Beschäftigte der Helios-Kliniken fordern deutliches Einkommensplus

Nicht nur im öffentlichen Dienst wird um die künftige Entlohnung gerungen. Auch die Beschäftigten der Helios-Kliniken wollen wegen der hohen Inflationsrate eine spürbare Lohnsteigerung.

Beschäftigte der Helios-Kliniken in Schwerin haben am Freitag mit einer ganztägigen Arbeitsniederlegung ihrer Forderung nach einem kräftigen Lohnplus Nachdruck verliehen. An einer Kundgebung zum Auftakt des Warnstreiks nahmen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Morgen etwa 350 Krankenschwestern und Pfleger teil. Für den Nachmittag waren Protestaktionen auch in der Innenstadt geplant. Den Angaben zufolge waren Notdienste und Betreuung der Patienten trotzdem gewährleistet. Planbare Eingriffe und Untersuchungen seien aber verschoben und die Betroffenen darüber rechtzeitig informiert worden, sagte ein Kliniksprecher. Weiterlesen

130.000 Besucher bei Hannover Messe

Hannover (dpa) – Die nach drei Corona-Jahren wieder größer angelegte Hannover Messe hat auch wieder mehr Besucher angezogen. «In den fünf Tagen sind die 4000 Aussteller hier auf rund 130.000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt getroffen», sagte der Vorstandschef der Deutschen Messe AG, Jochen Köckler, am Freitag in einem ersten Rückblick auf die seit Montag laufende wichtigste Ausstellung für Maschinenbau und Elektrotechnik. Man spüre eine Aufbruchstimmung, «die dahin geht, dass es Technologien für eine wettbewerbsfähige und gleichzeitig klimafreundliche Industrieproduktion gibt».

Im vorigen Jahr kamen in einem verkleinerten Format etwa 75.000 Besucher auf das Gelände. Bei digitalen Veranstaltungen gab es 15.000 Teilnehmer. 2020 fiel die Messe pandemiebedingt aus. 2021 wurde eine digitale Version angeboten. Auch diesmal schalteten sich zusätzlich 15.000 Gäste für Online-Konferenzen und -Präsentationen dazu, berichtete Köckler. In der Zeit vor der Pandemie hatte es oft insgesamt über 200.000 Besucher gegeben. Weiterlesen

Fahrer nach Todesfahrt in Berlin in Psychiatrie

Von Anne Baum und Marion van der Kraats, dpa

Berlin (dpa) – Mehr als zehn Monate nach der Todesfahrt am Berliner Ku’damm sind einige der Opfer in die Hauptstadt zurückgekehrt. Schweigend verfolgen die vier früheren Schüler einer Klasse aus Bad Arolsen in Nordhessen die Urteilsverkündung – und sehen erstmals den Mann, der in ihrem Leben Narben für immer hinterließ.

Der 30-Jährige ist nach Überzeugung des Landgerichts Berlin am 8. Juni 2022 mit einem Auto auf dem Kurfürstendamm (Ku’damm) und der Tauentzienstraße mit Absicht in Menschengruppen gefahren – im Zustand einer akuten Psychose. Eine Frau starb, und 16 Menschen wurden verletzt, einige lebensgefährlich. Das Gericht wertete dies als Mord sowie Mordversuch in 16 Fällen und ordnete am Freitag die dauerhafte Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

Zurück bleibt die Frage nach dem Warum für diese «albtraumhafte Tragödie», wie der Vorsitzende Richter Thomas Groß die Tat bei der Urteilsverkündung nannte. Die Hoffnung der Opfer, auf diese Frage eine Antwort zu bekommen, blieb unerfüllt. Möglicherweise habe der Mann sich entschlossen, «gegen seine vermeintlichen Dämonen vorzugehen», so Staatsanwältin Silke van Sweringen in ihrem Plädoyer.

Lehrerin starb noch am Unfallort

Sicher ist laut Gericht: Zum Tatzeitpunkt befand sich der Fahrer in einem psychotischen Zustand, weil er die ihm verordneten Medikamente abgesetzt hatte. Ein paar Tage habe er nicht unter der Aufsicht von Mutter und Schwester gestanden, die sich aufopfernd um ihn gekümmert hätten, so der Richter.

Besonders betroffen von der Todesfahrt war die Schulklasse aus Bad Arolsen. Eine 51 Jahre alte Lehrerin starb noch am Tatort, ihr Kollege (53) sowie elf Schülerinnen und Schüler wurden verletzt. Auch eine 14-Jährige aus Franken gehörte zu den Betroffenen. Weitere Opfer waren eine schwangere Frau sowie zwei 29 und 31 Jahre alte Männer. Das Gericht ging vom Mordmerkmal der Gemeingefährlichkeit aus.

Viele der Opfer traten im Prozess als Nebenkläger auf. Während der rund dreimonatigen Verhandlung verfolgten jedoch lediglich ihre Anwälte das Geschehen. Richter Groß hatte zum Prozessauftakt erklärt, es bestehe die Gefahr einer Retraumatisierung durch das Verfahren. Den Jugendlichen wurde eine zusätzliche psychische Belastung durch eine weitere Zeugenvernehmung erspart. Um ihre Erlebnisse gleichwohl im Prozess zu berücksichtigen, wurden frühere Aussagen verlesen.

Bei der Urteilsverkündung nannte Richter Groß die Namen der Opfer und ihre jeweiligen Verletzungen. «Wir hoffen, dass es möglichst vielen Betroffenen gelingt, abschließen zu können», sagte er. Ihn selbst habe in seiner etwa 30-jährigen Berufstätigkeit bislang kein Verfahren derart emotional berührt.

«Das Verfahren hat erklärt, wie die Tat abgelaufen ist. Brennende Fragen für die Opfer nach dem Warum sind auch nach diesem Verfahren wahrscheinlich nicht befriedigend beantwortet worden», erklärte Rechtsanwalt André Iske, der vier Opfer als Nebenkläger vertrat. Er hofft, dass die Feststellungen des Gerichts zu der erheblichen Erkrankung des Täters den Betroffenen helfen, die Tat einordnen zu können. Dies sei wichtig, um das Geschehen verarbeiten zu können.

Schutz der Allgemeinheit

Alle Prozessbeteiligten waren sich einig, dass es sich bei dem in Armenien geborenen Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit um einen schwer kranken Menschen handelt mit einer chronischen paranoiden Schizophrenie. Laut Gutachten war er bei der Tat schuldunfähig und konnte deswegen nicht bestraft werden. Um die Allgemeinheit zu schützen, erfolgt die Unterbringung des Mannes.

«Das ist keinesfalls ein Weniger als eine Verurteilung zu lebenslanger Haft», betonte der Richter. Die Unterbringung erfolge unbefristet – «möglicherweise ein Leben lang.» Nebenklägeranwalt Iske erklärte: «Das ist das wichtige Signal auch an die Gesellschaft» – er werde dort keine Gefahr mehr sein können.

Zudem verhängte das Gericht eine lebenslange Führerscheinsperre gegen den 30-Jährigen. Es folgte damit den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage. Verteidiger C. Mark Höfler erklärte nach dem Urteil, man könne den behandelnden Ärzten, Gutachtern, dem Betreuer seines Mandanten keine Vorwürfe machen. «Sie haben das Beste gegeben – es war nicht vorhersehbar, es ist wie aus dem Nichts entstanden.» Er gehe davon aus, dass das Urteil rechtskräftig werde.

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Alt-Erzbischof Zollitsch gibt Bundesverdienstkreuz zurück

Freiburg (dpa) – Nach der Veröffentlichung des Berichts über sexuellen Missbrauch durch Geistliche im Erzbistum Freiburg gibt Alt-Erzbischof Robert Zollitsch (84) sein Bundesverdienstkreuz zurück. Das habe der Geistliche in einem Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mitgeteilt, berichte Zollitsch’ Sprecher. Zollitsch hatte die Auszeichnung 2014 vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck erhalten. Gründe für den Schritt wurden nicht mitgeteilt. Weiterlesen

Musikstars singen auf Benefizkonzert für Crew-Nachwuchs

Mit dem Benefiz-Livestream-Konzert «All Hands on Deck» haben Musikerinnen und Musiker auf die Nachwuchssorgen in der Musik- und Veranstaltungsbranche aufmerksam gemacht. Auf dem Programm standen Auftritte unter anderem von Rap-Stars wie Bausa und Veysel, aber auch Revolverheld, Beatrice Egli sowie Annett Louisan. «Wir reden ja immer darüber, dass ein Konzert nicht nur daraus besteht hier oben jemanden zu sehen, der tolle Musik macht. Sondern es geht darum, um all die Leute, die hinter den Kulissen das möglich machen», sagte Moderator Steven Gätjen am Donnerstagabend zu Beginn der Show. Weiterlesen

Politik will besseren Schutz vor Gefahren der UV-Strahlung

Berlin (dpa) – Durch die Klimakrise erhöht sich die Zahl der Sonnenstunden in Deutschland, das lockt viele Menschen nach draußen – doch es steigt dabei auch die Gefahr durch UV-Strahlung. «Das Jahr 2022 war geprägt von Temperatur- und Sonnenscheinrekorden in ganz Deutschland», sagte der Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, Christian Kühn zum Start einerKampagne zum Thema UV-Schutz. Damit steige auch das Risiko für UV-bedingte Gesundheitsschäden wie Hautkrebserkrankungen. Bund, Länder und Kommunen müssten zum Schutz der Menschen auch in diesem Bereich vorsorgen, erklärte er.

Das Umweltministerium und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wollen daher den Bau von Schattenplätzen auf öffentlichen Plätzen und in Kindertagesstätten vorantreiben. Mehr Sonnenscheinstunden bedeuten nämlich auch mehr der ultravioletten Strahlung. Diese ist nach Angaben des BfS so energiereich, dass sie das Erbgut schädigt – ohne, dass die Menschen es wahrnehmen. Wenn viele Schäden am Erbgut entstehen, können geschädigte Zellen zu Krebszellen werden. Weiterlesen

Mutter und Tochter sollen Auftragskiller engagiert haben

Braunschweig (dpa) – Eine Mutter und ihre Tochter sollen im niedersächsischen Wolfenbüttel einem vermeintlichen Auftragskiller 17.000 Euro für die Tötung des Ex-Freundes der Jüngeren bezahlt haben. Die beiden Frauen seien wegen versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt worden, sagte Andy Belke von der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Den Frauen droht ein Prozess am Landgericht Braunschweig. Weiterlesen

Alte Frau beim Abbiegen übersehen – LKW-Fahrer vor Gericht

Nach dem Tod einer 88 Jahre alten Fußgängerin muss sich vom nächsten Donnerstag an ein LKW-Fahrer vor dem Amtsgericht Hamburg-Barmbeck verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 50-Jährigen fahrlässige Tötung vor. Er soll am 30. August 2021 an einer Kreuzung beim Rechtsabbiegen mit seinem Sattelzug die Frau übersehen haben. Der Angeklagte bog den Ermittlungen zufolge mit rund 12 Stundenkilometern Geschwindigkeit von der Habichtstraße in die Bramfelder Straße, während sie mit ihrem Gehwagen an einer Ampel bei Grün über die Straße gehen wollte. Die Frau stürzte und erlitt einen Schädelbruch, eine Rippenfraktur und Schürfwunden. Zwei Wochen später starb sie an den Folgen der Verletzungen in einem Krankenhaus.

Hochspannungskabel stürzt auf Autobahn

Hildesheim (dpa) – Ein Hochspannungskabel ist bei Hildesheim auf die Autobahn 7 gestürzt. Alle sechs Spuren seien betroffen gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Es sei zu Unfällen mit Verletzten gekommen, vier Fahrzeuge seien beschädigt worden. Mehr Details zu den Unfallopfern lagen zunächst nicht vor, schwer verletzt wurde aber niemand. Weiterlesen

ADFC bemängelt schleppenden Ausbau von Fahrradwegen

Der Ausbau der Radwege in Sachsen-Anhalt geht nach Ansicht des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) nur schleppend voran. Das von der Landesregierung vorgegebene Ziel, jedes Jahr 50 Kilometer neue Radwege zu bauen, werde bei weitem nicht erreicht, kritisierte Stephan Marahrens, Landesvorsitzender des ADFC in Sachsen-Anhalt, bei einer Sitzung des Infrastrukturausschusses des Landtages am Freitag. Auch bei den vorhandenen Radwegen gebe es immense Streckenlängen, die saniert werden müssten. Hier müsse das Land nachbessern, um das im Landesverkehrsplan festgesetzte Ziel zu erreichen, bis 2030 «Fahrradland» zu werden. Weiterlesen

Daniel Barenboim ist nun Berliner Ehrenbürger

Berlin (dpa) – Der Dirigent Daniel Barenboim ist zum Berliner Ehrenbürger ernannt worden. Der 80-Jährige wurde am Freitag bei einem Festakt im Roten Rathaus geehrt. «Unsere Zeit hat wohl kaum einen Künstler hervorgebracht, der sowohl am Konzertflügel wie auch am Dirigentenpult jeweils unvergleichliche Meisterschaft beweist», sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey.

Sie würdigte auch Barenboims gesellschaftspolitisches Engagement, etwa für die Verständigung von Israelis und Palästinensern. «Als Künstler und als Mensch sind Sie wahrhaft eine Jahrhundertgestalt», sagte Giffey. Barenboim sagte in seiner Dankesrede, er sei zutiefst berührt von der Auszeichnung. Weiterlesen

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