Vielen Baby-Boomern droht Wohnungsnot im Alter

München (dpa) – In Deutschland fehlen nach einer Studie des Pestel-Instituts bereits heute 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen. Mit dem Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge der «Babyboomer» in die Rente werde die Lücke in den nächsten Jahren enorm steigen, sagte Institutsleiter Matthias Günther auf der Bau-Messe in München.

Zugleich dürften künftig viele Rentner die steigenden Mieten und Wohnkosten kaum mehr bezahlen können. Deutschland sei auf bestem Weg in die «graue Wohnungsnot». Weiterlesen

Noch ein weiter Weg: E-Lkw im Fernverkehr

Von David Hutzler und Robin Wille, dpa

Leinfelden-Echterdingen (dpa) – «Am Ende interessiert die Kunden: Cent pro Kilometer», sagt der Logistiker Rainer Schmitt. Elektrische Lkw seien heute noch sehr viel teurer als die Verbrenner. «Das ist die bittere Wahrheit. Da braucht es schon auf beiden Seiten willige Unternehmer, die auch über den Tellerrand hinausschauen», sagt der Chef eines Familienunternehmens mit rund 100 Lkw. Einer davon ist elektrisch.

Elektrische Brummis auf deutschen Autobahnen sind eine absolute Seltenheit. Die Technik schreitet voran, doch die Absatzzahlen liegen im marginalen Bereich: Beim Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck etwa waren 2022 nur 914 der insgesamt rund 520.000 verkauften Lkw und Busse emissionsfrei.

Doch der Hochlauf ist absehbar: Bis 2030 könnten 75 Prozent der abgesetzten schweren Nutzfahrzeuge keine Verbrenner mehr sein – rund 58 Prozent seien mit Batterie und 17 Prozent mit Wasserstoff betrieben. Das ergab eine Analyse im Auftrag des Verkehrsministeriums, die sich auf Umfragen bei Herstellern stützt.

«Es muss ein Umdenken im Kopf stattfinden»

Schmitt, dessen Unternehmen etwas südlich von Karlsruhe sitzt, ist vor allem in Baden-Württemberg tätig. «Die Touren in der Region können wir mit dem E-Lkw gut abdecken», sagt er. Dass er bislang erst einen E-Lkw fährt, hänge vor allem damit zusammen, dass die E-Lkw sehr viel teurer als die Verbrenner seien. «Es muss ein Umdenken im Kopf stattfinden», sagt Schmitt. Man tauche in eine Technologie ein, die zunächst viele Nachteile habe. Die Reichweite, die Infrastruktur beim Laden, der Preis.

«Wir befinden uns heute nach wie vor in einem Stand der Pilotphase», sagt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Spedition und Logistik. Die Unternehmen testeten viele Angebote. Betriebliche Abläufe müssten angepasst, Prozesse optimiert und mit den logistischen Ansprüchen der Kunden synchronisiert werden.

Laut Huster sei es zunächst sinnvoll, mit Flotten zu beginnen, die einen kleineren Radius haben. Im Schwerlastverkehr sei die E-Mobilität heute noch nicht einsetzbar. Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen, damit der Umstieg gelingt. Sie müsse die Energiewende mit Nachdruck vorantreiben und Anreize für eine Ladeinfrastruktur schaffen – nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Sektor. «Das ist eine ganz wesentliche Achillesferse.»

Defizite in der Ladeinfrastruktur

Schon im Pkw-Bereich hinkt der Ausbau der öffentlichen Ladepunkte dem Hochlauf der E-Autos hinterher. Für E-Lkw gebe es noch kaum extra ausgewiesene öffentliche Ladeinfrastruktur, sagt der Planungschef der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, Felix Steck. Ziel sei, in der zweiten Jahreshälfte 2023 mit der Ausschreibung für ein Grundnetz an E-Lkw-Ladesäulen zu starten. Noch stehe nicht endgültig fest, wie viele Ladepunkte es umfassen und wann es fertig errichtet sein wird. «Die Anforderungen ergeben sich aus dem Fahrzeughochlauf der Hersteller. Hierzu sind wir im regelmäßigen Austausch.»

Grundsätzlich seien zweierlei Ladearten für batterieelektrische Lkw möglich, erklärt Steck: Entweder das Laden über Nacht oder bei längeren Standzeiten – hier seien die Hochleistungsladestationen, die Leistungen bis zu 350 Kilowatt abdecken und die man aus dem Pkw-Bereich kennt, ausreichend. «Aber beim Zwischenladen während der Lenkpausen sind kürzere Ladezeiten vonnöten. Da sprechen wir dann über Leistungen von 700 bis 800 Kilowatt in der näheren Zukunft.» Hierfür werden aktuell neue Ladestationen inklusive eines neuen Steckertyps entwickelt, die sich auch für das Laden im Megawatt-Bereich während der 45-minütigen Lenkpausen eignen. «Bis 2025 kann man damit rechnen, dass diese an den Straßen stehen.»

Aber: Mit den höheren Ladeleistungen brauche es an etlichen Autobahn-Rastplätzen Hochspannungsanschlüsse, erklärt der Technikchef des Netzbetreibers NetzeBW, Martin Konermann. «Wenn es gut läuft, brauche ich sieben Jahre, um so etwas zu realisieren. Fünf Jahre Planung und Genehmigung, zwei Jahre Bauzeit. In Einzelfällen dauert so ein Rastplatzausbau in Summe dann sicherlich bis zu zehn Jahre.» Es sei also wichtig, frühzeitig in die Planungen einbezogen zu werden.

Sein Appell: «Lasst es uns doch gleich richtig machen.» Mit grob geschätzt acht Milliarden Euro könnte jeder Autobahn-Rastplatz in Deutschland mit Hochspannung versorgt werden. Dann könne man sowohl für Lkw als auch für Pkw jede Ladeleistung zur Verfügung stellen. Dann werde die Batterie die Ladeleistung begrenzen – nicht die Ladesäule.

Fehlende Plätze für Lkw

Ein weiteres Problem wirft Michael Bucher auf, Manager für Ladeinfrastruktur beim Stromkonzern und einem der größten deutschen Ladesäulenbetreiber EnBW. «Schon heute fehlen an Autobahnen Zehntausende Stellplätze für Lkw. Und jetzt kommen wir und sagen: Wir brauchen aber noch Platz für Ladesäulen. Das ist die größte Herausforderung und kann nur mit politischer Unterstützung gelöst werden.» Es sei heute aber noch völlig unklar, wer sich um den zusätzlichen Platz kümmere. Wichtig seien daher auch Angebote etwa in Autobahnnähe.

Logistiker Schmitt werde in einem nächsten Schritt den Langstrecken-E-Lkw von Daimler Truck zum Testen erhalten, erzählt er. Der «eActros LongHaul» soll 2024 serienreif sein und über eine Reichweite von rund 500 Kilometern verfügen. Damit wolle er wahrscheinlich die Strecke zwischen Gaggenau (Landkreis Rastatt) und Kassel fahren. Die Strecke sollte mit einer Batteriefüllung zu schaffen sein. «Wenn der Kunde am Entladeort dann über die entsprechende Ladeinfrastruktur verfügt oder es in der Nähe genügend Ladepunkte gibt, kann das funktionieren.» Wenn die Strecke aber länger sei und irgendwo auf dem Weg ein Halt zum Laden eingeplant werden müsse, dann werde es schwierig. Es ist halt noch ein weiter Weg.

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Kohlenmonoxid tritt aus: Mehrere Menschen aus Haus gerettet

Ludwigshafen am Rhein (dpa/lrs) – Wegen einer erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentration in einem Haus in Ludwigshafen am Rhein hat ein Mann sein Bewusstsein verloren und ist nach seiner Rettung in ein Krankenhaus gebracht worden. Eine Bewohnerin des Einfamilienhauses fand den bewusstlosen Mann und alarmierte den Rettungsdienst, wie ein Sprecher der Feuerwehr in der Nacht zum Freitag sagte. Die Retter wurden beim Eintreffen durch Messgeräte vor der hohen Kohlenmonoxid-Konzentration gewarnt und trafen daraufhin Schutzmaßnahmen, so dass der Vorfall glimpflich ausging: Sie retteten den Bewusstlosen sowie die zwei anderen Bewohnerinnen und brachten sie ins Freie. Weiterlesen

344 300 Euro für Restaurierung der St. Ottokirche

Der Freistaat unterstützt den Erhalt von Orgel, Altar und Kanzel der St. Ottokirche in Wechselburg (Landkreis Mittelsachsen). Die Kirchgemeinde erhält für die denkmalpflegerischen Maßnahmen 344 300 Euro aus Bundes- und Landesmitteln. Die Kirche, die derzeit restauriert wird, sei «für die ganze Region identitätsstiftend», sagte Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) laut Mitteilung bei seinem Besuch am Mittwoch in Wechselburg. Weiterlesen

Abschnitt von zentraler Wasser-Leitung an der Ahr nach Flut erneuert

Die sogenannte Tallinie ist die zentrale Leitung für die Trinkwasserversorgung im Ahrtal. Sie führt von Dorsel an der oberen Ahr bis nach Marienthal, unweit von Dernau, und versorgt die Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr mit Trinkwasser sowie einige Höhengemeinden in der Region über Pumpwerke. Nach der verheerenden Flut im Juli 2021 musste sie auf einer Länge von mehr als 30 Kilometern von Schuld bis Dernau erneuert werden.

An diesem Mittwoch (11.30 Uhr) wird das wichtige Tallinien-Teilstück zwischen Insul und Ahrbrück wieder freigegeben. Dafür reisen Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) und Verkehrsstaatssekretär Andy Becht (FDP) an die Ahr – konkret nach Dümpelfeld. Weiterlesen

Haushalte haben 2022 deutlich weniger Gas und Strom genutzt

München (dpa) – Die Haushalte in Deutschland haben ihren Strom- und Gasverbrauch im vergangenen Jahr einer Auswertung des Vergleichsportals Check24 zufolge teils deutlich zurückgeschraubt. Demnach haben die Menschen 2022 rund 21 Prozent weniger Gas und rund 12 Prozent weniger Strom verbraucht als 2021. Damit sei der Gasverbrauch auf rund 15.400 Kilowattstunden im Jahr und der Stromverbrauch auf rund 2800 Kilowattstunden im Jahr gesunken.

Viele Menschen hätten im vergangenen Jahr in Folge des Ukraine-Kriegs hohe Energierechnungen befürchtet und daher schon früh ihren Verbrauch reduziert, sagte Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24 am Dienstag. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über die Erhebung berichtet. Weiterlesen

Erde drückt gegen Baugrube: Bewohner müssen aus Nachbarhaus

Nierstein (dpa/lrs) – Nachdem Erde in eine Baugrube in Nierstein (Landkreis Mainz-Bingen) gerutscht ist, haben drei Menschen ihr Wohnhaus verlassen müssen. Wegen Rissen im Mauerwerk sei das Gebäude am Samstag vorsichtshalber geräumt worden, teilte ein Sprecher der Polizei in Oppenheim am Montag mit. Nach Angaben eines THW-Sprechers war eine Einsturzgefahr zunächst nicht auszuschließen. Risse seien auch an zwei unbewohnten Nebengebäuden entstanden. Zur Sicherheit dürfe der angrenzende Bereich nicht betreten werden. Am Samstag waren Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) an der Baugrube im Einsatz gewesen. Weiterlesen

Offizieller Baubeginn für neue Rader Hochbrücke

Die Bauarbeiten für die neue Rader Hochbrücke im Zuge der Autobahn 7 über den Nord-Ostsee-Kanal sind am Mittwoch offiziell gestartet. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic, nahmen mit weiteren Vertretern den symbolischen ersten Spatenstich vor, wie die Planungsgesellschaft Deges mitteilte.

Über den Kanal entsteht eine neue Zwillingsbrücke mit sechs Fahrspuren. Der Zustand der alten Brücke gilt als so schlecht, dass sie nach derzeitigem Stand nur noch bis 2026 genutzt werden soll. Weiterlesen

Transaktionen von Wohnimmobilien deutlich eingebrochen

Frankfurt/Main (dpa) – Die stark gestiegenen Kreditzinsen und die Krisenstimmung hinterlassen am Immobilienmarkt tiefe Spuren. Die Investitionen großer Investoren in Wohnimmobilien sind zum Jahresauftakt eingebrochen, wie der Immobilienspezialist Jones Lang LaSalle (JLL) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Im ersten Quartal gab demnach das Transaktionsvolumen in Deutschland um fast die Hälfte nach – auf rund 2,1 Milliarden Euro.

Betrachtet wurden etwa Käufe und Verkäufe von Wohnungsportfolios – also Pakete aus zahlreichen Wohneinheiten. Im Vorjahreszeitraum hatte das Transaktionsvolumen noch bei vier Milliarden Euro gelegen. Über fünf Jahre betrachtet falle der Rückgang mit zwei Dritteln noch größer aus, so JLL. Weiterlesen

Brand bei «Grey’s Anatomy»-Star Scorsone

Los Angeles (dpa) – Die «Grey’s Anatomy»-Schauspielerin Caterina Scorsone hat nach einem Feuer in ihrem Haus Dramatisches berichtet. Schon vor «einigen Monaten» sei es zu dem Brand gekommen, berichtete die 41-Jährige am Montag (Ortszeit) auf ihrem Instagramprofil. Als sie ihre Kinder gerade bettfertig gemacht habe, sei ihr der Rauch aufgefallen. «Ich hatte etwa zwei Minuten, um meine drei Kinder aus dem Haus zu retten, und wir entkamen mit weniger als unseren Schuhen an den Füßen. Aber wir sind entkommen», schrieb Scorsone zu einem Foto aus dem Inneren ihres abgebrannten Hauses. Weiterlesen

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