Professorinnen und Professoren betreuen im Schnitt 60 Studierende

Die rheinland-pfälzischen Universitäten und Hochschulen beschäftigten Ende 2017 rund 2.100 Professorinnen und Professoren, davon 113 an einer Juniorprofessur. Wie das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz mitteilt, kamen auf jede Professorin bzw. jeden Professor durchschnittlich 60 Studierende.

Das beste Betreuungsverhältnis wiesen die eher kleineren Hochschulen wie die Cusanus Hochschule Bernkastel-Kues, die Theologische Fakultät Trier und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer auf. Eine vergleichsweise hohe Studierendenzahl je Professur verzeichneten die Universitäten Koblenz-Landau, Trier und Kaiserslautern.

Neben der unterschiedlichen Betreuungsrelation der Hochschulen zeigen sich auch 2017 noch geschlechterspezifische Unterschiede in der Besetzung von Professuren und Lehrstühlen. Während bei den Männern 18 Prozent des wissenschaftlichen Personals Inhaber einer Professur oder eines Lehrstuhls waren, hatten nur 7,7 Prozent der Wissenschaftlerinnen die Stellung einer Professorin. Damit waren nur 22 Prozent der Professuren und Lehrstühle mit einer Frau besetzt.

Eine Berufung auf eine Professur auf Lebenszeit verlangt an Universitäten und wissenschaftlichen Hochschulen in der Regel eine Promotion und eine Habilitation bzw. Juniorprofessur. An Fachhochschulen ist neben der Promotion eine mehrjährige außeruniversitäre Berufspraxis Voraussetzung, um auf eine Professur berufen zu werden. Daneben bieten einzelne Hochschulen auch andere Qualifikationswege wie die Nachwuchsgruppenleitung, Tenure-Track-Verfahren oder die Anerkennung außeruniversitärer Leistungen an.

Insgesamt waren 2017 rund 27.500 Personen an rheinland-pfälzischen Hochschulen beruflich tätig, das waren 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Langfristig stieg die Personalausstattung an: Zwischen 2007 und 2017 nahm die Zahl der Beschäftigten um 35 Prozent zu. Beim wissenschaftlichen Personal lag der Zuwachs mit 49 Prozent deutlich höher als beim Verwaltungspersonal (plus 21 Prozent).

Im Rahmen der Kultusministerkonferenz haben 2013 Bund und Länder die Strategie für die Internationalisierung der Hochschulen vereinbart. Ein Ziel war es, verstärkt wissenschaftliche Nachwuchskräfte sowie etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland zu gewinnen. In Rheinland-Pfalz erhöhte sich der Anteil ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gegenüber 2013 um 16 Prozent. Insgesamt hatten rund 1.700 wissenschaftlich Berufstätige eine ausländische Staatsangehörigkeit. Die meisten ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stammten aus Italien (rund 130). Dies begründet sich unter anderem in Kooperationen mit italienischen Hochschulen, internationalen Projekte und durch den interdisziplinären Arbeitskreis zu italienbezogener Forschung der Universität Mainz.

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