Ein intransparenter Markt: Den richtigen Treppenlift finden

Ein Treppenlift hilft im Alter und bei körperlichen Einschränkungen dabei, die Mobilität im eigenen Heim zu behalten. Der Auswahlprozess ist dabei recht komplex. Zum einen muss der Treppenlift zu den eigenen Anforderungen und dem körperlichen Zustand passen. Zum anderen legen die baulichen Gegebenheiten vor Ort die Rahmenbedingungen fest. Somit ist nicht jeder Treppenlift für den geplanten Einsatz geeignet. In diesem Artikel geht es um die verschiedenen baulichen Gegebenheiten, unter denen ein Treppenlift zum Einsatz kommen kann.

Lifte für gerade Treppen oder der Einbau über mehrere Etagen

Foto: AdobeStock / Ingo Bartussek

Sehr unkompliziert ist der Einbau eines Treppenlifts, wenn eine gerade Treppe vorhanden ist. Dann kommen grundsätzlich die meisten Modelle infrage. Hier sind es vor allem zwei Faktoren, die für Unterschiede sorgen. Dies sind die Steigung der Treppe sowie die Stufentiefe.

Da die Schienen, in denen der Treppenlift läuft, aus einzelnen Teilen zusammengesetzt wird, lassen sich diese beiden Faktoren problemlos ausgleichen. Treppenlifte mit solchen Schienen passen sich dementsprechend an alle Stufentiefen und Steigungen an. Gleichzeitig senkt dies den Aufwand bei der Planung und der Installation. Dies wirkt sich auf die Gesamtkosten aus, sodass Treppenlifte für gerade Treppen im Vergleich etwas günstiger sind. Diese Modelle sind bereits ab 3.500 Euro erhältlich.

Auch die Installation in Treppenhäusern, die über zwei oder mehr Etagen gehen, sind durch dieses Bauprinzip problemlos realisierbar. Bereits in Einfamilienhäusern gibt es häufig Treppen, die vom Erdgeschoss in die obere Etage und gleichzeitig auch in den Keller führen. Hier bietet es sich an, einen Lift zu installieren, der die gesamte Treppe abdeckt. Auch dies ist mit dem flexiblen Schienensystem problemlos möglich. Es werden einfach entsprechend mehr Schienenelemente installiert. Dies erhöht den Gesamtpreis nur moderat, sorgt aber für dementsprechend mehr Bewegungsfreiheit.

Auf diese Weise lässt sich in Wohnungen mit geraden Treppen ohne großen Aufwand die Inklusion und Barrierefreiheit stärken.

Lifte für kurvige Treppenhäuser

Problematischer ist der Einbau eines Lifts an Treppen mit Kurven. Hier ist es wichtig, den richtigen Lift für die Treppenform zu finden. Dies liegt an den zahlreichen unterschiedlichen Formen und Steigungen bei diesen Treppen. So gibt es Treppen mit einer gleichmäßigen Steigung und einheitlicher Form. Wendeltreppen mit gleichmäßiger Steigung und Kurvenform sind noch vergleichsweise einfach, da hier meist Standardschienen zum Einsatz kommen können. In der Regel werden Baugenehmigungen für diesen Bereich zügig erteilt.

Bei Freiformtreppen ist die Installation hingegen deutlich komplizierter. Bei solchen Projekten ist eine individuelle Planung mit Besichtigung durch den Treppenliftinstallateur unbedingt notwendig. Durch die oftmals wechselnden Bedingungen bei den Freiformtreppen ist eine individuelle Anpassung der Schienen erforderlich. Dementsprechend sollte auf einen erfahrenen sowie zuverlässigen Anbieter in der Eifel und Koblenz zurückgegriffen werden. Diese Fachbetriebe kennen sich mit der Umsetzung solcher Projekte bestens aus. Somit ist gewährleistet, dass das Endergebnis überzeugend ist. Abhängig von den baulichen Voraussetzungen wird der Treppenlift entweder an der Wand oder am Handlauf an der inneren Seite der Treppe montiert.

Für den Einbau der meisten Treppenlifte wird bei kurvigen Treppen eine Mindestbreite von 70 cm benötigt. Dennoch kann sowohl ein Sitz- als auch ein Plattformlift bei kurvigen Treppen installiert werden. Bei einem solchem Projekt sollte mit Kosten von 4.000 Euro und aufwärts gerechnet werden.

Spezielles Anforderungsprofil für Treppenlifte im Außenbereich

Nochmals andere Anforderungen muss ein Treppenlift erfüllen, der im Außenbereich installiert wird. Als Treppenlift für den Außenbereich kommen grundsätzlich nur Modelle infrage, die für den Einsatz im Freien freigegeben sind.

Ein solcher Lift kann auch sinnvoll sein, wenn noch keine körperlichen Beeinträchtigungen vorliegen. Besonders im Herbst und Winter sind Treppen für ältere Menschen gefährlich. Durch feuchtes Laub, Schnee oder Eis sind die Stufen rutschig. Ältere Personen haben keinen festen Tritt mehr und rutschen bei diesen Bedingungen schnell aus. Dies führt immer wieder zu schwerwiegenden Verletzungen, die teilweise nie mehr richtig verheilen und weitere Benachteiligungen mit sich bringen.

Dies zeigt, dass die Anschaffung eines Treppenlifts nicht immer mit vorhandenen Einschränkungen verbunden sein muss. Die Installation eines solchen Lifts kann auch eine vorbeugende Maßnahme sein. Viele ältere Menschen profitieren von einem solchen Treppenlift, der den Alltag erleichtert und hilft, Gefahrensituationen aus dem Weg zu gehen.

Unterschiedliche Arten von Treppenliften

Ebenso wichtig bei der Wahl des Treppenlifts ist die Bauform. Die Sitzlifte sind weit verbreitet. Sie sind die optimale Wahl, wenn die Person nicht an einen Rollstuhl gebunden ist. Ansonsten verbleibt der Rollstuhl auf der anderen Etage, was die selbstständige Fortbewegung wahrscheinlich unmöglich macht. Sitzlifte sind preislich günstiger und für Personen geeignet, die Probleme mit dem Treppensteigen haben, beispielsweise durch Verschleißerscheinungen oder Hüftprobleme.

Wer an einen Rollstuhl gebunden ist, benötigt oftmals einen Plattformlift. Diese sind gerade für den Übergang zwischen Wohnung und Außenbereich notwendig. Hier gilt, dass barrierefrei nicht gleich rollstuhlgerecht ist. In vielen Bereichen sind zwar Möglichkeiten geschaffen, einen Rollstuhl über Höhenhindernisse zu bewegen, jedoch benötigt der Rollstuhlfahrer in den meisten Fällen dafür die Hilfe einer anderen Person. Mit einem Plattformlift hingegen ist die beeinträchtigte Person in der Lage, das Hindernis selbstständig zu überwinden. Dies ist wichtig für die persönliche Bewegungsfreiheit und senkt gleichzeitig den Pflegeaufwand.

 

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