Land informierte 3.300 Betroffene bei Versammlungen im Ahrtal

Bei 17 Einwohnerversammlungen in den Ortschaften entlang der Ahr hat die Landesregierung insgesamt rund 3.300 Menschen direkt über den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe informiert. Die Veranstaltungen begannen am 4. Oktober in Müsch und fanden am 26. Oktober in Bad Neuenahr-Ahrweiler ihren vorläufigen Abschluss. Weiterlesen

Sechs Wochen Beratungsbus: Gemischte Bilanz im Flutgebiet

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Rund sechs Wochen nach dem Start eines Beratungsmobils für Flutopfer im Ahrtal zieht seine Koordinatorin eine gemischte Bilanz. Einerseits sei der umgebaute Reisebus mit Experten für soziale und psychologische Hilfe dringend nötig für traumatisierte Anwohner nach der tödlichen Flutkatastrophe in dem Flusstal, sagt Roswitha Stockhorst von der Kreisverwaltung Ahrweiler der Deutschen Presse-Agentur. Andererseits werde dieses kostenlose und vertrauliche Angebot an seinen rund 20 Stationen auf etwa 50 Kilometern im Tal sehr unterschiedlich angenommen: «Ich frage mich täglich, wie kann ich die Hemmschwelle noch weiter runtersetzen?» Weiterlesen

Unterricht in einigen Ahrtal-Schulen bald wieder möglich

Mainz (dpa/lrs) – Manche der zerstörten Schulen im Ahrtal sollen im Dezember wieder an ihren Standorten öffnen – einige zunächst in Containern. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag in Mainz nach einer Kabinettssitzung an. Der Aufbau der Schulen gehe zügig voran und es gebe dabei viel Bewegung, genaue Zahlen ließen sich daher noch nicht nennen, sagte die Sprecherin des Bildungsministeriums, Sabine Schmidt. Weiterlesen

Beauftragter: Rund 3000 Besucher der Bürgerversammlungen

Mainz (dpa/lrs) – Die Bürgerversammlungen im flutgeschädigten Ahrtal werden laut dem Vor-Ort-Beauftragten der rheinland-pfälzischen Landesregierung insgesamt rund 3000 Besucher gehabt haben. Das sagte Günter Kern der Deutschen Presse-Agentur vor dem 17. und letzten Treffen am Dienstagabend in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Gesprächsformat in zahlreichen Kommunen sei gut und wichtig gewesen, mit vielen Fragen und auch Kritik der Anwohner. Die Versammlungen hätten bis zu rund vier Stunden gedauert. Weiterlesen

Mann im Pech: Erst wird sein Auto angefahren, dann er selbst

Adenau (dpa/lrs) – Er wollte nach einem Auffahrunfall den Verkehr regeln – und hatte doppeltes Pech: Ein 48-Jähriger war am frühen Montagabend innerhalb weniger Minuten an gleich zwei Verkehrsunfällen beteiligt – beide Male als Geschädigter. Wie die Polizei berichtete, fuhr zunächst eine Autofahrerin auf sein Fahrzeug auf, nachdem er an einem Fußgängerüberweg halten musste. Weil der Unfall zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte, entschied sich der Mann aus der Verbandsgemeinde Adenau (Landkreis Ahrweiler), regelnd einzugreifen. Weiterlesen

Hohe Belastung für das Stromnetz im Ahrtal durch Elektroheizungen

Ahrtal.  Zurzeit sind im Ahrtal zahlreiche Bautrockner im Einsatz, um die Wasserschäden zu beseitigen, die die Flut in den Gebäuden angerichtet hat. Da auch die Wärmeversorgung noch nicht in allen Haushalten wiederhergestellt werden konnte, greifen zusätzlich viele Betroffene auf strombasierte Elektroheizungen zurück. Das könnte am Ende zu einer Überlastung des Stromnetzes führen, die es unbedingt zu vermeiden gilt. 

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal waren weite Teile der Infrastruktur beschädigt – auch die Gas- und Stromnetze. Die Energieversorger haben in den vergangenen Wochen und Monaten alles darangesetzt, die Menschen im Ahrtal schnell wieder mit Gas und Strom zu versorgen. Dies ist auch weitgehend gelungen. 

Um ihre überfluteten Gebäude trocken zu bekommen, setzen die privaten Haushalte, Verwaltungen und Unternehmen vor allem auf Bautrockner. Diese Maßnahme ist notwendig, um die beschädigten Gebäude vor weiterem Verfall zu bewahren. Die Geräte sind aber auch energieintensiv und müssen rund um die Uhr laufen. Für die Stromnetze ist das eine Mehrbelastung. Die Stromnetze der Ahrtal-Werke haben schon jetzt eine deutlich höhere Auslastung als zu Normalzeiten.

Trotz aller Fortschritte verfügt noch nicht jeder von der Flut betroffene Hauseigentümer über eine funktionierende Heizung. Mit dem Einsetzen der kalten Jahreszeit werden vermehrt strombasierte Heizsysteme angeschafft. „Wir weisen darauf hin, dass die elektrischen Verteilnetze über eine Belastungsgrenze verfügen, die nicht überschritten werden darf. Durch den gleichzeitigen Betrieb vieler energieintensiver Verbraucher, kann es im Verlauf des Winters zu lokalen Überlastungen und in der Folge zu Abschaltungen im Netz kommen“, sagt Christian Synwoldt, Abteilungsleiter Nachhaltige Energieversorgung, bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz. „Dies gilt es unbedingt zu verhindern“, ergänzt Begoña Hermann, Vizepräsidentin / Abteilungsleiterin 2, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Sie appelliert deshalb an die Bürgerinnen und Bürger im Ahrtal, sich vor der Anschaffung und Inbetriebnahme einer Elektroheizung mit dem zuständigen Energieversorger in Verbindung zu setzen. „Nur wenn die Energieversorger den Strombedarf realistisch einschätzen können, können sie – bei entsprechend hohen Verbräuchen – rechtzeitig reagieren und einen Stromausfall verhindern“, so Hermann.

«Lichterfest» als Hoffnungszeichen im Ahrtal geplant

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Als Zeichen von Zuversicht und Zusammenhalt plant die Helfervereinigung «Elektroseelsorge(r)» im flutgeschädigten Ahrtal am Samstag (30.10.) ein «Lichterfest». In dem Flusstal und an möglichst vielen anderen Orten in Deutschland sollen abends Fassaden, Mauern und Türme grün angeleuchtet werden, wie Mitorganisator Norbert van der Koelen der Deutschen Presse-Agentur mitteilt. «Wir wollen überall Zeichen der Solidarität setzen und die Bevölkerung daran erinnern, dass das Ahrtal immer noch ein Krisengebiet ist», erklärt er. Bei der Sturzflut am 14. und 15. Juli sind nach extremem Starkregen 134 Menschen getötet und Tausende Häuser zerstört oder beschädigt worden. Weiterlesen

Gasstation per Spezialkran geliefert

Flut zerstörte auch fünf solcher Anlagen – Wichtiger Bestandteil des Hochdrucknetzes im Ahrtal

BAD NEUENAHR-AHRWEILER. Sie bringt stolze 30 Tonnen auf die Waage, steht auf einem 6,5 Tonnen schweren Betonfundament und spielt für die Wiederherstellung der Erdgasversorgung im Ahrtal eine wichtige Rolle: die neue Gasdruckregelstation an der Hauptstraße in Bad Neuenahr. Ein Schwerlastkran hat sie jetzt auf dem Platz abgesetzt, wo sie schon in wenigen Tagen den Gasdruck regeln soll. „Diese neue Gasdruckregelstation spielt bei der Wiederinbetriebnahme des wiederhergestellten Erdgasnetzes eine wichtige Rolle“, informiert der Pressesprecher der evm-Gruppe, Marcelo Peerenboom. „Sie sorgt dafür, dass das Erdgas aus dem Hochdrucknetz mit dem richtigen Druck in die weiteren örtlichen Netze gelangt.“ Weiterlesen

Deutscher Rotweinpreis 2021: Im Blickpunkt: Ahr und Württemberg

Zwei Ereignisse prägten den zum 35. Mal durchgeführten Deutschen Rotweinpreis des europäischen Weinmagazins VINUM: zum Ersten die Flutkatastrophe im Rotweingebiet Ahr im Juli mit ihren verheerenden Auswirkungen auch auf den Weinbau, die aber das Ergebnis des Wettbewerbs nicht beeinträchtigte und einige Ahr-Winzer trotz ihrer schwierigen Situation strahlen ließ. Zum Zweiten überraschte ein Weinbaugebiet besonders: Unter den 25 Preisträgern, die am 13. November an der Ahr (!) geehrt werden, sind zehn Württemberger, inklusive des «Newcomer des Jahres».

Rund 1510 Weine wurden in diesem Jahr für den Rotweinpreis angestellt, eine normale Zahl für diesen erfolgreichen Wettbewerb, der seit 1987 dazu beigetragen hat, dass sich die Rotwein-Landschaft in Deutschland positiv veränderte, und den Ehrgeiz vieler junger Winzer weckte. Die zeitliche Abfolge machte es möglich, die 80 aufgebotenen Ahrweine direkt ins Finale Anfang September in Geisenheim einzubinden, wo fünf Betriebe auftrumpften und weitere Erzeuger über hohe Bewertungen strahlen konnten.

Es siegten die Weingüter Meyer-Näkel aus Dernau in der «Königsklasse» Spätburgunder und Kreuzberg aus dem gleichen Ort in der Kategorie der „Deutschen Klassiker“ mit Frühburgunder. Der Deutzerhof aus Mayschoss freute sich über einen zweiten Platz, ebenfalls mit Frühburgunder, während das Weingut Kriechel aus Ahrweiler mit Portugieser auf Rang zwei einlief und das Haus Jean Stodden in Rech mit einem dritten Platz für einen Spätburgunder bei über 200 Weinen im Finale hochzufrieden sein konnte.

Und weil Meike und Dörte Näkel ihren Burgunder-Sieg vom letzten Jahr wiederholten und mit einem weiteren Spätburgunder noch auf Rang drei landeten, wurde die besondere Auszeichnung «Roter Riese» diesmal umbenannt in «Rote Riesinnen». Die diesmal auffallende Stärke der Württemberger auf breiter Front wurde abgerundet mit einer weiteren Auszeichnung für den «Newcomer des Jahres». Das unbekannte Weingut Seybold aus Lauffen überraschte mit fünf angestellten Weinen, die alle im Finale dabei waren. Die schwäbische Sieger-Flagge hissten aus Württemberg auch die Weingüter Notz aus Sachsenheim (Lemberger), Schwegler aus Korb (Cuvées) sowie die Weinmanufaktur Untertürkheim (Internationale Sorten, mit einem Syrah).

Außerdem finden sich in der Siegerliste das Weingut von Winning aus dem pfälzischen Deidesheim (bei Spätburgunder gleichauf mit Meyer-Näkel), das Weingut Langenwalter aus Weisenheim am Sand als weiterer Pfälzer mit Portugieser, das badische Weingut Plag aus Kürnbach (gleichauf bei Cuvées mit Schwegler), der Spezialist für Edelsüß, Jürgen Frey aus dem pfälzischen Essingen (Eiswein) und das Weingut Neef-Emmich aus dem rheinhessischen Bermersheim (Dornfelder).

Die Namen von aufstrebenden Winzern ebenso wie von renommierten Betrieben und ambitionierten Genossenschaften schmücken die weitere Ergebnisliste. Als da wären Michel (Baden), Hauck und Spiess (Rheinhessen), Fellbacher Weingärtner, Remstalkellerei, Staatsweingut Weinsberg, Bernhard Ellwanger, Jürgen Ellwanger, Amalienhof, Weinkonvent Dürrenzimmern (alle Württemberg), Matthias Gaul (Pfalz) sowie – als einziger Erzeuger aus dem deutschen Wein-Osten – Gussek (Saale-Unstrut). Bei absolutem Gleichstand bei den Bewertungen entscheidet VINUM traditionell salomonisch: Ein erster, zweiter oder dritter Rang wird mehrfach vergeben.

Alle Produzenten werden bei der Siegerehrung am Samstag, 13. November vertreten sein. Stattfinden wird sie im schon wieder funktionsfähigen Weingut Kloster Marienthal in Ahrweiler. An gleicher Stätte werden anschließend von 14 bis 17.30 Uhr alle Erzeuger eine Auswahl aus ihren Kollektionen für Weinfreunde und den Handel vorstellen (Anmeldung unter www.vinum.eu/rotweinpreis-festival).

Im Vorfeld am Freitag, 12. November findet ab 18.30 Uhr in relativ kleinem Kreis ein Gourmet-Dinner im «Hotel-Restaurant Hohenzollern» in Ahrweiler statt. Zu den fünf Gängen von Küchenchef Benedikt Klein werden Rotweine aus erfolgreichen Betrieben nicht nur von der Ahr gereicht. Durch den Abend führt VINUM-Redakteur Rudolf Knoll, der 1987 den Deutschen Rotweinpreis «erfand» und einiges über die Weine und ihre Erzeuger erzählen kann (Anmeldung ebenfalls unter www.vinum.eu/rotweinpreisfestival , begrenzte Platzzahl!).

Alle Resultate und die Gewinnerweine

Die detaillierten Ergebnisse des Deutschen Rotweinpreises sind schon gut zwei Wochen vorher in der November-Ausgabe von VINUM zu finden, mit Porträts der Siegerwinzer und Beschreibungen von über hundert erstklassigen Weinen. Alle Ergebnisse stehen jetzt fest. Die Top-Resultate werden in der aktuellen VINUM-Ausgabe 11/2020 präsentiert, sämtliche Finalweine und Rangliste der 35. Ausgabe des «Deutscher Rotweinpreis» werden auf der Website www.rotweinpreis.de  veröffentlicht.

Rotes Kreuz noch bis 14. November im Ahrtal im Einsatz

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa) – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will noch bis zum 14. November Flutopfer im hochwassergeschädigten Ahrtal mit einer täglichen warmen Mahlzeit versorgen. Danach werde diese Verpflegungsausgabe «vermutlich vollständig in örtliche Strukturen überführt», teilte eine DRK-Sprecherin am Donnerstag mit. In Spitzenzeiten hatte die Hilfsorganisation pro Tag insgesamt 10 000 bis 13 000 warme Portionen sowie Frühstück und Abendbrot an Dutzenden Standorten im Katastrophengebiet ausgegeben. Bei dem Hochwasser nach extremem Starkregen am 14. und 15. Juli waren im Ahrtal 134 Menschen getötet und Tausende Häuser zerstört oder beschädigt worden.

 

 

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