Anne Will hört mit ihrer Polit-Talkshow Ende 2023 auf

Hamburg (dpa) – Anne Will hört Ende des Jahres 2023 mit ihrer Polit-Talkshow im Ersten auf. Der Vertrag laufe aus, teilten der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und die Moderatorin am Freitag in Hamburg mit.

Will sagte: «Ich will mich gemeinsam mit meinem tollen Team voll auf die noch verbleibenden Sendungen konzentrieren, den Vertrag also mit unvermindertem Engagement und großer Freude erfüllen, möchte ihn aber nicht verlängern. 2024 ist Neustart angesagt! Dann ist Zeit für Veränderung, andere Projekte, neue Perspektiven.» Damit hört eine der bekanntesten Fernsehjournalistinnen des Jahres nach 16 Jahren politischer Talkshow im Ersten auf. Weiterlesen

Deutlich weniger Beschwerden über nervige Werbeanrufe

Bonn (dpa) – Die Zahl der Beschwerden über unerlaubte Telefonwerbung ist deutlich gesunken. Im vergangenen Jahr seien 64 704 schriftliche Beschwerden eingegangen und damit knapp 19 Prozent weniger als 2021, teilte die Bundesnetzagentur am Freitag in Bonn mit. Die Aufsichtsbehörde betonte, dass es trotz des Rückgangs ein hohes Niveau bleibe.

Telefonwerbung ist nur erlaubt, wenn die Verbraucher vorher eingewilligt haben. Die Nummer muss dabei übermittelt werden. Die Bundesnetzagentur geht den Beschwerden nach und verhängt gegebenenfalls Bußgelder. Im vergangenen Jahr seien es insgesamt 1,151 Millionen Euro gewesen (2021: 1,435 Millionen Euro). Weiterlesen

Quoten: Krimiserie «Nord bei Nordwest» vor dem «Bergdoktor»

Berlin (dpa) – Mit der Krimiserie «Nord bei Nordwest» hat das Erste am Donnerstag bei den Einschaltquoten vorn gelegen. 8,01 Millionen schauten ab 20.15 Uhr die Folge «Canasta», in der Hinnerk Schönemann und Jana Klinge in einem bizarren Fall um einen Toten in einer Puddingschnitte ermittelten – Marktanteil: 28,6 Prozent. Weiterlesen

Merz verteidigt Pascha-Aussage – Notwendige Diskussion

Berlin (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz hat seine in der ZDF-Sendung «Markus Lanz» getroffene Pascha-Aussage verteidigt. Es sei eine notwendige Diskussion, «dass wir uns über die Frage unterhalten: Was läuft in diesem Land eigentlich schief?», sagte er am Freitag im ZDF-«Morgenmagazin». Lehrerinnen und Lehrer hätten in den Schulen oftmals das Problem, anerkannt zu werden bei den Schülern – wobei es sich oftmals um Schüler aus Migrantenfamilien handle. Über diese Themen müsse man Merz zufolge diskutieren, denn «was in der Schule schief läuft, kann man hinterher in der Gesellschaft kaum noch wieder korrigieren». Weiterlesen

Lisa Marie Presley mit 54 Jahren gestorben

Los Angeles (dpa) – Lisa Marie Presley war neun Jahre alt, als ihr berühmter Vater, Rock’n’Roll-Legende Elvis Presley, 1977 im Alter von 42 Jahren starb. Das einzige Kind des Sängers hat den «King» altersmäßig nur um ein Dutzend Jahre überlebt. Ihre Mutter, Priscilla Presley, gab am Donnerstagabend die schockierende Nachricht bekannt – Sängerin Lisa Marie Presley ist im Alter von 54 Jahren in Kalifornien gestorben.

«Schweren Herzens muss ich die niederschmetternde Nachricht teilen, dass meine wunderschöne Tochter Lisa Marie uns verlassen hat», zitierte die US-Zeitschrift «People» aus einem Statement der 77-jährigen Schauspielerin. «Sie war die leidenschaftlichste, stärkste und liebevollste Frau, die ich je kannte.» Weiterlesen

Das Dschungelcamp kehrt nach Australien zurück

Von Jonas-Erik Schmidt, dpa

Köln (dpa) – Retro ist ja gerade schwer angesagt im deutschen Fernsehen. Und so kommt man nicht um den Gedanken herum, dass auch in der neuen Staffel von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» ein bisschen Nostalgie-Gold schlummern könnte, das RTL mit Beginn der Ausstrahlung am Freitag (21.30 Uhr) zu Tage zu fördern gedenkt. Eigentlich ist (fast) alles wie früher. Und das kann nach den zurückliegenden Corona-Jahren ein wärmender Gedanke sein.

Zunächst: Das Dschungelcamp ist wieder dort, wo es angefangen hat – es wird wieder in Australien produziert. Anfang 2021 hatte es wegen Corona keine reguläre Staffel gegeben, sondern eine latent heruntergedimmte Ersatz-Variante aus dem so gar nicht dschungeligen Hürth bei Köln. 2022 kam das Format zurück – allerdings wurde in Südafrika gecampt, nicht wie üblich in Down Under. Das war ganz schön, fühlte sich aber auch anders an. Ein bisschen so, als habe jemand im eigenen Wohnzimmer alle Möbel um einen Meter verrückt.

Darüber hinaus: Auch eine schnelle Durchsicht des neuen Promi-Personals lässt bisweilen Erinnerungen an vergangene Unterhaltungszeiten aufsteigen. Manches Reality-Format fokussiert sich mittlerweile darauf, besonders verhaltensauffällige Kandidaten aus wiederum anderen Reality-Formaten zweitzuverwerten. Diese bringen dann viel Krawall, aber wenig Geschichte mit. An Geschichten mangelt es im Dschungel – auf dem Papier – nun zunächst mal nicht.

Einer der Camper, der Sänger Markus Mörl (63), ist so etwas wie «Mister 1982/1983». Damals schaffte es der Hesse innerhalb kurzer Zeit, einen etwas infantilen Hit («Ich will Spaß») zu landen und mit seiner Kollegin Nena eine Art Kino-Traumpaar der Neue Deutsche Welle zu bilden (Filmtitel: «Gib Gas, ich will Spaß!»). Was danach geschah? Wird er womöglich am Lagerfeuer aufklären. Mit Lucas Cordalis (55) zieht der Sohn von Costa Cordalis ein, der 2004 als erster RTL-Dschungelkönig Fernsehgeschichte geschrieben hat.

Martin Semmelrogge (67), der 1981 im Kino-Erfolg «Das Boot» mitspielte, war wiederum schon immer gut für die ein oder andere Schlagzeile auch abseits der Schauspielerei. Schon vor dem Dschungel-Start war das nicht anders, da es tagelang ein gewisses Rätselraten gab, ob er wirklich sein Feldbett beziehen wird. RTL.de verkündete am Tag vor dem Start, ein Update dazu werde es in der ersten Show geben. In der offiziellen Auflistung der zwölf Kandidaten tauchte er am Donnerstag nicht mehr auf, stattdessen wurde die Visagistin Djamila Rowe als Kandidatin bekanntgegeben.

Spielerfrauen

Hinzu kommen zwei Namen, die man mit Zeiten verbindet, in denen die deutsche Fußballnationalmannschaft noch nicht in Vorrunden ausschied. Verena Kerth (41) ist dabei, Radiomoderatorin und einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden durch ihre Liaison mit dem «Torwart-Titan» Oliver Kahn. Vor dem Dschungelcamp gab sie bei RTL zu Protokoll, noch nie campen gewesen zu sein. Vielversprechend.

Claudia Effenberg (57) wiederum, Designerin, ist die Ehefrau des ehemaligen FC-Bayern-Kapitäns Stefan Effenberg (54). Sie glaubt, Konflikte «sehr gut lösen» zu können – «nachdem meine Kinder mich Mutter Teresa nennen und mein Mann sagt, dass ich einer der lustigsten und angenehmsten Menschen bin». Darüber hinaus scheint der Ex-Kicker ihr eine Art Benchmark bezüglich der Strapazen in der Show gesetzt zu haben, von denen man sich in der Not mit dem Ausruf «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» erlösen kann. «Als Stefan gehört hat, dass ich in den Dschungel gehe, hat er gesagt “Du weißt schon, dass ich die Champions League gewonnen habe, du wirst diesen einen Satz definitiv nicht sagen”», so Claudia Effenberg.

Der «Checker vom Neckar» über seine Laktoseintoleranz

Wie üblich steht vollkommen in den Sternen, ob aus interessanten Namen am Ende auch interessante Camp-Bewohner werden. Sozusagen als Sicherungsnetz sind daher auch ein paar Leute dabei, von denen man recht gut weiß, was sie liefern. Das sind dann oft die erprobten Kandidaten aus anderen Shows. Etwa Cosimo Citiolo (41), der vor allem durch die Casting-Show «Deutschland sucht den Superstar» gegangen ist und den Spitznamen «Checker vom Neckar» trägt. Über seine Camping-Erfahrung sagte er RTL: «Ich war mal zelten, aber leider habe ich so viel gepupst. Danach wollte niemand mit mir weiterzelten.» Damals habe er aber noch nicht gewusst, dass er laktoseintolerant sei. Nun ernähre er sich anders und das Problem sei behoben. Puh!

Neu dabei ist auch der Co-Moderator Jan Köppen. Er löst Daniel Hartwich ab und wird fortan mit Sonja Zietlow durch die Sendung führen, in der ein Nachfolger für den amtierenden Dschungelkönig Filip Pavlovic gesucht wird. «Von oben herab jemanden fertig zu machen, ist nicht meine Art und mein Anspruch», sagt er der Deutschen Presse-Agentur über seinen avisierten Umgang mit den darbenden Reis-und-Bohnen-Promis im Camp. «Ich nehme jeden Einzelnen, der reingeht, ernst als Mensch.» Das Finale soll am 29. Januar steigen.

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Deutscher Vorentscheid für ESC am 3. März

Hamburg/Köln (dpa) – Anfang März steht fest, wer im Mai für Deutschland beim Eurovision Song Contest  (ESC) in Liverpool antritt. Am 3. März nämlich wird der deutsche ESC-Vorentscheid ab 22.20 Uhr (nicht 20.15 Uhr) live im Ersten und im Internet übertragen, wie der Norddeutsche Rundfunk am Donnerstag in Hamburg mitteilte.

Die Show «Eurovision Song Contest 2023 – Unser Lied für Liverpool» wird – wie zuletzt üblich – von Barbara Schöneberger moderiert und kommt diesmal aus Köln. Für den Vorentscheid hatten sich wieder Hunderte Künstlerinnen und Künstler beworben, wie eine NDR-Sprecherin sagte.

Dem sozialen Netzwerk Tiktok, in dem an dem Abend auch Background-Videos zum Vorentscheid gepostet werden sollen, kommt diesmal eine besondere Funktion zu. Denn erstmals haben sich Musikerinnen und Musiker auch direkt über das soziale Netzwerk beworben. Wer das am 27. Januar startende Tiktok-Voting gewinnt, ist direkt beim Vorentscheid dabei. Wer das sein wird, steht am 4. Februar fest. Weiterlesen

Marktforscher: Digitalbranche in Russland schrumpft stark

Berlin (dpa) – Die Digitalbranche in Russland ist nach dem Angriff auf die Ukraine eingebrochen. Die Umsätze der russischen IT- und Telekommunikationsunternehmen sanken nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens IDC um ein Viertel (25,1 Prozent). Der Digitalverband Bitkom veröffentlichte die Analyse am Donnerstag.

Vor dem Krieg galt die IT- und Telekommunikationsindustrie in Russland als ein aufstrebender Bereich. In den Vorjahren war der russische ITK-Markt regelmäßig stark gewachsen, 2021 sogar um fast 15 Prozent. Unternehmen wie der russische IT-Sicherheitskonzern Kaspersky waren auch international erfolgreich. Weiterlesen

Datenverkehr an DE-CIX-Internetknoten steigt um ein Viertel

Frankfurt/Main (dpa) – Der internationale Internetverkehr hat im vergangenen Jahr weiter deutlich zugenommen. Der Internetknoten-Betreiber DE-CIX, der zu den weltweit führenden gehört, verzeichnete 2022 an seinen internationalen Standorten einen Anstieg seines Datenverkehrs um ein Viertel. In die Statistik flossen nicht nur die Daten des Netzknotens in Frankfurt/Main ein, sondern auch die aus den Verteilstellen in Mubai, New York und Madrid und anderen DE-CIX-Standorten.

An den DE-CIX-Internetknoten wurden 2022 insgesamt mehr als 48 Exabyte Daten ausgetauscht. Das entspricht der Speicherkapazität von mehr als 370 Millionen Smartphones mit jeweils 128 GB Speicherplatz. 2021 lag der gesamte Datendurchsatz noch bei 38 Exabyte.

«Im gesamten Internet werden immer mehr Daten übertragen, weil moderne, digitale Anwendungen und Services immer mehr Daten aus unterschiedlichen Quellen benötigen», erklärte Christoph Dietzel, Produktions- und Forschungschef bei DE-CIX. Dieser Trend werde sich fortsetzen, da die Ansprüche von Verbrauchern an digitale Anwendungen weiter stiegen. Weiterlesen

Größte blinde Flecken bei humanitären Krisen in Afrika

Bonn/Nairobi (dpa) – Die zehn größten medial vernachlässigten humanitären Krisen des vergangenen Jahres befinden sich einer Auswertung zufolge in Afrika. Zu diesem Ergebnis kommt der heute veröffentlichte Bericht <<Breaking the -Silince>> der Hilfsorganisation Care.

Demnach liege der größte blinde Fleck der Medienöffentlichkeit auf der Dürre in Angola. Dem Welternährungsprogramm zufolge hatten rund 1,5 Millionen Menschen im Südwesten des Landes im vergangenen Jahr nicht genug zu essen. In Online-Medien sei darüber jedoch nur rund 1800 Mal berichtet worden. Zum Vergleich: Allein zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking erschienen gut 285.000 Artikel, hieß es in dem Bericht. Weiterlesen

Eine Liebe am Abgrund: «Der Trafikant» im RBB

Von Iris Auding, dpa

Berlin (dpa) – Wien 1937. Der 17-Jährige Franz kommt frisch vom Dorf und soll in einem Laden für Zeitungen und Zigaretten arbeiten, einer sogenannten Trafik. In der Stadt brodelt es, der Nationalsozialismus gewinnt an Boden. Einer der Stammkunden des Kiosks ist Sigmund Freud, der für Franz zu einem väterlichen Freund wird. Das RBB Fernsehen zeigt am Donnerstag um 20.15 Uhr das Drama «Der Trafikant».

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Robert Seethaler. Im Mittelpunkt steht die Geschichte Franz Huchels, sein Erwachsenwerden und die erste Liebe. Es geht um Freundschaft und darum, wie Franz sich auch in politisch furchtbaren Zeiten treu bleibt. Der Film punktet mit tollen Schauspielern sowie trotz des ernsten Hintergrunds mit Humor und Leichtigkeit.

Inhaber des Kiosks ist der Trafikant Otto (Johannes Krisch), der im Ersten Weltkrieg ein Bein verloren hat und mit seinem Geschäft seinen Lebensunterhalt verdienen muss. Der Eckladen ist eine Welt im Kleinen, Menschen aus allen Schichten kommen herein: Vom Kommunisten in Lederjacke bis zum Bürger im Anzug, von der Frau Doktor bis zum Herrn Professor. Bruno Ganz gibt einen altersmilden und skeptischen Sigmund Freud, den seine Patienten langweilen und den nichts mehr erschüttern kann. Franz ist fasziniert, er will alle Werke des Psychologen studieren, der entgegnet entsetzt: «Um Himmels Willen, hast du nichts Besseres zu tun?» Den Begriff Libido erklärt der alte Mann so: Hat ihren «Sitz in der Hose». Der junge Mann fragt: «Auch bei Ihnen»?. Die Antwort: «Meine Libido ist längst überwunden».

Liebeskummer, Traumbilder und politische Hintergründe

Als Franz sich in Anezka verliebt, mit ihr seinen ersten Sex, aber auch reichlich Liebeskummer erlebt, hofft er vergeblich auf Rat vom Professor. Der sagt bloß weise: «Von der Liebe versteht niemand irgendetwas.» Der 17-Jährige, überzeugend gespielt von Simon Morzé, mag jung, unbedarft und naiv sein, aber er ist auch menschlich, neugierig und hartnäckig: Er kämpft um Anezka und hält zu seinem Chef Otto, den die Nazis verhaften. Immer wieder wird der realistisch erzählte Film von Vorstellungen und Traumbildern unterbrochen, die die Gedanken von Franz wiedergeben. Die politischen Hintergründe der 1930er Jahre thematisiert Regisseur Nikolaus Leytner eher unterschwellig, trotzdem werden sie sehr deutlich.

Die braune Ideologie sickert ein und breitet sich aus. So bittet ein Kellner den Professor, im Café hinter einem Wandschirm Platz zu nehmen; das Kabarett verspottet nicht länger den Führer, sondern reißt Witze über Juden. 1938 verkündet Hitler den «Anschluss», Österreich ist Teil des Nazi-Regimes. Überall sind Flaggen mit Hakenkreuzen zu sehen, auf den Tabakladen wird ein Anschlag verübt. Die Mutter schreibt ihrem Sohn, dass auch im vermeintlich idyllischen Heimatdorf auf einmal alle Nazis sein wollten.

Franz führt unbeirrt die Trafik und schreibt weiter seine Träume auf. Als die Nazis Franz das «Ableben» Ottos mitteilen und ihm ein Paket mit dessen Sachen schicken, trifft sich der 17-Jährige ein letztes Mal mit Freud, der ins Exil nach London flieht. Auch Franz will ein Zeichen setzen und fasst einen folgenschweren Entschluss.

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