Leserbrief: Zum geplanten Hochmoselübergang erreichte uns folgender Leserbrief:Die Anti-Aging Brücke

Zauberer oder wissenschaftliches Genie? Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering muss eine Formel entwickelt haben, die – quasi als Modifikation der Einstein‘schen Relativitätstheorie – die Welt rückwärts laufen lässt. Wenn wir nämlich den Hochmoselübergang der Zukunft benutzen würden, führen wir in die Vergangenheit und würden jünger. Wie ist das möglich? Ganz einfach. In einem Artikel der IHK-Zeitschrift meint der Minister, mit Hochmoselübergang würde sich die Fahrtzeit von Trier nach Mainz um 20 Minuten gegenüber der heutigen Strecke verkürzen. Das wäre nicht gerade weltbewegend, doch die Sensation steckt hier im Detail.

Mit den Berechnungen des Routenplaners Google Maps wird diese Strecke heute mit 1 Stunde und 49 Minuten veranschlagt. Unser genialer Minister würde es also in 1 Stunde und 29 Minuten schaffen. Jetzt schauen wir uns diese Strecke einmal genauer an, die er dann einschlagen müsste: Von Trier bis zum Autobahnkreuz Wittlich (dort soll der Hochmoselübergang / B50neu beginnen) braucht er nach Google Weiterlesen

WEGE-Wandel erfolgreich gestalten!

Im April letzten Jahres startete Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun den Prozess WEGE – Wandel erfolgreich gestalten! Ziel des WEGE-Prozesses ist es, die Verbandsgemeinde Daun vor dem Hintergrund des demographischen Wandels zukunftsfähig aufzustellen. Die Vision für die Zukunft der VG Daun lautet: „In der Verbandsgemeinde Daun leben – in einer gesunden Welt zu Hause. Lebenswert–gesunder Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsstandort“.

In einer heute startenden Interviewserie spricht Werner Klöckner mit der Eifelzeitung über den WEGE-Prozess und die  Entwicklungsstrategie der VG Daun.

EZ: Nicht jeder unserer Leser ist mit dem Prozess WEGE – Wandel erfolgreich gestalten! vertraut. Können Sie kurz erläutern, um was es dort eigentlich geht?

W. Klöckner: Gerne! WEGE steht für „Wandel erfolgreich gestalten – ganzheitliche ländliche Strukturentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des demographischen Wandels“. Das hört sich kompliziert an, meint aber folgendes: Wir in der VG Daun – und das gilt im Übrigen auch für den gesamten Landkreis Vulkaneifel – werden weniger. Weiterlesen

Emil Fischer

Der erste deutsche Nobelpreisträger für Chemie war ein Eifler: Emil Fischer. 1852 in dem heute zu Euskirchen gehörenden Flamersheim geboren, zählt er zu den bedeutendsten Chemikern aller Zeiten. Als Fischer 1902 den Nobelpreis erhielt, würdigte die Jury einen Ausnahmeforscher, der zu einem Giganten der organischen Chemie wurde und die Grundlagen zur Biochemie des 20. Jahrhunderts legte – ein Lebenswerk von kaum zu überschätzender wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Tragweite.

Emil Fischer war mit der Eifel auf vielfältige Weise verbunden. Oft begleitete er seinen Vater Laurenz bei dessen Einkäufen von Rohmaterialien – vor allem Wolle – in die Eifeldörfer, und als Kind liebte er Spiel und Jagd in den Eifelwäldern. Fischers Verwurzelung in der Eifel reichte tief: Die väterlichen Vorfahren waren seit Jahrhunderten in Flamersheim ansässig. In dieser Euskirchener Heimatregion erwirtschaftete Emils lebensfroher Vater als kluger Kaufmann und Industrieller ein beträchtliches Einkommen. Emils Mutter Julie Poensgen – im Gegensatz zu ihrem Weiterlesen

Strom als Allgemeingut

Strom ist eine Form der Energie, ohne die ein ordnungsgemäßes Zusammenleben und sogar Überleben in fast allen Gemeinschaftswesen (Länder, Städte, Gemeinden) fast schon unmöglich ist, und das weltweit. Man stelle sich nur einmal das Szenarium vor, welches bei einem Stromausfall von der Dauer eines Tages entstehen würde,  geschweige denn für eine Woche oder gar Monat. Man brauch nicht viel Phantasie, um zu ahnen, welch chaotische, vielleicht schon kriegsähnliche Zustände herrschen würden. Seit wir den Strom mehr und mehr als Energieträger im wirtschaflichen und privaten Leben nutzen, sind ohne Frage dadurch Wohlstand und viel Arbeitserleichterung eingetreten.

Da wir nun schon in unserer Existenz vom Strom abhängig sind, wäre es da nicht sinnvoll, die Regelung der Erzeugung, des Handels und der Lieferung in die Hände der Allgemeinheit,das heißt des Staates zu geben? In meinen Augen darf es nicht sein, das wir uns von einigen wenigen Stromerzeugern, welches aufs höchste profit- und Weiterlesen

Zum Dioxin in Futtermitteln erreichte uns folgende Leserzuschrift:

Toll, trotz Dioxin-Skandal in Lebensmittel, also Mittel zum Leben, lehnt die CDU/FDP-Koalition im Agrarausschuss ein schärferes Vorgehen im Verbraucherschutz ab.

Zu sehr verflochten sind die Politiker mit der Lebensmittelindustrie, wobei die Betonung auf „Industrie“ liegt.  Behördliche Kontrollen werden nur halbherzig durchgeführt. Man verlässt sich auf die Selbstkontrolle der Industrie. Die Politik ist zum Handlanger der Lobbyisten verkommen und setzt sträflich die Gesundheit und Leben der Bürger aufs Spiel.

Ein weiterer Skandal: Die betreffende Skandal-Futterfett-Firma wurde erst im Oktober zertifiziert und ohne Kontrolle mit dem Siegel des Deutschen Bauernverbandes ausgelobt. Traurig, dass der Bauernverband seine eigenen Mitglieder somit in existenzielle Nöte bringt. Das eigentliche Problem liegt aber in der Politik und dem durch sie vertretenem System der Rationalisierung, der „brutalstmöglichsten Renditemaximierung, koste was es wolle, (auch Arbeitsplätze)“.

Lebensmittel müssen immer billiger werden, weil 1. immer mehr Menschen (Niedriglöhner, 1-Euro-Jobber, Familien mit niedrigem Einkommen) darauf angewiesen Weiterlesen

Das Eifelzeitungs-Winterinterview: Heute mit Karl-Wilhelm (Charly) Simonis, Notar aus Hillesheim und Gründer des Solidaritätskreis Westafrika e.V.

EZ: Herr Simonis, wann sind Sie geboren und wie wuchsen Sie auf?
Charly Simonis: Ich bin am 20. Juli 1944 geboren, genau an dem Tag, an dem der Anschlag auf Hitler war. Mein Vater war Notar in Zell an der Mosel. Ich habe zwei Schwestern und einen Bruder.

Da es in Zell kein Gymnasium gab, besuchte ich ab dem 10. Lebensjahr das Aloisiuskolleg in Bad Godesberg. Dies ist ein privates Gymnasium der Jesuiten und ich habe 9 Jahre dort im Internat gelebt. Die Schule selbst hatte ein hohes Niveau und war ausgezeichnet. Das Internat hat mir weniger gut gefallen, da ich mich in meiner Freiheit sehr eingeschränkt fühlte. Ich bin der Auffassung, dass eine Erziehung in der Familie besser ist als durch zölibatäre Patres.

EZ: Wie sind Sie an den Beruf des Notars geraten?
Charly Simonis: Nach meinem Abitur Ostern 1964 begann ich ein Jurastudium in Weiterlesen

Johann Winter

Im 16. Jahrhundert schenkte die Nordwesteifel der europäischen Kultur mit den Schleidenern Johann Sturm und Johann Sleidanus zwei herausragende Intellektuelle. Zur gleichen goldenen Generation Eifler Gelehrter gehörten damals auch zwei Osteifler: die Humanisten Johann Winter und Jakob Omphalius aus Andernach. Während sich Omphalius als Jurist Ruhm erwarb, wurde sein Freund und Weggefährte Winter einer der größten Mediziner seiner Zeit.

Johann Winter wuchs als Sohn eines Schneidermeisters in einfachen Verhältnissen auf. Diese Herkunft erklärt auch, dass über seine Jugend wenig bekannt ist. Sogar sein Geburtsjahr steht nicht genau fest. Während früher oft 1487 genannt wurde, geht man inzwischen von 1505 aus. Die erste höhere Bildung erhielt Winter auf der Lateinschule seines damals nur rund 2500 Einwohner zählenden Heimatortes. Der weitere Bildungsweg des Andernacher Handwerkersohnes gleicht verblüffend stark dem von Sturm und Sleidanus. Auch deren Etappen der Ausbildung führten – unter anderem – über Köln und Utrecht zum berühmten Dreisprachenkolleg nach Löwen. Weiterlesen

Leserbrief: Wortklauberei

Über 40 Jahre lang gehörte ich zur rheinland-pfälzischen „Justizfamilie“ (so der frühere Justizminister Cäsar), die meiste Zeit davon als Richter. Ich habe Loyalität gegeben und erhalten. Heute bin ich froh, nicht mehr dazuzugehören. Wie soll ein Richter im alltäglichen Geschäft Respekt für seine Entscheidungen erwarten können, wenn sein oberster Dienstherr per Urteil eines Obergerichts (Bundesverwaltungsgericht) des Rechtsbruchs überführt ist und mit – teils auch noch unrichtigen – peinlichen Argumenten und Wortklaubereien sich an sein Amt klammert? Ich glaube, dass die derzeitige Landesregierung in Mainz in Deutschland die einzige Regierung ist, die (sich) einen solchen Minister hält. Ein ganzer Berufstand wird in Misskredit gebracht. Wie lautet das Motto der Landesregierung? „Wir machen es einfach!“ – also: Wir bleiben einfach. Im Lichte dieser Affäre wirken die Verfehlungen des Abgeordneten Billen, wird er nun strafrechtlich belangt oder nicht, nahezu lächerlich nebensächlich.

Werner von Schichau, Bitburg
Direktor des Amtsgerichts a.D.

Anm.d.Red.: Wortklauberei ist die beabsichtigte beziehungsweise Weiterlesen

BUV BürgerUnion Vulkaneifel will Einfluss in der Verbandsgemeinde Manderscheid stärken

Daun/Manderscheid. Anfang Januar 2011 konnte BUV-Vorsitzender Peter Lepper den in Manderscheid wohnenden Uli Diederichs als neues Mitglied begrüßen. Damit dürfte der erste Schritt in Richtung Landkreis Bernkastel-Wittlich gemacht sein. Die Eifel-Zeitung hat mit Uli Diederichs über seine politischen Pläne gesprochen. Lesen Sie im Anschluss das Interview.
Im ersten Anlauf hat es die BUV bei den Kommunalwahlen 2009 im Vulkaneifelkreis geschafft, sowohl in den Kreistag, als auch in zwei Verbandsgemeinderäte (Daun und Gerolstein) und in den Dauner Stadtrat einzuziehen.

EAZ: Herr Diederichs, was hat Sie bewogen, Mitglied der BUV zu werden?
Diederichs:
Ich war 15 Jahre lang für die CDU in Manderscheid kommunalpolitisch sehr engagiert. Wegen Herrn Billen habe ich die CDU 2009 verlassen. Da man als Einzelner aber kaum Gehör findet, kann die Mitarbeit in einer aktiven Gruppierung sehr hilfreich sein. Die kommunalpolitischen Inhalte der BUV decken sich aktuell mit meinen am meisten.

EAZ: Die BUV ist Weiterlesen

Leserbrief: Zum Nürburgring erreichte uns folgender Leserbrief

Wenn man Ihre Berichterstattung liest könnte man fast denken, dass es sich hier um ein kleines Wunder handelt. Da wäre es doch einem Privatinvestor gelungen, etwas erfolgreich zu machen, was das Land Rheinland-Pfalz genauso erfolgreich mit voller Wucht in den Sand gesetzt hat.

Aber, leider: Der Eindruck täuscht gewaltig!

Die Realität sieht so aus, dass der wirtschaftliche Erhalt und Fortbestand vieler kleiner und mittlerer Unternehmen in der Region durch das, um es ganz vorsichtig auszudrücken, fragwürdige Verhalten des neuen operativen Managements der Nürburgring Automotive stark gefährdet ist.

Die Art und Weise, wie das Management mit langjährigen Vertragspartnern verhandelt (oder sollte man lieber das Unwort des Jahres 2010 ergänzen „alternativlos verhandelt“) ist ein Beispiel dafür, ist schon unverschämt. Hier wird nicht etwa eine Erfolgsstory durch gutes und vor allen Dingen nachhaltiges Management erzeugt, hier wird mit den Leben von vielen Menschen, die vom und mit dem Nürburgring leben, va banque gespielt. Weiterlesen

Zum Thema „Konnexität“ beim Kommunalen Finanzausgleich erreichte uns folgende Leserzuschrift: OVG-Urteil zum Kommunalen Finanzausgleich watscht das Land ab

Zunächst möchte ich den Verantwortlichen beim Kreis Neuwied einen Dank dafür aussprechen, dass sie ein Urteil des Verwaltungsgerichtes nicht so einfach hingenommen haben, sondern in die Berufung gegangen sind. Das OVG hat nunmehr in einem ersten Schritt die Verfassungswidrigkeit des kommunalen Finanzausgleichs in Rheinland-Pfalz festgestellt. Die Aussage des Staatssekretärs Roger Lewentz im Prozessverlauf, wo er sinngemäß vorbringt, dass die Finanzausstattung der Kommunen ausreichend sei, zeigt die Arroganz im Umgang mit den Kreisen und Kommunen im Land. Dies bestätigen auch die Stellungnahmen der zuständigen Minister Bruch und Kühl, die das Land nicht als Übeltäter sehen, sondern den Bund (was grundsätzlich richtig ist, aber nur anteilmäßig).
 Dazu passen dann auch die gebetsmühlenartig vorgetragenen Aussagen zu den enormen Anstrengungen des Landes. Dabei wird immer wieder auf den Stabilisierungsfond hingewiesen und neuerdings auf den Kommunalen Entschuldungsfond, der aber erst im Jahr 2012 startet und dabei die Kommunen zwar zum Teil entlastet, aber zu einem Weiterlesen

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