Rheinland-Pfalz sendet Hilfsgüter nach Lesbos

„Die Zustände nach dem Brand im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind erschütternd. Angesichts der schrecklichen Notlage der Menschen in Moria bedarf es einer unmittelbaren Hilfe für die Menschen vor Ort. Neben der wichtigen Frage der Aufnahme von Flüchtlingen in Europa gilt es, die humanitäre Katastrophe im Flüchtlingslager zu lindern und den Menschen direkt zu helfen. Nicht zuletzt braucht es sofortige Hilfen, um die Corona Infektionszahlen einzudämmen. Deswegen unterstützen wir als Landesregierung mit Schutzausrüstung und weiteren Hilfsmitteln“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer nach der heutigen Sitzung des Ministerrates.

Die Landesregierung wird voraussichtlich 125.000 Mund-Nasen-Schutz-Masken und 12.500 Liter Desinfektionsmittel nach Lesbos liefern. Zusätzlich ging insbesondere an rheinland-pfälzische Hersteller ein Appell, diese Aktion mit Hygieneartikel wie Windeln und Kleinkindnahrung zu unterstützen. Die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort erfolgt in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen.

„Wir verfügen in Rheinland-Pfalz aktuell über eine ausreichende Menge an Schutzausrüstung gegen das Coronavirus. Außerdem sind wir weiter in der Beschaffung aktiv, um die Bestände auf einem hohen Niveau zu halten. Zur Linderung der akuten Notlage der Menschen auf Lesbos werden wir Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Schutz zur Verfügung stellen, damit die Gefahr von Ansteckungen mit dem Coronavirus unter den Betroffenen verringert werden kann“, erläuterte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.

Zur schnellstmöglichen Umsetzung des Transports hat die Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Flugdienst Condor kurzfristig einen Vollcharterflug organisiert, den die Fluggesellschaft dem Land zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt hat. Die Hilfsgüter sollen Anfang kommender Woche bei den Geflüchteten vor Ort sein.

„Die von Innenminister Seehofer angekündigte Aufnahme von 150 unbegleiteten Kindern ist ein erstes Signal, das aber allein nicht ausreicht. Über 12.000 Menschen brauchen eine Perspektive“, betonte die Ministerpräsidentin. Hier seien alle Länder in Europa und auch Deutschland gefordert, ein gemeinsames solidarisches Konzept schnell auf den Weg zu bringen und umzusetzen, so die Ministerpräsidentin.

 

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