Saarland macht Innengastronomie und Hotels auf

Saarbrücken (dpa/lrs) – Angesichts sinkender Corona-Zahlen steht das Saarland vor weitreichenden Lockerungen: Vom 31. Mai an könnten Restaurants und Cafés Gäste auch wieder im Innenbereich empfangen, kündigte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstag an. Auch Übernachtungen in Hotels und Pensionen sowie auf Campingplätzen seien dann mit Hygienekonzept und unter Auflagen wieder möglich. Ungeimpfte müssten für die Nutzung der Angebote einen tagesaktuellen negativen Schnelltest vorlegen.

Hans forderte ebenso wie Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) die Saarländer zu Disziplin auf. «Für uns ist das jetzt ein wichtiger Schritt, aber wir sind noch nicht durch», sagte der Ministerpräsident. Man müsse «noch eine Zeit lang mit Hygienemaßnahmen leben» und vorsichtig bleiben. Wenn sich die Lage weiterhin entspanne, dann könne «man an weitere Lockerungen denken».

Rehlinger mahnte: «Wir müssen weiterhin vorsichtig sein, denn sonst verspielen wir den Spielraum, von dem wir jetzt glauben, dass wir ihn nutzen können». Wichtig sei, dass die Lockerungen nicht ausgenutzt würden. Hans versprach: «Mit zurückgehenden Infektionszahlen wird es weitere Rücknahmen von Beschränkungen geben.»

Vom 31. Mai an kann es auch wieder Bus- und Schiffsreisen geben. Bereits ab Pfingstmontag (24. Mai) sollen laut Perspektivplan der Regierung Strandbäder und Freibäder wieder an den Start gehen dürfen. Auch Kletterparks und andere Freizeitaktivitäten im Außenbereich sind dann wieder erlaubt – immer in einer Gruppengröße von bis zu zehn Personen, sagte Hans. Auch Gesang und Musik sei draußen möglich. Auch hier bestehe Testpflicht, wenn man nicht vollständig geimpft sei. Bei allen Schritten sei Voraussetzung, dass die landesweite Inzidenz stabil unter 100 liege.

Hans sagte: «Diese Öffnungen, diese Lockerungen, die wir jetzt möglich machen, die sind keine Belohnung für Wohlverhalten von Bürgern. Diese Rücknahme von Einschränkungen von Grundrechten steht den Bürgern zu.» Von entscheidender Bedeutung sei nicht nur der Fortschritt der Impfkampagne – etwa die Hälfte der Saarländer ist bisher zumindest einmal geimpft – sondern auch die Nutzung der umfassenden Testangebote.

«Der Schnelltest an vielen, vielen Stellen ist eine Möglichkeit, dass wir uns mehr ermöglichen.» Deswegen seien alle Öffnungsschritte an einen negativen Test, eine Bescheinigung über eine Genesung nach einer Covid-19-Infektion oder an einen Impfnachweis gebunden. Die Öffnungen sollten an diesem Freitag im Ministerrat beschlossen werden.

Die Lage habe sich «ganz erheblich entspannt», sagte Hans. Er verwies darauf, dass die Gastronomie wegen der starken Hygienekonzepte bisher «nicht als besonderer Infektionsherd aufgefallen» sei: Deshalb seien auch dort jetzt Gruppen von maximal zehn Personen erlaubt. Er setze darauf, dass die Gastronomen darauf achteten, «dass das sehr geordnet ablaufen wird».

Der landesweite Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche sank am Donnerstag laut Robert Koch-Institut auf 78,2 nach 83,6 am Vortag. Bereits in drei Landkreisen im Saarland gilt die Bundes-Notbremse nicht mehr, nachdem die Inzidenz fünf Werktage in Folge unter 100 gelegen hat. Es handelt sich um die Kreise Neunkirchen, Merzig-Wadern und St. Wendel. Ab diesem Freitag gelten auch im Saarpfalz-Kreis die milderen Regeln des Saarland-Modells wieder, am Samstag folgt der Regionalverband Saarbrücken. Nur noch der Kreis Saarlouis liegt über der Schwelle von 100.

Die aktuelle Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im Saarland endet mit Ablauf des 30. Mai. Ab dem 31. Mai sollen Schüler wieder komplett zum gemeinsamen Unterricht in die Klassenräume zurückkehren – das hat die Regierung bereits angekündigt. Auch hier ist Bedingung, dass die Inzidenz im Land stabil unter 100 liegt.

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