Wo bleibt die neue Umweltministerin?

Vögel und Insekten in Gefahr!

Während sich die neue rheinland-pfälzische Umweltministerin und Spitzenkandidatin der Grünen, Anne Spiegel, von Neujahrsempfang zu Neujahrsempfang Zoomt versucht ihr noch-Koalitionspartner Wissing von der FDP ein verbotenes, hochgiftiges Neonicotinoid über die Hintertür nach Rheinland-Pfalz einzuführen. Dabei ist es noch kein Jahr her, da hat die inzwischen zurückgetretene grüne Umweltministerin Ulrike Höfken Glyphosat in Naturschutzgebieten erlaubt. „Hat das System, bei den rheinland-pfälzer Grünen, immer im Frühjahr die Giftdusche zu aktivieren?“ fragt Franz Botens, Vorstand des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz.

Hintergrund sind gelbe Blätter bei Zuckerrüben. Das Landwirtschaftsministerium spricht von „massiven Schäden und Ertragsausfällen“, doch mit 66 Tonnen/ha liegt die letzte Ernte sogar über dem Wert von 2018, als das hochgiftige Neonicotinoid noch erlaubt war. Einen Spitzenplatz nimmt Rheinland-Pfalz mit 30% über der Erntemenge von Brandenburg bzw. 50% über der von Sachsen-Anhalt ein. Thüringen hat auch gelbe Rübenblätter, ist aber ehrlich und sagt, dass dort keine Ertragsminderung vorliegt. Und der Zuckergehalt ist in den rheinland-pfälzer Rüben überdurchschnittlich hoch, trotz gelber Blätter.

Die Imkerverbände waren zum Informationsgespräch ins Zoom des Landwirtschaftsministeriums eingeladen, Naturschutzverbände durften nicht dabei sein, obwohl 560 Wildbienenarten viel stärker von dem Gift betroffen sind als die Honigbiene. Auch Vögel sind stark gefährdet, zwei giftige Körner reichen um einen Vogel zu killen. 500 Millionen giftiger Körner sollen alleine in Rheinhessen ausgebracht werden. Anne Spiegel schweigt.

In der von Rheinland-Pfalz beantragten sogenannten Notfallzulassung wird insbesondere auf eine Festlegung der räumlichen Begrenzung Wert gelegt. Weil das Gift sehr lange im Boden verbleibt darf weder im Anwendungsjahr, noch im Folgejahr eine blühende Pflanze auf dem Acker stehen. Die Imker sollen Informiert werden, doch das Wissingministerium will den Imkern nur sagen, in welchem Landkreis und welchem Zeitraum die giftigen Samen ausgesät werden. Damit können weder die Bienen geschützt werden, noch kontrolliert werden, ob Vögel die giftigen Samen fressen oder der Bauer die blühenden Unkräuter entfernt. Auch Rückstandsanalysen sollen keine gemacht werden. „Ein Unding, so kann man keinen Artenschutz betreiben. Wir Imker sollen als Alibi dienen, für eine amtliche Vertuschungsaktion. Der Artenschutz braucht hier die neue Umweltministerin Anne Spiegel, damit die Auflagen transparent werden oder das Neonicotinoid nicht zum Einsatz kommt

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