Interview „Wir wollten keinen Streit!“

Gerolstein. Im Interview mit der Eifel-Zeitung blickt Andreas Stritzke, Initiator des Brunnen-Bürgerbegehrens in Gerolstein, sehr persönlich auf die Ereignisse der letzten Monate zurück. Nach einem milden Winter wird im Frühjahr auf dem Gerolsteiner Rondellvorplatz der „Bürgerbrunnen“ gebaut. Nachdem sich der Bauauschuss im August 2011 gegen den Willen der meisten Bürger für den sog. „Röhrenbrunnen“ entschieden hatte, formierte sich eine Protestgruppe, die durch ihre Beharrlichkeit den Stadtrat letztlich zum Umdenken zwang. Angeführt von Andreas Stritzke, initiierte die Gruppe ein Bürgerbegehren und sammelte innerhalb einer Woche über 1.000 Unterschriften gegen den „Röhrenbrunnen“.

Der Stadtrat akzeptierte das Bürgerbegehren zwar nicht, gab aber den Bürgern die Möglichkeit, einen Alternativvorschlag zu entwickeln. In einer Versammlung entschieden sich die Bürger mit großer Mehrheit für ein Modell des Kunstlehrers Martin Schambach. Am 15. November 2011 stimmte der Stadtrat schließlich mit großer Mehrheit für den „Bürgerbrunnen“.

EAZ: Herr Stritzke, haben Sie sich Anfang August Weiterlesen

Lampenfieber vor jeder Lesung

Prüm. (ak) Das Eifel-Literatur-Festival zieht die Großen der Literaturwelt in die Region und zählt zu den bedeutendsten Autorenevents in Deutschland. Doch bei aller Professionalität ist das Festival für den ehrenamtlichen Organisator Josef Zierden auch in der zehnten Auflage keine Routine.

EAZ: Haben Sie noch so etwas wie Lampenfieber vor den Veranstaltungen oder ist mit langjähriger Erfahrung schon klar, dass alles gut über die Bühnen läuft?
Zierden: Lampenfieber ist immer dabei. Wenn Ihnen eine Legende wie Nobelpreisträger Günter Grass erstmals im Leben entgegentritt, dann schlottern schon mal die Knie. Wie sehr eine Veranstaltung gelingt, im Zusammenspiel von Autor und Publikum, ist immer neu unberechenbar. Der Autor ist immer anders, das Publikum ist immer anders. Da bleibt Raum genug für produktives Lampenfieber. Es spornt an zum Gelingen.

EAZ: Woher nehmen Sie die Ideen und Inspirationen für gleichwertigen Ersatz, wenn kurzfristig ein Autor ausfällt, was in der aktuellen Planung ja leider Weiterlesen

Interview: IHK-Beitragssenkung nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung

Seit vielen Jahren steht die IHK Trier wegen ihrer hohen Beiträge in der Kritik. Insbesondere die TechniSat GmbH hatte in einem Gerichtsverfahren vorgerechnet, dass die Beiträge im Kammerbezirk Trier deutlich höher liegen als z.B. im benachbarten Koblenz. (Die Eifelzeitung berichtete). Nun überrascht die Kammer mit der Nachricht, dass die Beiträge ab 2012 gesenkt werden sollen. Die Eifelzeitung sprach darüber mit Kai Boeddinghaus, dem Bundesgeschäftsführer des bffk (Bundesverband für freie Kammern e.V.), der sich bundesweit  für eine Reform des Kammersystems einsetzt und schon seit Jahren mit der TechniSat GmbH zusammenarbeitet.

EAZ: Herr Boeddinghaus, die IHK Trier will ab 2012 die Beiträge senken. Eine gute Nachricht?
Boeddinghaus: Sicher es ist eine gute Nachricht. Es ist aber vor allem eine späte Nachricht. Die Industrie- und Handelskammern, die zurecht seit Jahren wegen zu hoher Beiträge in der Kritik standen, wie z.B. München und Berlin, haben schon 2009 ihre Beiträge erheblich gesenkt. Da ist Weiterlesen

Interview mit der CDU-Kandidatin zur Verbandsbürgermeisterwahl in Hillesheim, Elisabeth Escales

EAZ: Wie stehen Sie zur aktuellen Diskussion im Hillesheimer Land um erneuerbare Energien, insbesondere der Windkraft?
Elisabeth Escales: Erneuerbare Energien sind wichtig. Ihnen gehört die Zukunft. Ich denke durch den Ausbau dund die damit zwangsläufig einhergehende Weiterentwicklung könnte sich Deutschland insgesamt wieder einen weltweiten Technologievorsprung erarbeiten. Die Holzhackschnitzelheizungen sind auf den nur langsam nachwachsenden Rohstoff Holz angewiesen und unsere Biogasanlagen benötigen derzeit noch sehr viel wertvolle Ackerlandflächen, die damit nicht mehr zur Nahrungsproduktion zur Verfügung stehen. Grundsätzlich sind da Erdwärme, Solaranlagen und Windräder unproblematischer. Während sich die Solaranlagen in unseren Breitengraden nur durch Subventionen rechnen. bedeuten Windräder gravierende landschaftliche Veränderungen. Wir sollten bedenken, dass Windräder von der Klassifizierung her Industrieanlagen sind und ihre Auswirkungen auf den Tourismus unserer Region nicht kalkulierbar ist. Zusätzlich warnen Naturschützer vor einem Ausbau der Windkraftanlagen in unserer Region. Beeinträchtigungen der Landwirtschaft führen aktuell bei unseren niederländischen Nachbarn wieder zum Abbau der Windräder. Erdwärme, autonome Haushalte Weiterlesen

Interview: …mit der CDU-Kandidatin zur Verbandsbürgermeisterwahl in Hillesheim, Elisabeth Escales

Frau Escales, worin liegen Ihre Stärken für das angestrebte Amt?

• Als Projektleiterin und Betriebsinformatikerin habe ich gelernt komplexe Aufgabenzusammenhänge zu erfassen, zu strukturieren und zielorientierte Lösungen zu finden und umzusetzen. Fähigkeiten, die mir auch im Amt der Bürgermeisterin von Nutzen sein werden. Der Ausgleich zwischen den verschiedensten Interessen, die Beachtung der finanziellen Restriktionen, aber auch Teamfähigkeit und Mitarbeiterführung sind wichtige Stärken, die ich aus meinem bisherigen Berufsleben mitbringe.  Die Verwaltungstätigkeit und das Wesen  öffentlicher Einrichtungen sind mir durch mein Studium aber auch durch meine Tätigkeit bei der Europäischen Union vertraut.

Welche Punkte sind Ihnen am wichtigsten?

• Ich denke die Kommunalpolitik lebt von Bürgernähe. Es ist wichtig, während der gesamten Wahlperiode präsent zu sein. Die Bürgermeisterin sollte jederzeit allen Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner und Repräsentant der Verbandsgemeinde zur Verfügung zu stehen. Häufig wurde mir glaubhaft gemacht, dass meine Mitbewerberin auch außerhalb Ihrer Erkrankung in den vergangenen acht Jahren Weiterlesen

Interview: Heike Bohn: „Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist wichtig“

EAZ: Die Kommunal- und Verwaltungsreform wirft ihre Schatten voraus. Kleinere Verbandsgemeinden, wie zum Beispiel Hillesheim, sind nach Auffassung der Landesregierung nicht mehr „in“. Die Einwohnerzahl sei zu klein, es werde zu viel Bürokratie für zu wenig Bürger vorgehalten. Da könnten nur Fusionen den Verbandsgemeinden noch helfen. Wie sehen Sie das?

Heike Bohn: Das kann man so pauschal nicht sagen. Wer unsere Hillesheimer Verwaltung kennt, der weiß, dass wir nur so viel Bürokratie wie nötig zulassen und mit einem zwar kleinen, aber sehr schlagkräftigen Team in kurzer Zeit sehr viel bewegen können. Richtig ist, dass wir insgesamt in der Bundesrepublik zu viel Verwaltung, Behörden, Bürokratie und Doppelzuständigkeiten haben. Und wenn wir immer weniger Menschen werden, können wir uns so viel Verwaltung nicht mehr leisten – und brauchen sie auch vermutlich nicht. Und da mittlerweile fast alle mit Computer und Internet umgehen können, wird sich auch zukünftig sicher viel mehr  online Weiterlesen

Interview: Heike Bohn: „Wir brauchen Autobahn- und Breitbandanbindung“

Die Eifel-Zeitung fragt die parteilose Bürgermeister-Kandidatin zu Themen, die unsere Leserinnen und Leser sicherlich interessieren. 

EAZ: Frau Bohn, sind Handel, Industrie und Wirtschaft mit den Rahmenbedingungen im Hillesheimer Land zufrieden? Was haben die Verbandsgemeinde und ihre Bürgermeisterin in der Vergangenheit unternommen, um für ein mittelstandsfreundliches Klima zu sorgen?

Heike Bohn: Ich denke schon, dass die Unternehmen mit den Rahmenbedingungen in unserer Verbandsgemeinde zufrieden sind – zumindest so weit diese beeinflussbar sind. Gegenteilige Äußerungen höre ich selten. Natürlich ist ein immer wieder genanntes Problem die grundsätzliche Bürokratie, der die Unternehmen ausgesetzt sind – Stichwort: Statistiken, unzureichende DSL-Verbindungen oder der fehlende Lückenschluss der A 1. Hier drängen wir seit Langem auf einen umgehenden Weiterbau. Genauso wichtig für die Unternehmen ist eine vernünftige Breitbandanbindung; Hillesheim ist hierbei recht unproblematisch, in Wiesbaum konnten wir diese auch schon vor einigen Jahren realisieren. Die meisten unserer Gemeinden werden im Laufe dieses Jahres über Weiterlesen

Interview: Von Hamburg zurück in die Eifel

Die Eifel-Zeitung hat sich mit der CDU-Kandidatin zur Verbandsbürgermeisterwahl in Hillesheim unterhalten. Lesen Sie hier, unser Interview mit Elisabeth Escales.

EAZ: Frau Escales, wie kommt man als Bewohnerin der Freien und Hansestadt Hamburg auf die Idee, sich als Bürgermeisterin in der Eifel, speziell in Hillesheim zu bewerben?

Elisabeth Escales: Obwohl ich in Köln geboren wurde, ist die Eifel meine wahre Heimat. In Hillesheim befinden sich meine Wurzeln. Mein Vater Klaus Simon wurde hier geboren. Gerade mit Hillesheim verbinde ich viele schöne Kindheitserinnerungen, denn das Haus meiner Oma steht am Viehmarkt Nr.3. Meine Mutter schickte mir immer die hiesigen Zeitungen, darin entdeckte ich die Stellenausschreibung der CDU. Wir hatten ohnehin vor, unseren Lebensmittelpunkt wieder in Richtung Heimat zu verlagern und meine Mutter zu uns zu nehmen. Bei der Fahrt durch unsere einzigartige Natur und Landschaft hier kommt Heimweh und Wehmut auf. Beruflich bedingt waren wir wirklich lange genug in Weiterlesen

Heike Bohn: „ Ich bin gerne Bürgermeisterin!“

Die Wahlberechtigten in der Verbandsgemeinde Hillesheim sind am 21. August 2011 aufgerufen, eine neue Bürgermeisterin zu wählen oder der bisherigen Amtsinhaberin, Heike Bohn, durch Wiederwahl ihr Vertrauen zu geben. Die Eifelzeitung wird in den Wochen bis zur Wahl in mehreren Interviews in Erfahrung bringen, wo Heike Bohn ihre Schwerpunkte für die kommende Wahlperiode sieht und setzen wird.  

EAZ: Am 21. August wählen die Bürger in der Verbandsgemeinde Hillesheim ihre neue Bürgermeisterin. Nach acht Amtsjahren stellen Sie sich erneut dem Votum der Wähler. Macht das Amt so viel Spaß, Sie hätten doch auch in Rente gehen können?

Heike Bohn: Ja, das Amt macht immer noch Spaß und ich bin sehr gerne Bürgermeisterin. Für die Pension ist es noch entschieden zu früh, ich fühle mich jung, bin fit und gesund. Daher spricht nichts dagegen, mich auch in den kommenden sechs Jahren dieser Aufgabe zu widmen, wenn mir die Wähler erneut Ihr Vertrauen schenken. Weiterlesen

Interview. „CareFusion ist unser Wunschpartner“

Die Eifel-Zeitung sprach mit Dr. Christian Klas, Geschäftsführer der Rowa Automatisierungssysteme GmbH, über die Integration des Eifeler Unternehmens in das amerikanische Medizintechnik-Unternehmen CareFusion.

EAZ: Die Nachricht von der Integration von Rowa in CareFusion kommt überraschend. Was waren die Gründe?
Dr. Christian Klas: Die Nachricht mag für die Öffentlichkeit überraschend sein, tatsächlich wurde die Nachfolgeregelung aber von langer Hand geplant. Um Gerüchten vorzugreifen: Es gab und gibt keine finanziellen Probleme bei Rowa; Rowa ist vielmehr ein sehr erfolgreiches Unternehmen und hat in den letzten Jahren sehr gute Gewinne erzielt. Das Interesse von CareFusion dokumentiert auch die Wertschätzung des Unternehmens. Wir stehen bereits seit zwei Jahren in engem Kontakt mit dem Team von CareFusion und die Integration wurde seitdem angebahnt. Wichtig war es uns, einen strategischen Partner zu finden, der das Geschäft des Medikamenten-Managements versteht und der ein langfristiges Interesse an Rowa hat. Wir wollten auf keinen Fall einen Finanzinvestor. CareFusion Weiterlesen

Interview

EAZ: Herr Dr. Geisen, wie bewerten Sie den Koalitionsvertrag der neuen rheinland-pfälzischen Landesregierung in Bezug auf die Verkehrspolitik?
Dr. Geisen: Entgegen vieler Bekundungen von Bündnis 90/Grüne ist die Verkehrspolitik im Koalitionsvertrag von Rheinland-Pfalz nun gegen die Umwelt ausgerichtet worden. Wer den Lückenschluss von Verkehrswegen verzögert oder gar aussetzt, belastet weiterhin unnötig die Dörfer, die Menschen und die Natur. Benachteiligte Regionen werden bei der jetzigen Koalition SPD/B90/Grüne abgehängt und ausgebremst.

EAZ: Steht jetzt der Lückenschluss der A1 zwischen NRW und Kelberg zur Disposition?
Dr. Geisen: Der Weiterbau der A1 steht wieder zu Disposition. Dies dürfen die Menschen der angrenzenden Regionen und auch die Oppositionsparteien nicht hinnehmen. Jetzt heißt die Devise: „!Dafür auf die Straße!“

EAZ: Wie stehen Sie zum Lückenschluss der A1? Was haben Sie in der Angelegenheit bisher unternommen?

Dr. Geisen: Persönlich habe ich immer alles getan, was auf diplomatischem Wege möglich war, um den schnellen Ausbau zu Weiterlesen

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