Verdi ruft zum nächsten Warnstreik auf – ÖPNV betroffen

Berlin (dpa) – Die Gewerkschaft Verdi ruft in einem Teil des Nahverkehrs zu einem neuen Warnstreik auf. Betroffen sind rund 40 Verkehrsbetriebe mit rund 5000 Beschäftigten, die mehrheitlich öffentlichen Nahverkehr anbieten oder Güterverkehr auf der Schiene. Die Mitarbeiter sind für diesen Mittwoch (26. April) zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte.

Geplant sind Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg, über die Verdi wegen möglicher Beeinträchtigungen noch vorab informieren will. Weiterlesen

Herrenmodehersteller Ahlers stellt Insolvenzantrag

Herford (dpa) – Die wirtschaftlichen Probleme in der deutschen Modebranche bringen immer mehr Unternehmen in Schwierigkeiten. Der Herrenmodehersteller Ahlers kündigte an, dass er für die Ahlers AG und sieben Tochtergesellschaften wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzanträge beim Amtsgericht Bielefeld stellen werde.

Auslöser für die Entscheidung sei im Wesentlichen die unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung, sagte Unternehmens-Chefin Stella Ahlers. Die Folgen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden gestörten Lieferketten, die allgemeine Kaufzurückhaltung, die hohe Inflation sowie Insolvenzen im Handel hätten den Schritt unausweichlich gemacht. Dennoch sehe sie Zukunftsoptionen für das Unternehmen, hob Ahlers hervor. Weiterlesen

80 gestohlene Goldfische zurück im heimischen Gartenteich

Waldkraiburg (dpa) – Nach dem Diebstahl von 80 Goldfischen aus einem Gartenteich in Oberbayern haben Unbekannte die Tiere wieder zurückgebracht. Wie die Polizei heute mitteilte, habe der Besitzer drei Tage nach der Entdeckung des Diebstahls in Waldkraiburg östlich von München festgestellt, dass alle Tiere wieder wohlbehalten im Teich schwammen. Wer sie gestohlen und zurückgebracht hat, blieb den Angaben zufolge zunächst unklar. Man nehme weiter «Hinweise auf den reumütigen Täter» entgegen, teilten die Beamten mit. Die Polizei ermittelte wegen Diebstahls und Landfriedensbruchs.

Läuferin Krause hat Angst vor sportlichem Neustart

Frankfurt/Main (dpa) – Die zweimalige Hindernis-Europameisterin Gesa Krause erwartet Anfang Mai ihr erstes Kind. Obwohl die 30 Jahre alte Leichtathletin vom Verein Silvesterlauf Trier während der Schwangerschaft weiter trainiert hat, plagen sie Zweifel, wie sich ihre Lauf-Karriere noch entwickeln wird. «Ich habe Ängste, wie es sportlich weitergeht, wie sich mein Körper verändert, wie ich alles unter einen Hut kriege», schreibt Krause in einer Kolumne für das Portal «web.de», die am Montag veröffentlicht wurde. «Ich habe auch Angst vor der Geburt, vor den Nachwehen, vor dem Wiedereinstieg.» Weiterlesen

Jacke auf Oberleitung geworfen: ICE-Strecke gesperrt

Grabow (dpa) – Die Bundespolizei ermittelt gegen Jugendliche, die gestern den Zugverkehr auf der ICE-Schnellfahrstrecke in Grabow in Westmecklenburg gestoppt haben sollen. Ihnen wird gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr und Sachbeschädigung vorgeworfen, wie ein Sprecher der Bundespolizei heute in Rostock sagte.

Die Jungen im Alter von 13 bis 15 Jahren sollen von einer Brücke aus erst eine Jacke auf die Hochspannungsleitung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg geworfen haben. «Das ist lebensgefährlicher Unsinn», sagte der Polizeisprecher. Weiterlesen

Verdi-Chef bedauert Kompromisse bei Laufzeit in Tarifrunde

Berlin (dpa) – Der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hat bei der erreichten Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst die lange Laufzeit von 24 Monaten bedauert.

Er hätte sich angesichts der andauernd hohen Inflation eine kürzere Laufzeit «absolut gewünscht», sagte er am Montagmorgen im «Deutschlandfunk». «Es ist wie immer nur ein Kompromiss.» Ärgerlich sei für den Verdi-Chef, dass die Arbeitgeber nicht bereit waren, die Altersteilzeitregelung für den öffentlichen Dienst zu verlängern. «Ich glaube, damit schneiden sie sich aber auch selbst in den Finger.» Weiterlesen

Serie eint Ex-Innenminister Eggert und Sam Meffire erneut «Sam – Ein Sachse»

Dresden (dpa) – Die Lebensbeichte des einst ersten schwarzen Vorzeige-Polizisten Sachsens und deren Verfilmung haben Sam Meffire und den damaligen Innenminister Heinz Eggert nach 30 Jahren wieder zusammengeführt.

«Vor einem Monat habe ich ihn das erste Mal wieder gesehen, in Dresden», sagte der 75-Jährige nach der Weltpremiere der deutschen Serie «Sam – Ein Sachse» des Streamingdienstes Disney+ in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. «Wir haben über all das gesprochen, was passiert ist.» Die Serie erzählt von Meffires Aufstieg nach der Wende, dessen Absturz in die Kriminalität und Weg hinaus.

Wenn man jemanden immer auf die Fehler der Vergangenheit festlege, «kann man ja auch schuldig werden, weil man ihm keine Chance mehr zur Veränderung gibt», begründete Eggert seine Offenheit. Meffire habe diese schon vor Jahren ergriffen – und «diesen Schwenk hinbekommen». Weiterlesen

«The Whale»: Brendan Frasers überwältigendes Comeback

Von Lisa Forster, dpa

Berlin (dpa) – Die Geschichte des Films «The Whale» ist eine Geschichte über Brendan Fraser. Sie endet mit seiner Oscar-Auszeichnung für die Hauptrolle in diesem Drama. Und sie startet mit einem Mann, der nach einer beispielhaften Karriere lange von der Kino-Leinwand verschwunden war und unter Depressionen litt. Mit «The Whale» von Darren Aronofsky ist dem 54-Jährigen ein überwältigendes Comeback gelungen.

Er spielt darin einen Mann namens Charlie, der wegen extremen Übergewichts gesundheitlich stark angeschlagen ist und sich nach Jahren der Stille seiner Tochter wieder annähern will. Die sehr emotionale Geschichte rührte schon bei ihrer Premiere auf dem Filmfestival in Venedig Menschen zu Tränen. Im März gewann Fraser dafür seinen ersten Oscar.

Er kann sich kaum bewegen

Er wurde für die Rolle mit einem gewaltigen Fat Suit ausgestattet. Charlie kann sich nur noch mit einem Wägelchen von seiner Couch wegbewegen. In Venedig sagte Fraser, er habe für diese Rolle lernen müssen, sich auf ganz neue Weise zu bewegen. Wenn er abends nach einem Drehtag seinen Fat Suit abgenommen habe, sei ihm schwindlig geworden (neben den überwiegend positiven Reaktionen auf seine Rolle gab es übrigens auch Stimmen, die kritisierten, dass ein dicker Körper in diesem Film so negativ dargestellt werde).

Charlie gibt Online-Kurse als Schreiblehrer. Seine Wohnung verlässt er eigentlich nie, und wir sehen, warum: Das Bewegen macht ihm Mühe, sein Atem rasselt dann, Schweißperlen stehen ihm auf der Stirn. In Momenten, in denen er sich dem Ende nahe fühlt, rezitiert er aus einem Essay über «Moby Dick», der ihn besonders berührt.

Er sucht den Kontakt zu seiner Tochter

Manchmal kommt eine Freundin, Liz (Hong Chau), zu Besuch. Sie arbeitet als Krankenschwester und ermahnt ihn, dass er bald sterbe, falls er nicht ins Krankenhaus gehe. Doch Charlie hat keine Krankenversicherung und weigert sich. Angesichts seines drohenden Todes will er den abgebrochenen Kontakt zu seiner Tochter Ellie (Sadie Sink, bekannt aus «Stranger Things») wieder aufnehmen. Natürlich ohne ihr den Grund dafür zu sagen.

Die beiden hatten seit Jahren keinen Kontakt, nachdem Charlie Ellies Mutter für einen Mann verlassen hatte. Dieser Mann lebt nicht mehr. Ellie wiederum ist ein wütender Teenager ohne jegliches Verständnis für Charlies Situation.

Man könnte sagen, «The Whale» geht sehr offensiv mit Gefühlen um. Wenn Charlie mit belegter Stimme herauspresst, dass er wissen müsse, dass er «eine Sache im Leben richtig gemacht» habe – und die Zuschauer den Schmerz in Frasers signifikant wässrigen, großen blauen Augen ablesen können – ist es schwer, davon nicht berührt zu werden. Manche mögen das vielleicht etwas zu plakativ finden.

Doch Frasers Leistung sorgt dafür, dass jede Szene glaubhaft wird. Beeindruckend ist es zu beobachten, was in seinem Gesicht und seinem Körper passiert. Seine Gemütszustände wandeln sich manchmal in Sekunden. Ein Lachen wird zu einem erstickenden Glucksen, einem Hustenanfall, dann zu einer wütenden Entschlossenheit, wieder die Kontrolle über seinen Körper zu erlangen.

Dass Fraser für diese Performance den Oscar bekam, ist verdient. Vielleicht wollten manche Academy-Mitglieder damit neben seiner Leistung aber auch sein beispielloses Comeback belohnen.

Wer in den 90ern Kinofilme schaute, kam an Fraser eigentlich nicht vorbei. Mit Rollen in «George – Der aus dem Dschungel kam» und vor allem «Die Mumie» wurde der US-amerikanisch-kanadische Schauspieler berühmt. Danach wirkte Fraser weiter in Filmen mit, zum Beispiel dem Drama «L.A. Crash».

Opfer sexueller Belästigung

Doch privat sei in dieser Zeit viel passiert. In Interviews erzählte er zum Beispiel dem «GQ Magazin», dass er sich bei Action-Drehs, etwa der dritten Fortsetzung von «Die Mumie», immer mehr Verletzungen zuzog. Er sei fast sieben Jahre lang wegen diverser Operationen ständig im Krankenhaus gewesen. Schicksalsschläge wie seine Scheidung und der Tod seiner Mutter hätten ihn zusätzlich belastet.

Im Jahr 2003, so schilderte Fraser es im Interview des «GQ Magazin», erschütterte ihn ein Fall sexueller Übergriffigkeit. Ein ehemaliger Präsident des Verbands der Auslandspresse (HFPA/Hollywood Foreign Press Association) – also jener Gruppe, die die Golden Globes ausrichtet – habe ihn ungefragt am Hintern und umliegenden intimen Körperteilen angefasst. Der Mann widersprach dieser Darstellung, gab aber zu, ihm «aus Spaß» an den Hintern gegriffen zu haben. Fraser erzählte, er sei danach depressiv geworden.

Seine Karriere knickte ein. In seiner Lesart könnte das auch mit der Macht des Verbands zu tun haben, dessen Vorsitzenden er kritisiert hatte, erzählte er (der Verband dementierte das). 20 Jahre nach dem Übergriff wurde Fraser schließlich für seine Rolle in «The Whale» erstmals für einen Golden Globe nominiert – und boykottierte die Veranstaltung.

Tränenreiche Dankesrede bei den Oscars

Dann kamen die Oscars. Als Fraser auf die Bühne schreitet, hat er tränenerfüllte Augen. «Ich habe vor 30 Jahren in diesem Business angefangen», sagte er in seiner Dankesrede. «Und die Dinge fielen mir nicht leicht». Er habe die Filmindustrie damals nicht ernst genommen, sagte er. «Bis es aufhörte.» Sein Leben sei wie eine Tauchexpedition auf dem Grund des Ozeans gewesen und seine Söhne, sein Manager oder seine Freundin hätten ihn mit Luft versorgt. «Und ich möchte einfach Danke sagen für diese Anerkennung», so Fraser auf der Bühne.

30 Jahre nach seinen Anfängen, nach dem Karriereknick und zahlreichen emotionalen Rückschlägen ist Fraser also wieder da, größer als je zuvor. Und das mit einem Film, für den er körperliche Grenzen überschreiten musste, der ihn äußerlich nicht gerade in einem glorreichen Licht zeigt. Es ist eine Geschichte, wie kein Hollywood-Film sie besser hätte schreiben können.

The Whale, USA 2022, 117 Minuten, FSK ab 12, von Darren Aronofsky, mit Brendan Fraser, Sadie Sink, Hong Chau

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Festivalsommer 2023: Genug Personal, aber explodierte Kosten

Berlin (dpa) – Die Rückkehr aus der Corona-Pause fiel einigen Festivals schwer – vor allem, weil es an Personal fehlte. Das dürfte diesen Sommer anders werden, wie Veranstalter und Branchenverbände in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Die Personaldecke sollte halten. Allerdings brenne es an anderer Stelle: bei den Lohnkosten. Techniker, Kellner und andere Helfer verlangen bis zu 50 Prozent mehr, wie einige aus der Branche berichten. Die Organisatoren stellt das vor Probleme.

«Wir haben den Eindruck, dass Fachkräfte derzeit sehr wählerisch sein können, wenn es darum geht, wo, wann und unter welchen Bedingungen sie ihre Dienstleistungen anbieten», sagte Stephan Benn vom Kulturverband Liveinitiative NRW. Veranstalter müssten deshalb rund 30 Prozent mehr für ihr Personal zahlen. Schlimmstenfalls könnten Stellen auch unbesetzt bleiben. Weiterlesen

Dax mit verhaltenem Wochenauftakt

Frankfurt/Main (dpa) – Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Montag zunächst zurückhaltend gezeigt. Der Dax notierte nach wenigen Minuten im Xetra-Handel mit minus 0,28 Prozent auf 15.837,59 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel stand 0,07 Prozent höher bei 27.762,04 Zählern. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 verlor annähernd 0,5 Prozent. Weiterlesen

Sängerin Grimes befürwortet KI-Songs

Berlin (dpa) – Die kanadische Musikerin Grimes («Oblivion») hätte nach eigenen Worten nichts dagegen, wenn eine Künstliche Intelligenz (KI) ein Lied mit ihrer Stimme generiert. «Ihr könnt meine Stimme verwenden, ohne eine Strafe zu fürchten», schrieb die 35-Jährige bei Twitter.

Dazu postete sie einen Screenshot eines Artikels über das KI-Duett zwischen Drake und The Weeknd, das in den vergangenen Tagen für Aufregung sorgte. Sie teile 50 Prozent der Tantiemen für jeden erfolgreichen KI-generierten Song, der ihre Stimme verwendet, schrieb Grimes weiter. «Das ist der gleiche Deal wie mit jedem anderen Künstler, mit dem ich zusammenarbeite.» Weiterlesen

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