Rheinland-Pfalz mit kleinsten Grundschulklassen – Ergebnisse der Internationalen Bildungsindikatoren im Ländervergleich

Mit rund 19 Kindern pro Klasse wurden in Rheinland-Pfalz im Vergleich der Bundesländer die kleinsten Grundschulklassen gebildet. Dies ist eines der Ergebnisse der heute erscheinenden Veröffentlichung „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“. Der von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder herausgegebene Kennzahlenband ergänzt die OECD-Veröffentlichung „Bildung auf einen Blick“ und präsentiert die internationalen Bildungsindikatoren auf Ebene der Bundesländer.

Obgleich Rheinland-Pfalz mit vergleichsweise kleinen Klassen beste Lehr- und Lernbedingungen in der Primarstufe ermöglicht, lag die Klassengröße in der Sekundarstufe I mit 24,5 Schülerinnen und Schülern pro Klasse deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Nur in Nordrhein-Westfalen waren mehr Schülerinnen und Schüler in einer Klasse der Sekundarstufe I. Auch die Relation der Schülerinnen und Schüler zu den Lehrkräften fiel in der Sekundarstufe I unterdurchschnittlich aus: Mit 14,2 Heranwachsenden pro Lehrkraft hatten die rheinland-pfälzischen Lehrerinnen und Lehrer mehr Schülerinnen und Schüler zu betreuen als in jedem anderen Bundesland (Bundesdurchschnitt: 13,2 pro Lehrkraft).

Internationalisierung im Tertiärbereich

Neben der Schulstruktur werden im Band „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“ auch die Entwicklungen in der Hochschullandschaft analysiert. Darunter fällt auch die Internationalisierung der Hochschulen. Ein Ziel der Bologna-Ministerkonferenz 2012 und der nationalen Wissenschaftskonferenz 2013 war es, die Aufnahme eines Studiums an einer deutschen Hochschule für internationale Studierende attraktiver zu machen. In Rheinland-Pfalz hatten 6,7 Prozent der Studierenden sowohl eine ausländische Staatsangehörigkeit als auch eine im Ausland erworbene Hochschulzugangsberechtigung. Damit lag Rheinland-Pfalz unter dem Bundesdurchschnitt (8,4 Prozent). Im Master fiel der Unterschied zwischen Rheinland-Pfalz (8,9 Prozent) und Deutschland (13,8 Prozent) sogar noch größer aus.

Hoher Bevölkerungsanteil mit niedrigem Bildungsstand

Obwohl immer mehr Menschen einen höheren Bildungsstand anstreben, haben nach den Ergebnissen des Bandes „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“ vergleichsweise viele rheinland-pfälzische Bürgerinnen und Bürger keine höhere Qualifikation als die mittlere Reife, also weder eine berufliche Ausbildung noch Abitur. Dies traf in Rheinland-Pfalz auf rund 16 Prozent der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung zu. Demgegenüber verzeichneten Länder wie Thüringen (vier Prozent) oder Sachsen (fünf Prozent) sehr geringe Bevölkerungsanteile mit niedrigem Bildungsstand. Die Länderunterschiede haben vielfältige Ursachen. Beispielsweise begründen sie sich in der jeweiligen Wirtschafts- und Infrastruktur, demografischen und gesellschaftspolitischen Entwicklung, schulsystemgeprägten Schülerzusammensetzung und Entwicklungen der schulrechtlichen Regelungen.

Publikation „Internationalen Bildungsindikatoren im Ländervergleich“

Weitere nationale Vergleiche zentraler Aspekte des Bildungswesens finden Sie in der von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder herausgegebenen Publikation „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“. Die vollständige Veröffentlichung kann unter www.statistik.rlp.de kostenfrei als PDF-Datei heruntergeladen werden.

 

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