Warnstreiks: Mit welchen Auswirkungen zu rechnen ist

Von Fabian Nitschmann und Matthias Arnold, dpa

Berlin (dpa) – Nach einem großen Warnstreik im öffentlichen Verkehr Ende März blieb es für Bahnreisende zuletzt weitgehend ruhig – heute stehen erneut erhebliche Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr an. Auch an manchen Flughäfen werden die seit gestern laufenden Warnstreiks fortgesetzt. Insgesamt ist der Umfang der Aktionen jedoch deutlich geringer als zuletzt. Worauf sich Reisende heute einstellen müssen:

Wer streikt wann und wo?

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat im Tarifstreit mit rund 50 Eisenbahnunternehmen für heute zu bundesweiten Warnstreiks im Fern- und Regionalverkehr aufgerufen. Die Beschäftigten sollen zwischen 3.00 Uhr morgens und 11.00 Uhr am Vormittag die Arbeit niederlegen. Betroffen sind Fern-, Regional-, und S-Bahn-Züge im ganzen Land.

Die Schwestergewerkschaft Verdi wiederum hatte bereits für gestern an den Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg Warnstreiks angekündigt. Heute werden die Aktionen dort fortgesetzt und auf Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden ausgeweitet. Aufgerufen sind die Beschäftigten in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen. Zehntausende Fluggäste waren und sind betroffen.

Mit welchen Auswirkungen ist zu rechnen?

Die Auswirkungen auf der Schiene dürften wie bereits Ende März erheblich sein. Die Deutsche Bahn will den Fernverkehr am Vormittag vollständig einstellen. Ab 13.00 Uhr soll er zwar schrittweise wieder anlaufen. «Dennoch ist am Freitag bis in die frühen Abendstunden mit bundesweiten Auswirkungen des Streiks auf die ICE- und IC-Züge zu rechnen», hieß es.

«Alle, die umplanen können, sollten das tun», sagte Konzernpersonalvorstand Martin Seiler kürzlich in Berlin. Im Regional- und S-Bahnverkehr wiederum sollen nach Ende des Ausstands «zeitnah wieder so viele Verbindungen wie möglich nach dem regulären Fahrplan angeboten werden». Allerdings sei auch hier im Laufe des Nachmittags mit weiteren Einschränkungen zu rechnen.

Auch an den Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden müssen sich Fluggäste auf deutliche Behinderungen einstellen. An den beiden Warnstreiktagen seien insgesamt rund 100.000 Fluggäste betroffen, teilte der Flughafenverband ADV mit. Allein gestern hätten rund 45.200 Passagiere umplanen müssen. Heute wird der Ausstand auf Baden-Württemberg ausgeweitet. Der Hamburger Flughafen kündigte etwa an, dass wegen des Warnstreiks auch dann alle Abflüge gestrichen würden. In Stuttgart werden längere Wartezeiten, Flugausfälle oder -streichungen erwartet.

Kann ich meine Fahrt verschieben ohne draufzuzahlen?

Ja, die Bahn hat wieder Kulanzregelungen zugesagt. So sollen alle Fahrgäste, die ihre für heute geplante Reise aufgrund des Warnstreiks verschieben wollen, ihr Ticket bis zum 25. April flexibel nutzen können. Voraussetzung ist, dass sie die Fahrt bis einschließlich 18. April gebucht haben.

Bahnen, Schiffe, Flugzeuge – wird wieder alles stillstehen?

Nein, einen so umfangreichen Warnstreik wie Ende März wird es dieses Mal nicht geben. Damals hatte die EVG gemeinsam mit Verdi mit einem 24-Stunden-Warnstreik den öffentlichen Verkehr in Deutschland weitgehend zum Erliegen gebracht. Neben der Schiene waren fast sämtliche deutsche Flughäfen außer Berlin betroffen ebenso der Schiffs- und Hafenverkehr.

Nun ist der Warnstreik bei den Bahnen auf einige Stunden am Morgen und am Vormittag begrenzt. «Uns geht es auch nicht darum, Fahrgäste zu bestrafen», sagte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay. «Im Gegenteil: Uns geht es nur darum, den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen.» Mit Düsseldorf trifft es wiederum zwar einen der größten deutschen Flughäfen. Andere wichtige Drehkreuze wie Frankfurt und München bleiben hingegen in Betrieb.

Die EVG betonte am Mittwoch, dass die parallelen Warnstreiks heute nur Zufall seien. Eine Abstimmung zwischen den Gewerkschaften habe es dieses Mal nicht gegeben.

Muss ich mich in den nächsten Wochen auf weitere Warnstreiks einstellen?

Das ist durchaus wahrscheinlich. Die EVG verhandelt derzeit in zweiter Runde nach und nach mit rund 50 Eisenbahn-Unternehmen. Mit der Deutschen Bahn ist das nächste Treffen für den kommenden Dienstag angesetzt. Sollte es dabei keine Einigung geben, kommen beide Seiten voraussichtlich erst Ende Mai wieder zusammen. Solange dauert es, bis die EVG auch mit den anderen Unternehmen verhandelt hat. Die Gewerkschaft hat zuletzt deutlich gemacht, dass Warnstreiks während Verhandlungsrunden jederzeit denkbar seien.

Verdi wiederum verhandelt am kommenden Samstag mit Bund und Kommunen über einen Schlichtungsvorschlag im öffentlichen Dienst. Sollte es dabei ebenfalls zu keiner Einigung kommen, sind eine Urabstimmung und unbefristete Streiks denkbar.

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Kritik an Pistorius’ Plänen zu neuem Führungsstab

Berlin (dpa) – Der Verband der Beamten und Beschäftigten der Bundeswehr hat die Umbaupläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius für die Führungsstruktur seines Hauses kritisiert. «Das ist eine Militarisierung des Verteidigungsministeriums», sagte die Bundesvorsitzende Imke von Bornstaedt-Küpper dem «Tagesspiegel». Sie bezog sich darauf, dass Pistorius einen neuen Führungs- und Planungsstab schafft, den Brigadegeneral Christian Freuding leiten soll. Weiterlesen

«GNTM»: Die umstrittene Kandidatin Anya ist raus

Berlin (dpa) – Für die umstrittene und ehrgeizige Kandidatin Anya ist bei «Germany’s Next Topmodel» nach zehn Folgen Schluss: Anders als ihre Mitstreiterinnen reist das Model nicht mit zur großen Castingwoche nach Berlin. Gastgeberin Heidi Klum (49) begründete ihre Entscheidung am Donnerstagabend damit, dass die 19-Jährige erneut nicht geübt habe. Und so warf sie die Berlinerin raus, obwohl sie eigentlich ein «großer Fan» von ihr sei, wie Klum ihr noch kurz vor der Entscheidung sagte. «Es ist einfach unvergesslich, was hier passiert ist», sagte Anya sichtlich traurig über ihr Aus. Weiterlesen

Porträt einer Ikone: «Amanda Lear, die Geheimnisvolle»

Von Monia Mersni, dpa

Berlin (dpa) – Heute lebt sie zurückgezogen in Frankreich und malt. Doch viele Jahre war Amanda Lear aus dem Rampenlicht nicht wegzudenken. Weltweit war die Frau aus Frankreich bekannt: als Model, Muse, Musikerin. Sie tanzte über Bühnen, ging über rote Teppiche und saß in Talkshows. In Deutschland moderierte sie unter anderem in den 1990er Jahren die RTL-II-Sendung «Peep».

In einem Atemzug mit Lear werden oft namhafte Männer genannt. Pop-Art-Künstler Andy Warhol, Modeschöpfer Jean Paul Gaultier und Musiker David Bowie ebenso wie der Surrealist Salvador Dalí, der Medienzar Silvio Berlusconi und Rolling-Stone-Musiker Brian Jones. Dass Lear die Kunst beherrschte, aus ihrem eigenen Namen eine Marke zu machen, davon erzählt eine Dokumentation, die der Kultursender Arte am Freitag (21. April) um 21.55 Uhr als Erstausstrahlung zeigt: «Amanda Lear, die Geheimnisvolle – Nennen Sie mich Fräulein». Sie kann auch noch bis Mitte Oktober in der Arte-Mediathek geschaut werden.

«Unvergängliche Ikone der Popkultur»

Lässt man sich von den ersten Minuten der Dokumentation nicht abschrecken, in denen es fast ausschließlich um Lears Aussehen und körperliche Attribute geht, lernt man, dass die Künstlerin auch als «eine Quasselstrippe mit ganz viel Humor» charakterisiert wird. «Mit ihrer Extravaganz, ihrem Erfindungsreichtum und ihrem unbändigen Freiheitsdrang hat sie aus sich eine unvergängliche Ikone der Popkultur geschaffen», heißt es in der Ankündigung des Films. Dort werden ihre – erfolgreichen – Bestrebungen einer Karriere nach und nach aufgezeigt. Doch leider soll es nicht dabei bleiben.

Ein Großteil der Doku befasst sich mit den Fragen: Woher kommt Amanda Lear? Wie alt ist Amanda Lear? Und vor allem: Welches Geschlecht wurde Amanda Lear bei der Geburt zugeschrieben? Das ist schade. Denn wie es der Journalist Éric Dahan im Film sagt: «Dieses ständige Fragen nach ihrer Sexualität und das alles ist nicht nur geschmacklos, sondern völlig rückwärtsgewandt. Jeder hat ein Recht auf sein Geheimnis. Nicht alles muss an die Öffentlichkeit.» Der Film arbeitet sich vom Titel bis in die letzte Minute so an den Fragen ab, dass er dabei die Chance verpasst, etwa die damit einhergehenden Probleme für Lear zu beleuchten.

Vielleicht muss die Doku deshalb – anders als andere Arte-Vorgänger über Lear – mit alten Interview-Ausschnitten auskommen? In einem solchen Ausschnitt gesteht sie ein, nicht ganz unschuldig an dem Mysterium Lear zu sein. «Allerdings habe ich viel mit Zweideutigkeit gespielt, mit Ambivalenz – mea culpa (zu Deutsch: meine Schuld).»

Doch klar wird auch: Amanda Lear aus dem Scheinwerferlicht ist eine Figur, mit vielen Masken. Die Privatperson zieht es vor, in Südfrankreich umgeben von Olivenbäumen Bilder statt Masken zu malen.

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Hund beißt Zehnjährige in St. Ingbert in Hand und Knie

St. Ingbert (dpa/lrs) – Ein Hund, der laut Polizei nicht an der Leine war, hat im saarländischen St. Ingbert ein zehn Jahre altes Mädchen gebissen und verletzt. Der noch unbekannte Halter des Tieres habe sich nach dem Vorfall nicht um das Kind gekümmert, teilte die Polizei am Freitagmorgen mit. Sein Hund habe das Mädchen in die rechte Hand und ins rechte Knie gebissen. Es sei zu Boden gestürzt. Die Zehnjährige wurde leicht verletzt, konnte nach einer Behandlung beim Arzt jedoch wieder nach Hause entlassen werden. Die Polizei bat Zeugen um Hinweise zu dem Hundehalter. Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch.

Konferenz berät über weitere Unterstützung der Ukraine

Ramstein (dpa) – Verteidigungsminister und ranghohe Militärs aus zahlreichen Ländern beraten an diesem Freitag (10.00 Uhr) auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz über die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. Zu der Konferenz auf der größten «Air Base» außerhalb der Vereinigten Staaten hat Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen. Wie bei drei früheren Treffen in Ramstein werden auch Vertreter von Staaten erwartet, die nicht der Nato angehören. Weiterlesen

Bahnreisende müssen sich auf Einschränkungen einstellen

Mainz (dpa/lrs) – Pendler und Bahnreisende müssen sich an diesem Freitag auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland wegen des Warnstreiks auf massive Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat zwischen 3.00 und 11.00 Uhr zu bundesweiten Warnstreiks im Bahnverkehr aufgerufen.

Auswirkungen werden auch im Bereich des Verkehrsunternehmens Trans Regio (Mittelrheinbahn) erwartet, auch wenn dieses kein Tarifpartner der EVG ist und damit nicht bestreikt wird. Da der Warnstreik sehr wahrscheinlich auch den Infrastrukturbetreiber DB-Netz betreffe, können Auswirkungen auf den Betrieb nach Angaben des Unternehmens allerdings nicht ausgeschlossen werden. Weiterlesen

Medien: Trierer Bischof hält an Kommissionssprecher fest

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hält an dem Sprecher der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum fest. «Ich vertraue ihm voll und ganz», sagte Ackermann am Donnerstag in einem Interview mit der «Rhein-Zeitung» über den Sprecher der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Tier, dem früheren rheinland-pfälzischen Justizminister Gerhard Robbers. An Robbers Aufklärungswille sei nicht zu zweifeln: «Ich sehe keinen Anlass, dass er zurücktritt.» Weiterlesen

Hahn: Fracht- und Passagiergeschäft sollen weiterführen

Lautzenhausen (dpa) – Im Terminal des Flughafens Hahn warten Reisende vor dem Check-in, während Peter Adrian ein Stockwerk höher seine Pläne für den insolventen Airport vorstellt. Adrian ist Vorstandsvorsitzender der Triwo AG, die den Flughafen kürzlich erworben hat. Er gehe davon aus, dass man die Grundlage des Verkehrsflughafens sowohl für den Passagierbereich als auch für den Frachtbereich nutzen werde, sagte er am Donnerstag. Welcher Schwerpunkt sich dann herausstelle, werde sich zeigen. «Wir sind grundsätzlich darauf eingestellt, beide Bereiche zu entwickeln.»

Die Passagiere am Flughafen werden vom Besitzerwechsel vermutlich nicht direkt etwas merken. «Diese Liegenschaft ist ja über 400 Hektar groß. Ich glaube sagen zu können, sie werden es erst mal nicht merken», sagte Adrian. «Also wir brauchen eine Zeit, um hier mit unseren Maßnahmen sichtbar zu werden.» Die Passage im Terminal, die Luftfracht und die Luftfahrzeugwartung seien drei wichtige wirtschaftliche Bereiche, die er weiterentwickeln wolle, sagte Adrian.

Mit dem Kauf durch die rheinland-pfälzische Triwo AG ist eine lange Hängepartie zu Ende. Der Flughafen Hahn ging im Herbst 2021 in Insolvenz. Die folgende Zeit war weder für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch für Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner einfach. «Wir haben das am Ende des Tages ganz gut hinbekommen und haben dann im Prinzip in den ersten Wochen nur versucht zu überleben.» Weiterlesen

Ministerium warnt Unternehmen vor Hacker-Angriffen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) warnt Unternehmen vor Hacker-Angriffen. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen seien betroffen, teilte er am Donnerstag in Saarbrücken mit. Eine gängige Masche sei: Betrüger schrieben von vermeintlich vertrauenswürdigen Absendern Mitarbeiter per E-Mail an und bezögen sich auf vorherige Kommunikationen. Mit in der Mails seien Links oder Anlagen mit Schadsoftware, die dann nach dem Öffnen zum Datenabfluss und zur Verschlüsselung der IT führten. Weiterlesen

Tim Bendzko macht gerne Handwerkliches zum Ausgleich

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Sänger Tim Bendzko (38, «Hoch») baut gerne Sachen selber. «Handwerklich selbst was mit seinen eigenen Händen zu machen, ist ein guter Ausgleich», sagte Bendzko dem privaten Radiosender RPR1. «Alles, was ich sonst mache, passiert ja nur in meinem Kopf.» Weiterlesen

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