Klimaaktivisten blockieren mehrere Straßen in Berlin

Berlin (dpa) – Die Klimagruppe Letzte Generation hat am Montag wie angekündigt mit mehreren Blockaden den Verkehr in Berlin behindert. Die Polizei sprach rund eineinhalb Stunden nach Beginn der Aktionen von rund 30 Orten im Stadtgebiet, an denen Klimaaktivisten auf der Straße standen, dort festgeklebt waren oder Transparente hielten.

Einen Schwerpunkt bildete demnach der Bereich Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Berliner Polizei will nach eigenen Angaben mit bis zu 500 Beamten im Stadtgebiet unterwegs sein, um die Blockaden zu verhindern beziehungsweise schnell zu beenden. Weiterlesen

Bundeswehr hat 311 Menschen aus dem Sudan ausgeflogen

Berlin (dpa) – Die Bundeswehr hat mit dem Evakuierungseinsatz im Sudan bisher 311 Menschen aus dem von Kämpfen erschütterten Land ausgeflogen. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Montag auf Twitter mit.

Unter den Evakuierten sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mehr als die Hälfte Deutsche. Die Evakuierungsflüge sollen fortgesetzt werden, solange es die Sicherheitslage zulässt. Die Bundeswehr hat dazu auf einem Flugplatz bei Khartum einen militärisch gesicherten Operationspunkt eingerichtet, um deutsche Staatsangehörige und Bürger anderer Staaten auszufliegen. Weiterlesen

Wo und für wen sich das Deutschlandticket lohnt

Von Fabian Nitschmann, dpa

Berlin (dpa) – Für Ausflügler sowie Pendlerinnen und Pendler war das 9-Euro-Ticket im vergangenen Sommer eine große finanzielle Entlastung. Im Mai startet nun der Nachfolger, das Deutschlandticket – angelegt auf Dauer, gedacht als Abo für Millionen Menschen, für zunächst 49 pro Monat. Auch hier gilt ein Einheitspreis für alle Bus- und Bahnfahrten des Nah- und Regionalverkehrs im gesamten Bundesgebiet. Wie viele Menschen mit der neuen Monatskarte dauerhaft auf Busse und Bahnen statt auf das Auto setzen werden, ist noch offen. Profiteure des neuen Angebots lassen sich aber bereits ausmachen. Eine Übersicht:

ÖPNV-Stammkunden:

Für sehr viele Pendlerinnen und Pendler, die schon jetzt auf Busse und Bahnen setzen, dürfte das Deutschlandticket künftig der Fahrschein der Wahl sein. Bisher kosten Monatstickets schnell ein Vielfaches im Vergleich zum 49-Euro-Ticket – vor allem, wenn die Arbeitsstätte nicht im Wohnort liegt oder der Arbeitgeber sich nicht an den Kosten beteiligt; selbst dann ist der monatliche Ticketpreis meist deutlich höher.

Mit der Jobticket-Option beim Deutschlandticket könnte es für viele sogar noch günstiger werden als 49 Euro: Wenn der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent der Kosten trägt, geben Bund und Länder weitere 5 Prozent hinzu. So könnte das Abo für manche Pendlerinnen und Pendler nur noch 34,30 Euro kosten.

Dennoch muss das günstigste Angebot nicht für jeden auch das passende sein. Das 49-Euro-Abo bietet im Kern keine Möglichkeiten, andere Menschen kostenfrei mitzunehmen. Zudem ist es personengebunden und nicht übertragbar. Bisherige Monatskarten können an dieser Stelle Vorteile bieten.

Ausflügler:

Das auf drei Monate beschränkte 9-Euro-Ticket wurde im vergangenen Sommer von unzähligen Ausflüglern genutzt. Für viele rechnete sich das Monatsticket schon, wenn sie nur an einem Tag zum Bummeln in die nächste Stadt oder zum Wandern in die Natur fahren wollten. Entsprechend voll waren an den Wochenenden viele Züge und Bahnhöfe.

Wie viel Ausflugsverkehr das 49-Euro-Ticket auslösen wird, ist noch unklar. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov für die Deutsche Presse-Agentur gaben immerhin 66 Prozent derjenigen, die das Abo bereits gebucht haben, an, dass sie damit auch Freizeitfahrten planten. 54 Prozent wollen das Ticket demnach auch für den Weg zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule nutzen. Weil Mehrfachantworten möglich waren, lässt sich jedoch nicht sagen, welcher Grund nun ausschlaggebend für den Kauf war.

Finanziell lohnt sich ein Ausflug mit dem Deutschlandticket erst bei größeren Entfernungen, Reisen mit Übernachtung oder mehreren Touren pro Monat. Für Tagesausflüge mit dem Nahverkehr gibt es das etwas günstigere Quer-durchs-Land-Ticket, das für 44 Euro bundesweit einen Tag lang gültig ist. Für jeden weiteren Mitfahrer fallen dabei nur jeweils sieben Euro zusätzlich an. Das Deutschlandticket setzt sich im Vergleich je nach Gruppengröße erst durch, wenn eine Übernachtung eingeplant wird – schließlich gilt es auch am nächsten Tag noch.

Dorfbewohner und Städter:

Sowohl beim 9-Euro-Ticket als auch beim Nachfolger war und ist ein wesentlicher Kritikpunkt, dass es die ÖPNV-Fahrt zwar günstiger macht, das Angebot aber keineswegs verbessert. Vor allem auf dem Land fühlen sich viele Menschen auf ein Auto angewiesen, weil die Anbindung an Busse und Bahnen häufig schlecht ist. Das zeigt auch die Yougov-Umfrage: 28 Prozent der Befragten, die das Deutschlandticket nicht kaufen wollen, begründeten ihre Entscheidung damit, dass das ÖPNV-Angebot in ihrer Region nicht gut sei.

Interessant ist das Deutschlandticket vor allem für Stadtbewohner und Menschen, die in den sogenannten Speckgürteln um diese Städte herum zu Hause sind. Ähnlich wie das 9-Euro-Ticket könnte das Deutschlandticket aber ein Anreiz sein, sich mit dem bestehenden ÖPNV-Angebot genauer zu beschäftigen.

Fernreisende und Fernpendler:

Das Deutschlandticket gilt nicht im Fernverkehr, also weder in ICE- und IC-Zügen oder in den Nachtzügen unterschiedlicher Anbieter. Auch für Flix-Züge und -Busse gilt das Abo nicht. Es kann aber natürlich genutzt werden, um mit dem Nah- und Regionalverkehr zu einem Bahnhof zu kommen, um dort in einen ICE zu steigen.

Dann gilt aber: nicht den Anschluss verpassen. Denn wer aufgrund einer Verspätung im Regionalverkehr mit dem Deutschlandticket einen gebuchten ICE verpasst, hat keinen Anspruch auf Entschädigung oder Aufhebung der Zugbindung. Die Kunden hätten in diesem Fall zwei Beförderungsverträge abgeschlossen, die fahrgastrechtlich separat betrachtet würden, heißt es dazu von der Bahn.

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Radfahren in Deutschland: ADFC zeichnet beste Städte aus

Berlin (dpa) – Sicheres Radfahren auf gut ausgebauten Fahrradwegen: Die meisten Städte und Kommunen in Deutschland haben dabei noch deutlichen Nachholbedarf. Der Allgemeine Fahrradclub Deutschland (ADFC) befragt alle zwei Jahre bundesweit Zehntausende Radfahrer und Radfahrerinnen, wie wohl sie sich in ihren Städten und Gemeinden im Sattel fühlen. Die Orte, die dabei in diesem Jahr am besten abgeschnitten haben, erhalten an diesem Montag in Berlin eine Auszeichnung.

Zur Bekanntgabe der Sieger hat sich auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) angekündigt. Eingeladen sind sowohl Großstädte wie Frankfurt, München, Hamburg und Bremen als auch kleinere Orte mit bis zu 20.000 Einwohnern, darunter Wettringen, Reken und Rutesheim. Die Umfrage richtet sich laut ADAC speziell an Radfahrer und -fahrerinnen. Weiterlesen

Anna Maria Mühe hat ihr Theaterdebüt gegeben

Berlin (dpa) – Mit einer Popversion von Jane Austens Literaturklassiker «Stolz und Vorurteil» hat Schauspielerin Anna Maria Mühe ihr Theaterdebüt gegeben. An der Berliner Komödie am Kurfürstendamm ist die 37-Jährige in ihrer ersten Theaterrolle zu sehen. Premiere war am Sonntagabend.

Mit Bierdosen, Discokugel und Popsongs wird die Geschichte der Familie Bennet und ihrer Töchter aus Sicht von Dienstmädchen erzählt. Regisseur Christopher Tölle hat das Theaterstück «Stolz und Vorurteil *oder so» von Autorin Isobel McArthur inszeniert. Weiterlesen

Offshore-Windenergie: Nordsee-Gipfel soll Ausbau ankurbeln

Ostende (dpa) – Deutschland und weitere Länder wollen die Nordsee durch den Bau von Windparks zum grünen Kraftwerk Europas machen. Bei einem Gipfeltreffen in der belgischen Küstenstadt Ostende wollen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie Staats- und Regierungschefs aus acht weiteren Staaten heute den Ausbau der Windenergie auf See vorantreiben. Ziel des sogenannten Nordsee-Gipfels ist es, die Nordsee bis 2050 zum größten Energielieferanten Europas zu machen. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird zu dem Treffen erwartet.

Die neun beteiligten Staaten – neben Deutschland und Belgien auch die Niederlande, Frankreich, Norwegen, Dänemark, Irland, Luxemburg und Großbritannien – haben zusammen mehr als 175.000 Kilometer Küste. «Sie alle eint der Wille von der Nutzung fossiler Energiequellen unabhängiger zu werden und die Nordsee zu einem großen Produktionsort für erneuerbare Energien zu machen», hieß es vor dem Treffen von der Bundesregierung. Weiterlesen

Tag des Baumes: Wie steht es um unseren grünen Freund?

Von Sönke Möhl, dpa

Bonn (dpa) – Ob Bauholz, Brennholz, Papier, Obst, Nüsse oder Kautschuk. Bäume sind vielfältige Lieferanten des Menschen. Sie nehmen Kohlendioxid auf, produzieren Sauerstoff und spenden Schatten. In Wäldern verhindern sie Bodenerosion und helfen bei der Neubildung von Grundwasser. Bis zu 90 Milliarden Bäume stehen nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums alleine in Deutschlands Wäldern. Sie sind Verbündete der Menschen im Klimawandel und doch immer mehr selbst von ihm bedroht.

1952 rief die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald den Tag des Baumes am 25. April ins Leben. Ursprüngliches Ziel war es, auf den starken Waldverlust durch den Zweiten Weltkrieg aufmerksam zu machen. Das ist längst aufgeholt, rund 30 Prozent der Fläche Deutschlands ist von Wald bedeckt. Noch, kann man befürchten, denn in den vergangenen Jahren haben Sommerdürre, Borkenkäfer und Stürme große Waldflächen zerstört.

Wald ist immer ein Generationenprojekt

Waldbesitzer steuern um, ersetzen Fichten- und Kiefernmonokulturen durch artenreichen Mischwald. Aber Wald ist immer ein Generationenprojekt, denn bis aus einem Setzling eine mächtige Buche, Esche oder Eiche wird, vergehen viele Jahrzehnte. Ob Waldbesitzer und Wald mit dem Tempo des Klimawandels mithalten können, ist eine entscheidende Frage.

Bäume können bei der Anpassung an höhere Temperaturen vor allem in Städten helfen. Im Schatten von Bäumen ist es an heißen Tagen angenehmer und kühler als zum Beispiel unter Sonnenschirmen oder Markisen. Von Platanen beschirmte Plätze und Straßen etwa in südfranzösischen Städten zeugen von einem langen Erfahrungsvorsprung.

«Bäume machen unsere Städte lebenswerter», weiß auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy. Sie seien Schattenspender, Luftfilter und Klimaanlage zugleich. «Als grüne Oasen im öffentlichen Raum haben sie einen unschätzbaren Wert für das Lebensgefühl in der Stadt. Wir wissen: Bäume können Stress reduzieren und sogar glücklich machen.»

Dedy: Stadtbäume sind selbst zunehmend gestresst

Doch die Stadtbäume sind nach Dedys Angaben selbst zunehmend gestresst. «Vor allem Hitze und Trockenheit machen ihnen stark zu schaffen. Wir müssen mehr achtgeben auf unsere Stadtbäume.» Die Städte unternehmen viel für Schutz, Pflege und Neupflanzung. «Hier rücken auch neue Baumarten in den Blick, die mit Trockenheit besser zurechtkommen.»

Erfreut ist Dedy, dass auch immer mehr Bürgerinnen und Bürger mit Baum- oder Gießpatenschaften helfen wollen, die Bäume zu erhalten. Auch der Bund unterstütze die Städte bei der Anschaffung neuer Bäume, beispielsweise mit dem «Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz». «Das ist ein wichtiger Schritt.»

Wie weit und bedrohlich der Klimawandel auch in Deutschland bereits fortgeschritten ist, macht die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) deutlich, indem sie am Tag des Baumes am 25. April keine Pflanzaktionen mehr vornimmt. «Die vergangenen Jahre seit 2017 waren besonders geprägt von der Trockenheit, so dass viele der gepflanzten Bäume nicht angewachsen sind», sagt Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann. Man sei daher auf den Tag des Waldes am 21. März umgeschwenkt. Einen Monat früher ist die Chance für die kleinen Bäumchen größer, noch genug Wasser zum Anwachsen zu bekommen.

Ein kleiner Beitrag vor der eigenen Haustür

Die SDW ermutigt die Menschen, sich mit einem kleinen Beitrag vor der eigenen Haustür zu engagieren, indem sie am 25. April bienenfreundliche Bäume und Sträucher in ihren Gärten pflanzen. «Auch für kleinere Gärten gibt es eine Vielzahl von Bäumen, die die Vielfalt im Garten erhöhen und die Insekten- und Vogelwelt unterstützen», schlägt Rullmann vor. Danach sollte der Baum natürlich regelmäßig gegossen werden.

Die Idee für den Tag des Baumes in Deutschland stammt aus den USA. Dort verfasste nach Angaben der SDW Julius Sterlin Morton 1872 eine «Arbor-Day-Resolution». Innerhalb von zwei Jahrzehnten hatte sich die Idee über das ganze Land verbreitet.

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Einkaufsstraßen in der Krise: Das Ladensterben geht weiter

Von Erich Reimann dpa

Berlin (dpa) Verschlossenen Ladentüren, verklebte Schaufenster und abmontierte Leuchtreklamen: In immer mehr Einkaufsstraßen in Deutschland hinterlässt das Ladensterben unübersehbare Spuren. Und auch die weiteren Aussichten sind eher düster.

Allein in diesem Jahr werden nach einer Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) rund 9000 weitere Geschäfte aufgeben.Oft, weil die sinkende Kaufkraft der Menschen und die steigenden Kosten eine Weiterführung unattraktiv machen. Damit bleiben bundesweit – abgesehen von Kleinstbetrieben – laut HDE noch 311.000 Geschäfte übrig. Zum Vergleich: 2015 waren es noch fast 373.000.

«Angesichts der Zahlen der letzten Jahre müssen in allen Innenstädten und bei der Politik alle Alarmglocken läuten. Denn ohne erfolgreichen Einzelhandel haben die Stadtzentren kaum Zukunftsperspektiven», warnte am Montag HDE-Präsident Alexander von Preen. «Stirbt der Handel, stirbt die Stadt.»

Corona-Pandemie verstärkte Trend

Tatsache ist: Die Zahl der Läden in Deutschland schrumpft schon seit geraumer Zeit. Besonders stark war der Rückgang in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022, als die Zahl der Geschäfte pro Jahr um 11.000 zurückging. Doch auch in den Vorkrisenjahren 2015 bis 2019 machten jährlich durchschnittlich 5000 Läden dicht.

Öffentliche Aufmerksamkeit bekommen dabei vor allem die Filialschließungen bekannter Ketten: die geplante Schließung von 47 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Warenhäusern, die Abwickelung zahlreicher Filialen der Schuhhandelskette Görtz oder die angekündigte Verkleinerung des Filialnetzes der Modekette Gerry Weber. Doch der größte Teil der Schließungen entfällt laut HDE auf kleinere Fachhändler – auf Modeboutiquen, Schuhläden und Bäckereien.

Nicht zuletzt der Online-Handel hat in den vergangenen Jahren die Geschäftsgrundlage verändert. In der Corona-Krise haben sich noch mehr Kunden daran gewöhnt, auch über das Internet einzkaufen.

Große Ketten schließen Filialen

Es gebe viele mittelständische Händler, die ihre Boutiquen, Schuhläden, Sportfachgeschäfte oder Parfümerien sang- und klanglos abwickelten, sagte kürzlich der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Gleichzeitig dünnten auch viele große Ketten ihre Filialnetze aus. «Das sieht man vielleicht noch nicht in den 1A-Lagen, aber man sieht es in den Stadtbezirken großer Städte, und man sieht es vor allem auch in kleineren und mittleren Städten und Gemeinden.»

Auch etliche Geschäftsmodelle, die vor kurzem noch angesagt und zukunftsorientiert wirkten, spüren angesichts der sinkenden Kaufkraft vieler Menschen plötzlich Gegenwind. «Bio-Fachgeschäfte und Hofläden stecken zum Teil in einer existenziellen Krise», sagte kürzlich der Handelsexperte Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn. Auch viele Unverpackt-Läden mussten schließen.

Angesichts des Leerstands in vielen Städten drängt der HDE auf ein stärkeres Engagement der Kommunen. Er wünscht sich eine Gründungsoffensive, um das Ladensterben zu stoppen. «Unbürokratische und schnelle Genehmigungsprozesse für Umbauten und Umwidmungen müssen ganz oben auf die Prioritätenliste», sagte von Preen. Neuansiedlungen und Gründungen bräuchten optimale Bedingungen.

Lücken schnell schließen

Eine wichtige Rolle könne dabei der Einsatz von Ansiedlungsmanagerinnen und -manager in den Kommunen spielen. Es sei im Interesse aller Beteiligten, die Lücken in den Stadtzentren so schnell wie möglich wieder zu schließen. Ansonsten drohe eine Kettenreaktion mit noch mehr Leerständen und einer Spirale nach unten, sagte von Preen.

Dass es mit der Attraktivität vieler Innenstädte schon jetzt nicht mehr zum Besten steht, zeigte Ende vergangenen Jahres eine Befragung von fast 69.000 Menschen in 111 Innenstädten durch das Institut für Handelsforschung (IFH). Die Antworten auf die Frage: «Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie diese Innenstadt Freund:innen oder Bekannten weiterempfehlen» waren alarmierend. In rund jeder zweiten Stadt überwog die Zahl derer, die die Innenstadt nicht weiterempfehlen würden. Nur jede vierte Stadt empfanden die Besucher als so attraktiv, dass sie Freunden zu einem Besuch raten würden. «Fakt ist, dass die Mehrzahl der deutschen Innenstädte, mehr Kritiker als überzeugte Fans hat», sagte IFH-Geschäftsführer Boris Hedde danach.

Nach Einschätzung des Hauptgeschäftsführers des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Rolf Pangels, bleibt nur noch wenig Zeit daran etwas zu ändern: «Wenn die Planungspolitik nicht endlich klar und deutlich gegensteuert, wird der weitere Niedergang der Innenstädte nicht mehr aufzuhalten sein.»

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Kreditversicherer: Anzeichen für zu hohe Lebensmittelpreise

Hamburg (dpa) – Der kräftige Anstieg der Lebensmittelpreise in den vergangenen Monaten ist nach Einschätzung des Kreditversicherers Allianz-Trade nicht nur auf die gestiegenen Rohstoffkosten und Energiepreise zurückzuführen. Teilweise stiegen die Verbraucherpreise demnach darüber hinaus. «Übermäßige Gewinnmitnahmen» der Unternehmen hätten spürbar zur Lebensmittelinflation im vergangenen Jahr beigetragen, sagte der Inflationsexperte von Allianz-Trade, Andy Jobst, der Deutschen Presse-Agentur.

«Es scheint zunehmend Anzeichen für Gewinnmitnahmen zu geben sowie unzureichenden Wettbewerb in den Bereichen mit besonders starken Preissteigerungen, wie zum Beispiel bei Herstellern von Milchprodukten und Eiern, aber auch bei nicht-saisonalem Gemüse und Obst”, sagte der Branchenkenner. Mehr als ein Drittel der Verteuerung in den vergangenen Monaten könne in Deutschland nicht mit den traditionellen Treibern wie den Rohstoffkosten oder der Entwicklung der Energiepreise werden, sagte Jobst. Weiterlesen

Klimaschutz-Investitionen von Kommunen nicht ausreichend

Frankfurt (dpa) – Trotz Milliardeninvestitionen in Klimaschutz und Klimaanpassung müssen die deutschen Kommunen nach Einschätzung der staatlichen Förderbank KfW in den kommenden Jahren noch mehr tun. «Gemeinden, Städte und Kreise müssen das bisherige Investitionsniveau deutlich steigern, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen», sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib in Frankfurt. Weiterlesen

Ermittlungen nach tödlichem Unfall auf Bahnübergang

Neustadt am Rübenberge (dpa) – Nach dem tödlichen Unfall an einem Bahnübergang im Raum Hannover laufen die Ermittlungen. Der Verkehrsunfalldienst habe die Spuren ausgewertet, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Ergebnisse gab es zunächst nicht. Bei dem Unfall waren drei junge Menschen gestorben: der 22 Jahre alte Fahrer des Unfallwagens und zwei junge Frauen im Alter von 20 und 22 Jahren.

Nach Polizeiangaben waren sie am Sonntagmorgen trotz geschlossener Halbschranken auf den Bahnübergang in Neustadt am Rübenberge gefahren, wo ein Regionalzug auf der Strecke Hannover-Nienburg den Wagen «mit voller Geschwindigkeit» erfasste. Weiterlesen

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