SGD Nord-Präsident besichtigt Projekt zur Deponieumlagerung von Saarburg nach Mertesdorf

Der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Wolfgang Treis, machte sich heute am 22.06.2021 gemeinsam mit Landrat Gregor Eibes, Verbandsvorsteher Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) sowie Verbandsdirektor Max Monzel ein persönliches Bild vom Projektfortschritt der Deponieumlagerung von Saarburg nach Mertesdorf im Landkreis Trier-Saarburg.

v.l.n.r.: SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, Dr. Maximilian Monzel (A.R.T.), Landrat Gregor Eibes, Joachim Gerke (SGD Nord), Sebastian Lorig (A.R.T.), Hans-Gerhard Koch (A.R.T.) (Foto: SGD Nord)

„Die SGD Nord hat als obere Abfallbehörde dieses einzigartige Projekt zur Umlagerung einer kompletten Deponie genehmigt. Der Rückbau der ehemaligen Deponie ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Grundwasserqualität in Saarburg. Unsere Experten überwachen den laufenden Prozess und begleiten diesen fachlich“, so SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Im Zuge der Maßnahme sollen nach vorheriger Sortierung rund 300.000 Kubikmeter Abfälle und Abdeckböden von der ehemaligen Hausmülldeponie Saarburg zurückgebaut, nach Mertesdorf transportiert und dort eingebaut werden. Baubeginn war im Frühjahr 2020. Die Umlagerung wird voraussichtlich witterungsabhängig in den nächsten 9-12 Monaten abgeschlossen sein. Im Anschluss daran wird das Klingenbachtal renaturiert.

Zum Hintergrund:

Die Deponie war 1955 von der Stadt Saarburg in Betrieb genommen und ab 1973 vom Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T) zur Entsorgung von Abfällen genutzt worden. Ende 1995 wurde der Betrieb eingestellt und die Deponie geschlossen.  Anders als bei modernen Deponien fehlt bei dieser Altdeponie eine Basisabdichtung. Auch die Verrohrung und Überschüttung eines natürlichen Bachlaufs ist aus heutiger Sicht nicht hinnehmbar. Im Hinblick auf den langen Nachsorgezeitraum war nicht auszuschließen, dass es zu Kontaminationen des Grundwassers kommen konnte. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erwies sich der Rückbau als beste Lösung. Ziel ist die vollständige Sanierung des Standorts. Durch die gewählte Sanierungsvariante ist es zudem möglich, das ursprüngliche Klingenbachtal wiederherzustellen.

Die SGD Nord trägt mit der Genehmigung nicht nur dem Anliegen des Zweckverbandes A.R.T. Rechnung. Der Rückbau der Deponie wird die Situation für die Schutzgüter, insbesondere des Grundwassers, deutlich verbessern. Vor diesem Grund sind auch die vorübergehenden Eingriffe und Beeinträchtigung, zum Beispiel durch die Rodung von Waldflächen oder durch den Verlust des auf der Deponie entstandenen Lebensraums, zu rechtfertigen. Nach Abschluss des Rückbaus soll auf dem ehemaligen Deponiegelände und dann auf einem unbelasteten Untergrund wieder ein offenes Wiesental geschaffen werden, das gleichwertige Biotopstrukturen gewährleistet.

Weitere Informationen unter: www.sgdnord.rlp.de

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