der Füllstand bei 73,7 Prozent, wie aus Daten der europäischen Gasspeicherbetreiber im Internet hervorging. Der Wert lag 0,55 Prozentpunkte über dem Vortageswert.

Seit Freitag steigt der Füllstand trotz der deutlich reduzierten Liefermengen aus Russland jeden Tag um mehr als 0,5 Prozentpunkte. Der Füllstand wird immer erst zwei Tage später gemeldet. Weiterlesen

EU darf ab sofort keine russische Kohle mehr kaufen

Brüssel (dpa) – Die EU-Staaten dürfen ab sofort keine Kohle mehr aus Russland importieren. Um Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag endete die Übergangsperiode für das Kohleembargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen hatten. Damit sich die Industrie auf das Einfuhrverbot einstellen konnte, hatten sich die Länder damals auf eine Übergangsfrist von 120 Tagen geeinigt. Weiterlesen

NGO: Afghanistan erlebt «Kinderrechtskatastrophe»

Kabul (dpa) – Ein Jahr nach Machtübernahme der Taliban erlebt Afghanistan die wohl schwerste humanitäre Katastrophe des Landes. Das beschreibt ein am Mittwoch erschienener Bericht der Hilfsorganisation Save the Children.

Demnach hätten 97 Prozent aller afghanischen Familien Schwierigkeiten, genug Essen für ihre Kinder aufzutreiben. Vor allem Haushalte, die von Frauen geführt werden, litten unter Armut. Genau in diesen seien Mädchen nun auch besonders stark von Kinderheirat bedroht. «Kinder werden ihrer Kindheit beraubt», fasst Inger Ashing von Save the Children die Situation in dem Land zusammen. «Eltern sehen ihre Kinder sterben.» Der wirtschaftliche Kollaps werde durch Sanktionen gegen die Taliban noch verstärkt. Weiterlesen

Brauerei in Donezk getroffen – giftiges Ammoniak ausgetreten

Donezk (dpa) – Aus einer brennenden Brauerei in der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist nach Angaben örtlicher Behörden giftiges Ammoniak ausgetreten. Der Brand sei durch den Beschuss ukrainischer Artillerie ausgelöst worden, teilte die Territorialverteidigung Donezk mit. Zum Zeitpunkt des Beschusses hätten sich mehr als 30 Menschen in der Bierbrauerei aufgehalten. Eine Person sei getötet und zwei weitere verletzt worden.

Der Austritt von Ammoniak konnte nach Angaben der prorussischen Behörden vor Ort inzwischen gestoppt worden. Zuvor hatte sich das Gas in der Nacht allerdings in einem Umkreis von zwei Kilometern verteilt. Die Bevölkerung war aufgerufen, in Gebäuden zu bleiben und Fenster geschlossen zu halten. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bewohner der von Russland besetzten Gebiete zum Widerstand aufgerufen. Sie sollten den ukrainischen Streitkräften über sichere Kanäle Informationen zum Feind oder über Kollaborateure übermitteln, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Zugleich erneuerte der Präsident die Bitte um ausländische Waffenhilfe für sein Land. Je entschiedener sie ausfalle, desto eher werde der Krieg enden, sagte er mit Blick auf eine Konferenz in Kopenhagen ab heute. Dort beraten die Verteidigungsminister aus gut einem Dutzend Ländern, darunter Deutschland, über militärische und finanzielle Unterstützung für das von Russland angegriffene Land.

Mit der gespannten Lage in dem von russischen Truppen besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja wird sich heute der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York befassen. Für die Ukraine ist es der 169. Tag seit Beginn der russischen Invasion. Weiterlesen

Trump verweigert unter Eid über Stunden hinweg die Aussage

New York/Washington (dpa) – Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei einer Befragung unter Eid durch New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James über Stunden hinweg immer wieder die Aussage verweigert. «Ich verlasse gerade das Büro der Generalstaatsanwältin – ein sehr professionelles Treffen», schrieb Trump auf dem von ihm mitbegründeten sozialen Netzwerk Truth Social.

Die «New York Times» schrieb unter Berufung auf Trump-Anwalt Ronald Fischetti, der 76 Jahre alte Ex-Präsident habe über vier Stunden hinweg inhaltlich nur eine einzige Frage beantwortet – nämlich die nach seinem Namen. Weiterlesen

Republikaner stellen sich nach Durchsuchung hinter Trump

Washington (dpa) – Nach der Durchsuchung des Anwesens von Ex-US-Präsident Donald Trump im US-Bundesstaat Florida werden immer weitere Details über den Hintergrund der Aktion bekannt. Medienberichten nach sind die Behörden davon ausgegangen, dass Trumps Team nicht alle Dokumente, die der Ex-Präsident nach seiner Amtszeit aus dem Weißen Haus mitgenommen hatte, wieder zurückgegeben habe.

Demnach sollen die vermissten Unterlagen für die nationale Sicherheit von Bedeutung sein. Der Republikaner Trump wütete unterdessen weiter gegen die Durchsuchung und nannte sie einen «koordinierten Angriff» der Demokraten. Zahlreiche hochrangige Parteikollegen stellten sich hinter ihn. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen