Smart Home, das intelligente Zuhause, ist ein Stichwort, das im Alltag immer stärkere Verbreitung findet. In Deutschland war das Interesse an den modernen Technologien für die eigenen vier Wände zunächst eher verhalten. Zu gering war die Transparenz eines noch jungen und sich stetig weiterentwickelnden Marktes und zu groß die Scheu vor hohen Anschaffungskosten und die Angst vor den Sicherheitslücken, die eine stärkere Verknüpfung mit digitalen Kommunikationspunkten darstellen könnten.
Inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt und die intelligenten Technologien werden im Alltag immer stärker etabliert. Eine Bitkom-Umfrage hat ergeben, dass heute etwa jeder vierte Bundesbürger (26 Prozent) mindestens eine Smart Home Lösung im Alltag rund um das eigene Zuhause nutzt. Mehr als ein Drittel (37) hat vor, die eigenen vier Wände innerhalb des nächsten Jahres mit einer oder mehreren Technologien auszustatten. Besonders beliebt sind intelligente Licht- und Heizungslösungen sowie Sprachassistenten für die elektronische Steuerung. Die Umfrage ergab, dass es Männern bei der Smart Home Technologie vor allem auf Sicherheitsaspekte ankommt, während Frauen sich vorwiegend für komfortsteigernde Lösungen entscheiden. Etwa ein Fünftel der deutschen Bundesbürger wären sogar bereit, eine höhere Miete zu zahlen, wenn das Objekt dafür mit moderner Smart Home Technologie ausgestattet wäre.
Die Installation moderner Smart Home Möglichkeiten hält der Großteil der Befragten für kostspielig und kompliziert. Deshalb würde knapp die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) auf die Unterstützung vom Fachmann setzen, wenn es um die Umgestaltung der eigenen vier Wände geht. Die Nutzung im Alltag ist inzwischen kaum noch eine Hürde. Die weitverbreitete Nutzung des Smartphones lässt die Bedienung von Smart Home Tools immer intuitiver werden. Bislang steuern mehr als zwei Drittel (76 Prozent) der Nutzer die verschiedenen Anwendungen mit dem Smartphone. 44 Prozent nutzen das Tablet und 38 Prozent greifen auf die Fernbedienung des Anbieters zurück.
Eine App für alle Fälle
Den Vorteil des Smartphones als Steuerungszentrale sehen die meisten Nutzer vor allem darin, dass das Gerät immer griffbereit ist und die Möglichkeiten durch die Installation immer neuer intelligenter App-Lösungen ständig erweiterbar sind. Ein echtes Plus ist die Option, über das Smartphone verschiedene Tools wie Überwachungstechnologien, intelligente Licht- und Heizlösungen oder Rollläden und Markisen auch von unterwegs zu steuern.
Die modernen Minicomputer sind aber auch ein vollwertiges Entertainment-System, das zusammen mit zusätzlicher Hardware viele Möglichkeiten bietet. Per App lassen sich Musik und andere Audioangebote nicht nur streamen, sondern auch über das intelligente Soundsystem im Smart Home in jedem beliebigen Raum abspielen. Per Spiegelfunktion lassen sich auch Videostreams auf das Smart TV übertragen. Wer gerne spielt, kann die vielfältigen Gaming-Lösungen im Smart Home nutzen. Ähnlich wie beim Video- oder Musikstream lässt sich zum Beispiel auch die Online Casino App mit dem Smart TV verknüpfen und kann so auf dem großen Bildschirm in bester Auflösung genutzt werden.
Für fast jeden Bereich des Alltags gibt es eine App. Dabei stehen Komfort, Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit im Fokus. Die Vorteile, die diese Technologie bietet, gewinnen für immer mehr Menschen an Bedeutung. Aus verschiedenen Bereichen wird die Smart Home Technologie in Zukunft kaum noch wegzudenken sein.
Den Alltag vom Sofa aus planen
Die Digitalisierung hat dazu geführt, dass wir einen Großteil unseres Alltags heute vom Sofa aus planen können. Intelligente Apps in Kombination mit dem Smart Home bieten hier ein Höchstmaß an Komfort und Flexibilität.
Essen nach Hause bestellen oder einen Tisch in einem guten Restaurant buchen, Ausflugsziele recherchieren und Freizeitaktivitäten planen, die besten Anbieter für bestimmte Produkte und Dienstleistungen in der näheren Umgebung ermitteln, Streckennetze, Fahrpläne und Ticketreservierungen der öffentlichen Verkehrsmittel online nutzen, all das ist dank intelligenter App-Lösungen von zu Hause aus möglich. In den vergangenen Monaten lag ein besonderer Fokus auf der Entwicklung neuer Servicemöglichkeiten im Gesundheitssektor. Die digitale Sprechstunde beim Arzt, die Kommunikation mit der Praxis, der Krankenkasse oder der Apotheke, die Verwaltung von Rezepten und Verordnungen oder die Bestellung von Medikamenten, viele neue Tools haben hier den Weg in eine digitale Zukunft geebnet.
Besonders beliebt sind regionale Apps und Services, die auf die örtlichen Besonderheiten abgestimmt sind. Tools wie der digitale Tourenplaner „Rheinland-Pfalz erleben” oder die Apps der regionalen Transportunternehmen im ÖPNV zeigen, wie wichtig die Möglichkeiten der digitalen Alltagsplanung geworden sind.
Im Alltag Energie und Wasser sparen
Zu den am häufigsten gewählten Smart Home Technologien gehören Lösungen, die der Energieeffizienz dienen. Intelligente Thermostate am Heizkörper lassen sich nicht nur den individuellen Ansprüchen entsprechend programmieren, vielfach ist es sogar möglich, sie per App von unterwegs aus zu steuern. So lassen sich tagsüber Energiekosten sparen und das Zuhause ist trotzdem am Abend gemütlich warm.
Auch bei der Beleuchtung ist das Einsparpotenzial groß. Energiesparlampen lassen sich im Smart Home mit intelligenten Steuerungstools kombinieren, die zum Beispiel über Bewegungsmelder immer genau die Bereiche des Hauses beleuchten, die gerade genutzt werden. Geschickt programmiert bieten diese Systeme außerdem einen effektiven Einbruchschutz.
Besonders effizient sind die neuen Smart Home Lösungen im Hinblick auf den Wasserverbrauch. Hier lassen sich zum Beispiel Armaturen installieren, die das Wasser in der Leitung zunächst auf die gewünschte Temperatur erwärmen und erst dann den Auslass freigeben. So lässt sich zum Beispiel bei der täglichen Dusche viel Wasser sparen. Gleiches gilt für Armaturen mit Pausenfunktion, die beim Händewaschen im Waschbecken oder unter der Dusche den Wasserfluss unterbrechen, wenn Hände und Körper eingeseift werden. Wasser sparen ist auch im Außenbereich möglich und sinnvoll. Wer im Garten auf automatische Bewässerungssysteme setzt, kann kostbare Ressourcen einsparen, wenn er ein intelligentes Sensorsystem installiert, das vor jeder Bewässerung die Feuchtigkeit im Boden prüft und nur bei Bedarf wässert.
Mit modernen Smart Home Lösungen ist es möglich, den Alltag nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig durch größtmögliche Effizienz die eigenen Energiekosten spürbar zu senken.
Das sichere Smart Home
Sicherheit ist vor allem für Männer ein Argument, das für die Nutzung von Smart Home Technologien spricht. Das Thema Einbruchschutz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bewegungsmelder für die Beleuchtung, automatische Rollläden, Alarmanlagen mit Überwachungskameras, die über das Smartphone auch von unterwegs gesteuert werden können, die Möglichkeiten, das eigene Zuhause zuverlässig vor unbefugtem Zutritt zu schützen, sind vielfältiger geworden.
Die Smart Home Technologie bietet sogar vollumfängliche Anwesenheitssimulatoren, die neben der automatischen Steuerung von Beleuchtung und Rollläden auch Musikanlage und Fernseher aktivieren können, sodass der Anschein erweckt wird, dass jemand im Haus ist. Damit reagieren die Entwickler auf die stetig wachsende Zahl von Einbrüchen im privaten Bereich und bietet Nutzern der Smart Home Technologie ein Höchstmaß an Sicherheit.
Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln
Nachhaltigkeit ist im Alltag zu einem präsenten Thema geworden. Immer noch landen in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich auf dem Abfall, obwohl sie noch verwendet werden könnten. Der nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln ist aber stärker in den Fokus gerückt. Immer mehr Menschen machen sich Gedanken um ihren Verbrauch und legen Wert darauf, dass die von ihnen konsumierten Lebensmittel aus nachhaltigem Anbau und artgerechter Haltung stammen. Der Trend geht zu weniger Verschwendung von Lebensmitteln und zu Produkten aus regionalen Bezugsquellen.
Hier kann das Smart Home eine wertvolle Unterstützung leisten. Intelligente Küchen sind in Vorratsschränken und im Kühlschrank mit Kameras und Sensoren ausgestattet, die die Lagerung und den Verbrauch genau überwachen. Sie können zum Beispiel Hinweise darüber geben, welche Lebensmittel noch vorrätig sind, wann das Verfallsdatum abgelaufen ist und welche Erzeugnisse besser in der Kühlung oder außerhalb gelagert werden sollten. In Kombination mit einem Internetanschluss und einer intelligenten App lassen sich so auch Speise- und Einkaufspläne erstellen und Optimierungsbedarf ermitteln. Beim Einkauf ermöglicht die App auch von unterwegs den Blick in den Kühlschrank oder in die Vorratskammer, um keine überflüssigen Produkte in den Einkaufskorb zu legen.
Die perfekte Ergänzung für die smarte Küche sind Apps, die über regionale Einkaufsmöglichkeiten, Hofläden, Biomärkte oder Unverpacktläden informieren. Auch Apps, die über saisonale Produkte informieren und die passenden Rezepte und Lagerungsmöglichkeiten informieren, können die nachhaltige Küche bereichern.
Selbstständigkeit erhalten
Ein möglichst selbstständiges Leben auch im hohen Alter oder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen gehört zu den Prioritäten der meisten Menschen. Hier können Smart Home Lösungen wertvolle Unterstützung bieten. Die Steuerung von Licht, Heizung, Wasser und Entertainment über Sprachbefehle, eine intelligente Telefonbedienung, die automatisch wählt und Gespräche annimmt, Wasserarmaturen, die per Sprachbefehl funktionieren und damit das barrierefreie Badezimmer komplettieren.
Für mehr Sicherheit in den eigenen Wänden sorgt neben einem intelligenten Einbruchschutz auch die intuitive Verbindung zu Hilfsmöglichkeiten wie zum Beispiel einem Pflegedienst.
Intelligente Technologien können Menschen mit Beeinträchtigungen in vielen Bereichen mehr Selbstständigkeit geben und es ihnen ermöglichen, lange Zeit im gewohnten Umfeld zu bleiben.
Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen