Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank – Vertreter beschließen über ein erfolgreiches Jahr 2020

Vertreterversammlung tagt erstmals virtuell

WITTLICH. Zweimal werden die Vertreter der Genossenschaftsbank in diesem Jahr tagen. Aktuell stand die ordentliche Vertreterversammlung des Geldinstituts an, die wegen der noch deutlich angespannten Corona-Lage vor einigen Wochen als virtuelle Versammlung geplant und durchgeführt wurde. Wie in jedem Geschäftsjahr liegt die Beschlussfassung über den Jahresabschluss, die Verwendung des Jahresüberschusses und weitere wichtige Aufgaben in den Händen der Mitgliedervertreter als oberstem Souverän der Bank. Eine weitere Besonderheit sind die Pläne der Bank für eine Fusion mit der benachbarten Volksbank Hunsrück-Nahe eG. Hierzu standen ein Sachstandsbericht und eine Aussprache auf der Tagesordnung.

Bei der Versammlung im vergangenen Jahr hatte es sich schon angedeutet: trotz der besonderen Herausforderung und den erschwerten Bedingungen, die mit der Corona-Pandemie verbunden sind, hat die Bank Ihren Auftrag auch im Berichtsjahr 2020 erfolgreich erfüllt.

Das lässt sich zum einen an den guten Geschäftszahlen ablesen die die Bank den Vertretern präsentieren konnte, aber auch an der Zahl der Beratungsgespräche mit den Kunden und Mitgliedern. Denn aus dem genossenschaftlichen Förder-auftrag heraus kümmern sich die Beraterinnen und Berater der Bank darum, die Mitglieder der Bank bestmöglich bei der Bewältigung ihrer persönlichen Herausforderungen zu unterstützen. Dazu nutzte die Bank alle Kanäle und hielt auch durchgehend alle Filialen geöffnet.

Stichwort Mitglieder: Auch im Jahr 2020 gelang es der Bank, zahlreiche Menschen von den Vorteilen der Mitgliedschaft, also der Teilhaberschaft bei ihrer Bank, zu überzeugen. 23.009 Menschen gehört die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG zum Jahresende 2020 – ein Nettozuwachs von 482 Mitgliedern. Damit konnte trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein erfreuliches Ergebnis auch im bundesweiten Vergleich – wo es einen leichten Rückgang zu verzeichnen gab – erzielt werden. Vorstandssprecher Michael Hoeck: „Es gilt unser Credo: Mitgliedschaft ist keine Einbahnstraße. Jeder der aktiv mit uns Geschäft macht soll Mitglied werden, und jedes Mitglied soll aktiv seine Geschäfte mit uns machen.“

Diese seit Jahren stetig steigenden Zahlen zeugen von einer hohen Mitglieder- und Kundenzufriedenheit. Um diese Einschätzung zu untermauern, hat die Bank kürzlich eine breit angelegte Befragung in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Mittelstand der Universität Trier durchgeführt. Nach ersten Zahlen bewerten rund 83 Prozent der Befragten die Zusammenarbeit mit der Bank ‚gut‘ und ‚sehr gut‘. Das entsprechende Ergebnis für die Zufriedenheit mit dem persönlichen Berater bzw. der Beraterin liegt sogar bei rund 90 Prozent.

Deutliches Wachstum bei Kundengeldern und Kreditvolumen

Die Geschäftszahlen des Jahres 2020 präsentierte Vorstandsmitglied Dr. Michael Wilkes den teilnehmenden Vertretern. Eine deutliche Steigerung der Bilanzsumme um 74 Millionen auf nun 1.118 Millionen Euro konnte er vorweg vermelden. Obwohl diese Zahl nicht alle betreuten Werte der Bank widerspiegelt, so wird sie dennoch häufig als Maßstab für den Erfolg einer Bank herangezogen. Zustande kam diese Steigerung in erster Linie durch eine deutliche Ausweitung der betreuten Kundengelder bzw. -kredite. Das Einlagenwachstum lag im Berichtsjahr bei rund 47 Millionen Euro. Von den mittlerweile 871 Millionen Euro wird der überwiegende Teil, nämlich 696 Millionen Euro, in kurzfristig verfügbaren Sicht- und Tagesgeldern gehalten. Eine spürbare Auswirkung des bereits lange andauernden Niedrigzinsumfelds.

Das Beraterteam der Bank setzt daher alles daran, die Mitglieder und Kunden der Bank davon zu überzeugen, einen Teil ihrer Gelder auch in rentablere Anlagen zu investieren, da ansonsten durch die anziehende Inflation ein massiver Vermögensverlust droht. Wie gut ihnen das gelang, zeigt die Zahl von 3.517 neuen Fondssparverträgen beim Verbundpartner Union Investment im Jahr 2020. Ein Wert, der der Bank einen Spitzenplatz unter den rund 800 Volksbanken Raiffeisenbanken in Deutschland beschert. Alleine die 3.517 neuen Sparverträge des Jahres 2020 bedeuten rund 8 Millionen Euro Jahressparvolumen, die erwartungsgemäß langfristig eine deutlich attraktivere Rendite mit sich bringen als das Parken des Geldes auf einem Tagesgeldkonto.

Zusammen mit den bei den Verbundpartnern der Bank unterhaltenen Geldern (Depotvermögen, Fondsvermögen, Bausparguthaben, Lebens- und Rentenversicherungen) verwaltet die Bank zum Bilanzstichtag ein Volumen von 1.544 Millionen Euro (Vorjahr 1.451 Millionen Euro), ein Plus von 6,4 Prozent.

Im Kreditgeschäft profitierten die privaten und gewerblichen Investoren 2020 vom unverändert günstigen Zinsniveau. Die Kredite stiegen im Berichtsjahr um 51 auf nun 707 Millionen Euro. Zusammen mit den an die Partner der genossenschaftlichen FinanzGruppe vermittelten Darlehen liegt der Bestand zum Jahresende 2020 bei 826 Millionen Euro, was einem Anstieg um 6,3 Prozent entspricht.

Eigenkapitalbasis erneut gestärkt

Mit fast 106 Millionen Euro bilanziellem Eigenkapital zum Jahresende verfügt die Genossenschaftsbank über ein beruhigendes Polster, das durch den Beschluss der Vertreterversammlung um weitere 1,5 Millionen Euro gestärkt wurde. Es erlaubt der Bank, auch in Zukunft Investitionen ihrer gewerblichen und privaten Mitglieder und Kunden problemlos zu begleiten.

Provisionsüberschuss auf Rekordniveau

Den aufgrund des andauernden Niedrigzinsumfelds weiter auf 19.800 TEUR gesunkenen Zinsüberschuss konnte die Bank teilweise durch ein Rekordergebnis bei den Provisionsüber-schüssen ausgleichen. Mit 8.585 TEUR konnte das gute Vorjahresergebnis von 8.101 nochmals gesteigert werden. „Dem besonderen Engagement unserer Mitarbeiterin und Mitarbeiter verdanken wir das beste Provisionsergebnis in der Geschichte der Bank“ betonte Wilkes.

Etwas gestiegen auf 20.219 TEUR (Vorjahr 19.576 TEUR) sind die Aufwendungen. Während die Verwaltungsaufwendungen der Bank und die Abschreibungen auf Sachanlagen weitgehend stabil blieben, stiegen die Personalaufwendungen aufgrund von Tarifsteigerungen und einem leicht gestiegenen Personalbestand auf 12.944 TEUR gegenüber 12.297 TEUR im Vorjahr.

Mitglieder erhalten Dividende in Höhe von 3 Prozent

Die stabile Ertragslage mit einem Jahresüberschuss von 3,1 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau und die geordnete Eigenkapitalsituation erlaubt der Bank auch für das zurückliegende Jahr 2020 die Zahlung einer 3-prozentigen Dividende an ihre Mitglieder. Den Rücklagen wurden – über die Vorweg-zuweisung von 1,5 Millionen Euro hinaus – weitere 1,5 Millionen Euro zugeführt.

Hermann Friedrich scheidet aus dem Aufsichtsrat aus

Turnusgemäß schieden aus dem Aufsichtsgremium der Bank die Herren Dietmar Daniel, Hermann Friedrich und Frank Weigelt aus. Während Dietmar Daniel und Frank Weigelt erneut für eine weitere Amtszeit kandidierten und von den Vertretern wieder in dieses Amt gewählt wurden, hatte Hermann Friedrich bereits im Vorfeld erklärt, mit Blick auf seine persönliche Lebensplanung nicht für eine weitere Amtsperiode im Aufsichtsrat zur Verfügung zu stehen.

Vorstand und AR-Kollegen dankten Hermann Friedrich für seine jahrzehntelange Tätigkeit im Aufsichtsgremium der Bank und ihrer Rechtsvorgänger. Bei der anstehenden außerordentlichen Vertreterversammlung soll noch eine offizielle Verabschiedung erfolgen. Vor dem Hintergrund der angestrebten Fusion mit der Volksbank Hunsrück-Nahe stimmten die Vertreter dem Vorschlag zu, das Amt derzeit nicht neu zu besetzen und das Gremium auf acht Personen zu verkleinern.

Ausblick auf die geplante Fusion

Die offizielle Beschlussfassung über die geplante Fusion soll zwar erst am 1. September im Rahmen einer außerordentlichen Vertreterversammlung auf der Tagesordnung stehen. Schon jetzt wollte man aber die Gelegenheit nutzen, um im Rahmen eines Sachstandsberichts mit Aussprache mit den Vertretern ins Gespräch zu kommen. Vorstandssprecher Michael Hoeck warf zunächst noch einmal einen Blick auf das Bankgeschäft der Zukunft. Nicht nur die anhaltende Niedrigzinsphase und zunehmende Regulierung erschweren das Geschäft seit Jahren. Zahlreiche weitere externe Einflussfaktoren erhöhen die Komplexität und die Anforderungen an die Finanzinstitute zusehends. Technologische und demografische Herausforderungen können große Banken tendenziell einfacher bewältigen, weil zum Beispiel eine stärkere Spezialisierung auf Mitarbeiterebene möglich ist.

„Mit der Volksbank Hunsrück Nahe eG und der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG stehen sich nun zwei kerngesunde Banken auf Augenhöhe gegenüber, die Ihre Kräfte und Kompetenzen bündeln wollen“ so Hoeck. Dies aber nicht der schieren Größe wegen, sondern um den genossenschaftlichen Auftrag der Förderung ihrer Mitglieder – dem sich beide Banken zutiefst verpflichtet fühlen – noch besser erfüllen zu können.

Vorgestellt wurde das Konzept der regionalen Marktbearbeitung sowie der dezentralen Verwaltungsstandorte sowie die geplante Ressortverteilung auf Vorstandsebene. Dem Vorstand der neuen Bank sollen Erik Gregori, vom Fusionspartner Volksbank Hunsrück-Nahe sowie die Herren Hoeck, van Moerbeeck und Dr. Wilkes angehören. Die neue Bank soll ihren juristischen Sitz in Simmern haben und den Namen „Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG“ tragen.

Wenig ändern soll sich für die Mitglieder und Kunden, die ihre Ansprechpartner auch nach der Fusion generell an gewohnter Stelle vorfinden werden.

Ausgiebig nutzten die Vertreter im Anschluss an den Vortrag die Möglichkeit Fragen zu stellen, so dass man in einen konstruktiven Dialog einsteigen konnte. Dieser soll nach den Worten von Michael Hoeck damit auch keinesfalls beendet sein.

Er rief dazu auf, bei weiteren Fragen jederzeit den Kontakt zum persönlichen Berater oder den Mitgliedern des Vorstands zu suchen.

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