Justizsenatorin: Stromversorgung in Berliner Gefängnissen gesichert

Die Stromversorgung der Berliner Gefängnisse ist nach Angaben von Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) im Fall eines großflächigen Energieausfalls gesichert. Alle Anstalten verfügten über Notstromaggregate, die die jeweilige Vollzugsanstalt in der Regel über eine Dauer von 100 Stunden versorgen könnten, sagte Kreck am Mittwoch. In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Plötzensee habe es im November einen sogenannten Stresstest gegeben, im Gefängnis Tegel vor wenigen Tagen. Es sei jeweils nicht zum Ausfall von sicherheitsrelevanter Technik gekommen, hieß es. Entsprechende Tests soll es in allen Berliner Gefängnissen geben. Weiterlesen

«Bastian»-Autorin Barbara Noack gestorben

Von Christof Bock und Ute Wessels, dpa

München (dpa) – «Heiter» ist ein Wort, das Schriftstellerin Barbara Noack gern gesagt hat. Jedoch sei der Begriff in Deutschland immer etwas verpönt, sagte sie einmal der Deutschen Presse-Agentur.

Und doch hat Noack mit heiteren Geschichten Millionen Leser und Fernsehzuschauer begeistert, auch zwei «Traumschiff»-Folgen trugen ihre Handschrift. Es waren Buchtitel wie «Ferien sind schöner» oder «Flöhe hüten ist leichter». Am Dienstag starb Noack mit 98 Jahren in München, wie der Verlag Langen Müller am Mittwoch der dpa mitteilte.

«Die Zürcher Verlobung» war ihr erster Erfolg

Ihre Unterhaltungsliteratur sei am Anfang ihrer Karriere nicht gut angekommen, erinnerte sich Noack. Das erste Manuskript, das sie einem Verlag geschickt habe, sei «wie ein Bumerang» zurückgekommen. Ihre Figuren und Geschichten seien wohl nicht ernst und tragisch genug gewesen. 1955 gelang ihr dann aber mit «Die Zürcher Verlobung» ein Bestseller-Erfolg, der 1957 prominent verfilmt wurde. Von da an sei es bergauf gegangen. Die ZDF-Serie «Der Bastian» – hier schrieb sie erst das Drehbuch, dann den Roman – wurde ein Riesen-Erfolg im TV.

Ihren Sinn für die leichten, lockeren Geschichten habe sie als junges Mädchen entwickelt, und zwar ausgerechnet während ihrer schwersten Zeit während des Zweiten Weltkrieges in ihrer Heimatstadt Berlin. Als Elfjährige schrieb sie ihre erste Geschichte, auch um von den schrecklichen Erlebnissen um sie herum wegzukommen. Ihre Erinnerungen an diese Zeit verarbeitete Noack dann Anfang der 1980er Jahre in «Eine Handvoll Glück» und «Ein Stück vom Leben».

Horst Janson war «Der Bastian»

Nach dem Krieg ging Noack an die Berliner Kunstschule, arbeitete als Illustratorin und Journalistin. Seit den 1950er Jahren war sie mit Unterhaltungsliteratur extrem erfolgreich und lieferte auch Stoffe für TV-Hits. Am stärksten in Erinnerung bleibt «Der Bastian» (1973) mit Horst Janson als gutmütiger Traumtänzer sowie Lina Carstens und Karin Anselm. Die ZDF-Reihe traf das Lebensgefühl der 1970er Jahre ebenso wie Noacks Drehbuch zur Liebesserie «Drei sind einer zuviel».

In den 1990er Jahren hörte Noack weitgehend auf zu schreiben. «Ich habe mich selber in den Ruhestand versetzt. Ich habe geahnt, dass meine Schreibmaschinen irgendwann kaputt gehen und dass ich mit Computern im Clinch liegen würde. Ich habe auch zu viel geraucht dabei. Ich brauchte immer ein Aufputschmittel. Ich hatte ja keine Lust immer an den Schreibtisch, ich musste ja.» Diese «Quälerei» habe sie nicht mehr gewollt.

Viele Jahre lang hatte Noack, Mutter eines Sohnes, am Starnberger See in Oberbayern gelebt. Ihre letzten Jahre habe sie aber in einem Heim in München verbracht, teilte ein Verlagssprecher mit. Verleger Michael Fleissner würdigte sie: «Sie war eine Autorin besonderer Güte und Freundschaft. Barbara Noack bleibt unvergessen.»

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Stefan Bachmann wird Burgtheater-Direktor

Wien (dpa) – Der Intendant des Schauspiel Köln, Stefan Bachmann, wechselt 2024 an die Spitze des Wiener Burgtheaters. Das gab Österreichs Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer am Mittwoch bekannt. Der 56 Jahre alte Schweizer Regisseur und Theatermanager löst in Wien den Österreicher Martin Kušej (61) ab.

Mayer zollte Kušej Respekt dafür, die traditionsreiche Bühne in seiner ersten und gleichzeitig letzten Amtszeit durch die schwierige Corona-Phase geführt zu haben. Doch am Ende habe Bachmann mehr überzeugt: «Künstlerisch, als Führungspersönlichkeit, und weil er mit Innovation und mit Freude an die Dinge herangeht», sagte sie. Weiterlesen

Bob Dylan mag «Coronation Street»

London (dpa) – Nach einem Bekenntnis zu «Coronation Street» hat Musikstar Bob Dylan (81) ein Angebot für einen Gastauftritt in der britischen TV-Seifenoper bekommen. «Zu hören, dass Bob Dylan ein Zuschauer von “Coronation Street” ist, haut mich um», sagte Produzent Iain MacLeod der britischen Zeitung «Daily Telegraph». Es wäre großartig, wenn Dylan im Serien-Pub «Rovers Return» einen Karaoke-Auftritt hinlegen würde. «Vielleicht können wir eine Open-Mic-Nacht hineinschreiben, und ein mysteriöser Sänger rollt aus dem Regen von Manchester herein und tritt auf», sagte MacLeod. Weiterlesen

Handynetzbetreiber 1&1 findet neuen Ausbaupartner

Montabaur (dpa) – Nach einer Verzögerung soll der Bau des neuen Handynetzes vom Telekommunikationskonzern 1&1 mit einer Partnerfirma neuen Schwung bekommen. 1&1 gab am Mittwoch in Montabaur (Rheinland-Pfalz) bekannt, einen Vertrag mit dem Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Eubanet aus Ibbenbüren (NRW) geschlossen zu haben. Im Rahmen dieser Vereinbarung soll es zur Akquisition von bis zu 7500 Antennen-Standorten kommen. Eubanet soll geeignete Standorte finden, im Namen von 1&1 Mietverträge abschließen und Genehmigungsverfahren begleiten. Den eigentlichen Bau soll dann das Dortmunder Unternehmen GfTD durchführen. Weiterlesen

Schauspieler Matthias Brandt feiert kein Silvester

Köln (dpa) – Schauspieler Matthias Brandt («King of Stonks») feiert kein Silvester. «Das letzte Mal war vermutlich, als ich 18 Jahre alt war», sagte der 61-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Als Grund nannte er, dass es «nicht so mit dem Bilanzieren» habe. «Ich finde auch die Leute immer extrem angespannt und auf komische Art aufgeregt zu Silvester», sagte Brandt. Das gefalle ihm nicht so. Meistens gehe er an Silvester daher auch früh ins Bett. «In der Regel sogar früher als im restlichen Jahr.» Weiterlesen

Sänger Adel Tawil tanzt jeden Morgen

Ludwigshafen/Mannheim (dpa) – Sänger Adel Tawil («Zuhause», «Ist da jemand») tanzt jeden Morgen mit seiner kleinen Tochter. «Ich mache einfach irgendwelche Musik an, und dann dancen wir so ein bisschen, das ist die gute Laune morgens», sagte der 44-Jährige dem privaten rheinland-pfälzischen Radiosender RPR1. «Ich versuche, sie so zu programmieren. Weil ich der absoluten Überzeugung bin, dass, wenn du morgens es schaffst, einfach ein Lächeln zu haben und einfach positiv in den Tag zu starten, dann hat der Tag schon mal ganz andere Voraussetzungen.» Tawil hatte 2019 bekannt gegeben, dass er Vater einer Tochter geworden ist.

Viele sehen Boris-Becker-Interview und zappen weiter

Berlin (dpa) – Das Exklusiv-Interview mit dem aus der Haft entlassenen Tennisstar Boris Becker hat sich für Sat.1 quotenmäßig nicht besonders ausgezahlt. Das mehr als zweistündige «Sat.1 Spezial. Boris Becker» mit Moderator Steven Gätjen wollten am Dienstagabend im Schnitt gerade einmal 1,55 Millionen Menschen sehen (5,8 Prozent). Das sind etwa 200 000 bis 300 000 Zuschauer mehr, als der Privatsender gewöhnlich mit der Krimiserie «Navy CIS» auf demselben Sendeplatz erzielt.

Jedoch schalteten deutlich mehr – 5,2 Millionen – mal in das Becker-Interview hinein und zappten dann nach kurzer Zeit weiter, wie der Branchendienst dwdl.de und die AGF Videoforschung am Mittwoch darlegten. Weiterlesen

H&M nimmt Justin-Bieber-Kollektion aus dem Verkauf

Stockholm (dpa) – Nach Kritik von Popstar Justin Bieber (28, «Sorry») hat der schwedische Modekonzern H&M eine Kollektion mit Abbildern des Musikers zurückgezogen. Man habe ordnungsgemäße Genehmigungsverfahren befolgt, die Kleidungsstücke aber «aus Respekt vor der Zusammenarbeit und vor Justin Bieber» aus dem Verkauf genommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch auf dpa-Anfrage mit. Weiterlesen

Klischees und Liebesdrama – «Emily in Paris» geht weiter

Von Rachel Boßmeyer, dpa

Paris (dpa) – Emily ist zurück und hat sich verändert. Die ambitionierte Amerikanerin trägt jetzt nämlich einen Pony. Doch das war’s dann auch schon. Ansonsten scheint in Staffel drei der Erfolgsserie «Emily in Paris» alles beim Alten zu sein: Emily, gespielt von Lily Collins, genießt in pittoresker Kulisse und voller Klischees ihr Fantasieleben à la française und kommt noch immer nicht von ihrem hoffnungslosen Crush Gabriel los. Auf Dauer ein bisschen öde? «Es ist die Zeit der Entscheidungen», kündigt der Trailer zur neuen Staffel an, die ab 21. Dezember bei Netflix zu sehen ist.

Doch sich entscheiden – genau das kann Emily einfach nicht. Sie will es immer noch irgendwie allen recht machen und weil die ehrgeizige Frau aus Chicago ja ohnehin ständig arbeitet, manövriert sie sich doch glatt in die Situation, sowohl für ihre US-Chefin Madelyne (Kate Walsh) als auch für ihre frühere französische Vorgesetzte Sylvie (Philippine Leroy-Beaulieu) zu arbeiten. Die hat nämlich aus lauter Frust über Madelynes Unverständnis für die ach so sensiblen französischen Gemüter nun ihr eigenes Business aufgemacht. Und der Trailer deutet es schon an: Lange wird das nicht gut gehen.

«Ich hab eine romantische Entscheidung getroffen und jetzt fällt sie mir auf die Füße», beklagt Emily sich bei ihrer besten Freundin Mindy (Ashley Park) und meint damit, nach Paris gekommen zu sein.

Emily reist in die Provence natürlich!

Hat sie genug? Natürlich geht es nicht zurück nach Chicago, sondern in die Provence. Ein Wunder eigentlich, dass die lilafarbenen Lavendelfelder als eines der Frankreichklischees schlechthin nicht schon vorher aufgetaucht sind!

Emily-Darstellerin Collins, Co-Produzentin an der Seite von Darren Star, der auch die Kultserie «Sex and the City» erfand, freut sich jedenfalls über die Drehzeit in der südfranzösischen Gegend. Der «Vogue» verrät sie, dass sie sich der französischen Kultur nah fühlt, weil sie in der Schule Französisch gelernt und ihren Vater in der Schweiz besucht hat. Ist zwar nicht das gleiche Land, aber nun gut, Frankreich sollte sich jedenfalls geschmeichelt fühlen. Denn: die Serie ist «wie ein langer Liebesbrief an Paris und die französische Kultur». Nun, sagen wir mal, ein Liebesbrief an ein äußerst amerikanisches Traumbild von Paris und Frankreich. Aber geschenkt.

Doch wie steht es in Sachen Liebe bei der romantischen Hauptdarstellerin? Mit Alfie (Lucien Laviscount), dem smarten Briten aus Emilys Französischkurs, schien es in Staffel zwei, als könne Emily ihre Verliebtheit für den charmanten Koch Gabriel (Lucas Bravo) endlich überwinden. Immerhin hatte sie sich ja – wenn auch aus recht unerklärlichen Gründen – entschieden, sich nicht auf Gabriel einzulassen. Doch auch mit dem explosiven Staffelfinale, in dem Emily zu Gabriel eilt und ihm dann doch ihre Gefühle gestehen will, nur um zu erfahren, dass dieser wieder mit Camille (Camille Razat) zusammen ist, ist die Sache wohl noch immer nicht gegessen.

Eskapismus kann auch ganz unterhaltsam sein

Der Trailer lässt erahnen: Die Schwärmerei für Gabriel dauert an. Armer Alfie, hatte Emily ihm doch gerade noch versichert, dass da nichts sei. «Es ist nicht entweder oder. Sind wir wirklich hier, um nur eine Person zu lieben?», fragt im Trailer eine Stimme aus dem Off. Fair enough! Nur passt das wirklich so gar nicht zu dem prüden Naivling, als der Emily dargestellt wird. Denkbar, dass die Schwärmerei dennoch bis in die bereits angekündigte vierte Staffel getragen wird.

Wer es märchenhaft-kitschig und seicht mag, für den ist auch die neue Staffel von «Emily in Paris» sicherlich ein Hit. Und auch die, die der karikaturhaften Darstellung der Charaktere und der von Klischees nur so triefenden Geschichte etwas Absurd-Komisches abgewinnen können, kommen wohl auf ihre Kosten und können sich bestens mit diesem Romantic-Comedy-Stoff ablenken.

Denn recht geben kann man Collins sicherlich in diesem Punkt: «Es ist alles eine Art Eskapismus.»

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