Bahnreisende müssen sich auf Einschränkungen einstellen

Mainz (dpa/lrs) – Pendler und Bahnreisende müssen sich an diesem Freitag auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland wegen des Warnstreiks auf massive Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat zwischen 3.00 und 11.00 Uhr zu bundesweiten Warnstreiks im Bahnverkehr aufgerufen.

Auswirkungen werden auch im Bereich des Verkehrsunternehmens Trans Regio (Mittelrheinbahn) erwartet, auch wenn dieses kein Tarifpartner der EVG ist und damit nicht bestreikt wird. Da der Warnstreik sehr wahrscheinlich auch den Infrastrukturbetreiber DB-Netz betreffe, können Auswirkungen auf den Betrieb nach Angaben des Unternehmens allerdings nicht ausgeschlossen werden. Weiterlesen

Medien: Trierer Bischof hält an Kommissionssprecher fest

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hält an dem Sprecher der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum fest. «Ich vertraue ihm voll und ganz», sagte Ackermann am Donnerstag in einem Interview mit der «Rhein-Zeitung» über den Sprecher der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Tier, dem früheren rheinland-pfälzischen Justizminister Gerhard Robbers. An Robbers Aufklärungswille sei nicht zu zweifeln: «Ich sehe keinen Anlass, dass er zurücktritt.» Weiterlesen

Hahn: Fracht- und Passagiergeschäft sollen weiterführen

Lautzenhausen (dpa) – Im Terminal des Flughafens Hahn warten Reisende vor dem Check-in, während Peter Adrian ein Stockwerk höher seine Pläne für den insolventen Airport vorstellt. Adrian ist Vorstandsvorsitzender der Triwo AG, die den Flughafen kürzlich erworben hat. Er gehe davon aus, dass man die Grundlage des Verkehrsflughafens sowohl für den Passagierbereich als auch für den Frachtbereich nutzen werde, sagte er am Donnerstag. Welcher Schwerpunkt sich dann herausstelle, werde sich zeigen. «Wir sind grundsätzlich darauf eingestellt, beide Bereiche zu entwickeln.»

Die Passagiere am Flughafen werden vom Besitzerwechsel vermutlich nicht direkt etwas merken. «Diese Liegenschaft ist ja über 400 Hektar groß. Ich glaube sagen zu können, sie werden es erst mal nicht merken», sagte Adrian. «Also wir brauchen eine Zeit, um hier mit unseren Maßnahmen sichtbar zu werden.» Die Passage im Terminal, die Luftfracht und die Luftfahrzeugwartung seien drei wichtige wirtschaftliche Bereiche, die er weiterentwickeln wolle, sagte Adrian.

Mit dem Kauf durch die rheinland-pfälzische Triwo AG ist eine lange Hängepartie zu Ende. Der Flughafen Hahn ging im Herbst 2021 in Insolvenz. Die folgende Zeit war weder für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch für Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner einfach. «Wir haben das am Ende des Tages ganz gut hinbekommen und haben dann im Prinzip in den ersten Wochen nur versucht zu überleben.» Weiterlesen

Ministerium warnt Unternehmen vor Hacker-Angriffen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) warnt Unternehmen vor Hacker-Angriffen. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen seien betroffen, teilte er am Donnerstag in Saarbrücken mit. Eine gängige Masche sei: Betrüger schrieben von vermeintlich vertrauenswürdigen Absendern Mitarbeiter per E-Mail an und bezögen sich auf vorherige Kommunikationen. Mit in der Mails seien Links oder Anlagen mit Schadsoftware, die dann nach dem Öffnen zum Datenabfluss und zur Verschlüsselung der IT führten. Weiterlesen

Tim Bendzko macht gerne Handwerkliches zum Ausgleich

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Sänger Tim Bendzko (38, «Hoch») baut gerne Sachen selber. «Handwerklich selbst was mit seinen eigenen Händen zu machen, ist ein guter Ausgleich», sagte Bendzko dem privaten Radiosender RPR1. «Alles, was ich sonst mache, passiert ja nur in meinem Kopf.» Weiterlesen

Technik in der Pflege: Morgengymnastik mit Pepper und Kollegen

Von Vanessa Köneke, dpa

Den menschenähnlich aussehenden Roboter Pepper hat schon so manches Unternehmen als Marketing-Gag präsentiert – und dann wieder in die Ecke gestellt. Doch in einer unterfränkischen Pflegeeinrichtung gehört Pepper inzwischen fest zum Team.

«Und jetzt die Arme nach oben und die Sterne vom Himmel holen.» Wie ein Animateur muntert Pepper an einem Frühlingsmorgen in einer unterfränkischen Tagespflegeeinrichtung zu einer Gymnastikrunde auf. Ein Dutzend pflegebedürftiger Menschen sitzt am Tisch und befolgt konzentriert die Anweisungen. Dabei ist Pepper kein Mensch ist. Er ist ein Roboter.

Die Caritasstation im Erlenbach am Main (Landkreis Miltenberg) setzt Pepper seit drei Jahren in der Tagespflege an. «Am Anfang war die Skepsis groß», sagt Pflegedienstleiterin Nicole Strehl-Abt. Viele hätten «so ein neumodisches Zeug» nicht gewollt. Doch die meisten hätten sich eines Besseren belehren lassen. Jetzt ist Pepper fast jeden Tag im Einsatz. Muslimische Tagespflegegäste erinnert Pepper ans Gebet. Kommen pflegebedürftige Personen, die kein Deutsch sprechen, wird er als Übersetzer programmiert.

Pepper ist ein sogenannter humanoider Roboter. Das heißt er ist menschenähnlich gestaltet – anders als etwa Staubsaugerroboter: mit Kopf, Händen, Augen und Mund. Mit großen Kulleraugen schaut er seine Interaktionspartnerinnen und -partner an. Das Kindchenschema soll die Angst vor der Technik nehmen. Auch Größe und Gewicht erinnern mit 1,20 Meter und etwa 30 Kilogramm an ein Kind.

Pepper kann hören und Mimik erkennen. Wenn jemand mit ihm spricht, wendet er der Person den Kopf zu. Möglich machen das alles Mikrofone, Kameras, Motoren für die Bewegung und etliche Sensoren. Hinter Peppers weißer «Haut» verbirgt sich eine Menge Technik.

Die Leiter und Leiterinnen der Erlenbacher Pflegeeinrichtung waren nach ihren Erfahrungen mit Pepper so begeistert, dass sie weitere Roboter angeschafft haben. Inzwischen wird das Pflegepersonal durch ein richtiges Roboterteam unterstützt.

Jaime beispielsweise ist mehr oder weniger ein rollendes Tablet. Auf dem Bildschirm lassen sich Spiele, Videotelefonate oder Kulleraugen anzeigen. Aber er wirkt anders. «Der ist aber süß», sagt Pflegegast Annett Elbert, als sie Jaime zum ersten Mal sieht. Neugierig schaut die 44-Jährige den Roboter von allen Seiten an. Besonders die Bildschirmaugen faszinieren Elbert. Ein Farbspiel spielt sie hochkonzentriert mit. «Ein Tablet ist so überhaupt nicht meins», sagt sie. Aber mit ihm mache es Spaß; er sei menschlicher. Auch von Pepper ist sie begeistert. «Es tut gut, wenn er nach der Gymnastik lobt.»

Jaime ist kleiner als Pepper, so dass er bei sitzenden Menschen auf Augenhöhe kommunizieren kann. Obwohl Elbert Jaime das erste Mal sieht – sie war lange zur Reha – glaubt sie, dass der Roboter sie in ihrer Therapie weiterbringt. Dass Robotik das Wohlbefinden von pflegebedürftigen Menschen unter Umständen erhöhen kann, belegen inzwischen mehrere Studien.

Teamkollege drei in der Tagespflege Erlenbach ist Yanny, ein sogenannter Begleitroboter. Er ist nur gut 20 Zentimeter groß und kann daher überall mitgenommen werden. Yanny fragt, wie man geschlafen hat, erinnert an Trinken und Zähneputzen und lässt sich mit Smarthome-Anwendungen kombinieren. Die Stimme lässt sich so anpassen, dass sie dem Stil von Angehörigen oder Prominenten ähnelt.

Personal ersetzt die Technik noch nicht. Die Roboter brauchen in der Regel noch einen Menschen an ihrer Seite. Beispielsweise könnte Pepper die Zeitung vorlesen. «Aber auswählen, welche Artikel für unsere Gäste relevant sind, das wird schwierig», sagt Pflegedienstleiterin Strehl-Abt. Auch bei der Gymnastik arbeiten Pepper und eine Pflegekraft im Team. Denn Pepper kann keine Beinbewegungen vormachen. Als eine Teilnehmerin einen Witz macht und alle lachen, merkt Pepper das nicht. Er zieht sein Programm einfach weiter durch. Auch Yanny und Jaime sind längst nicht fehlerfrei. Yanny beginnt plötzlich unaufgefordert zu tanzen und Musik abzuspielen. Jaime braucht immer wieder Bedienungshilfe.

Doch die Tagespflege in Erlenbach setzt weiterhin auf die Roboter. «Pepper ist für viele ein großer Anreiz mitzumachen und daher an vielen Tagen ein Hauptbestandteil in der Betreuung», sagt Strehl-Abt. Das Pflegepersonal sei wichtig, damit die Gäste die Roboter annehmen. «Es hängt viel davon ab, wie wir die Möglichkeiten der Roboter rüberbringen», meint die Pflegedienstleiterin.

Pepper wird manchmal «Pflegeroboter» genannt. Aber körperliche Pflege ist nicht seine Aufgabe. Dafür würde ihm unter anderem die Kraft fehlen. Kollege Jaime kann hingegen leichte Pflegeaufgaben übernehmen. Er misst mit seinen Kameraaugen Fieber, Blutdruck und Sauerstoffgehalt. Auch kann er Einträge in die Patientenakte machen.

Daran wie die Zukunft von Robotern in der Pflege aussehen könnte, wird vielerorts geforscht. «Die nächste Klasse werden komplexe Serviceroboter sein, die Dinge greifen und anreichen können», sagt der Patrick Jahn, Professor für Versorgungsforschung an der Universität Halle. Er glaubt, dass Roboter Pflegebedürftigen helfen können, selbstständiger zu sein. Viele Ideen seien aber noch im Prototypenstadium.

Pepper und seine «Geschwister» waren seit ihrer Markteinführung längst nicht nur in der Pflege im Einsatz. Sie haben Bankkunden begrüßt, Hotelgäste empfangen und Fragen von Passagieren am Flughafen München beantwortet. An der Uni Würzburg unterstützt Pepper Studierende bei der Klausurvorbereitung. Laut Uni mit Erfolg: Wer die Tutorien mit Pepper besuche, schreibe im Schnitt bessere Noten.

Vielerorts sei Pepper aber eher Marketing gewesen, sagt Forscher Jahn. Nach kurzen Versuchen sei der Einsatz wieder zurückgefahren oder ganz eingestellt worden – auch in der Pflege. Unter anderem weil das Spielangebot begrenzt sei. «Dass Roboter in der Pflege im Routineeinsatz sind, ist noch die Ausnahme», sagt Jahn. Das Entlastungspotenzial sei zudem gering.

Dass Pepper in Erlenbach inzwischen fest zum Team gehört, liegt auch daran, dass die Pflegenden immer wieder Wünsche für neue Funktionen formulieren. Etwa Gymnastikübungen zur Sturzprävention, ein Memoryspiel oder Übersetzungen für türkische Gäste. Vertriebspartner Rainer Becker, der mit seinem Team im Wuppertal Roboter für die Pflege programmiert, schaut dann, was sich machen lässt.

Auch der nächste Roboter-Kollege ist schon geplant. Dieses Mal allerdings mit ganz anderem Einsatzgebiet: ein Reinigungsroboter.

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KI an Schulen: Eltern sehen eher Gefahren als Chancen

Berlin (dpa) – Viele Eltern blicken einer Umfrage zufolge mit Sorge auf einen möglichen Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) an Schulen. In einer Befragung für die Vodafone Stiftung gaben rund 60 Prozent an, dass sie darin eher eine Gefahr sehen. Etwa 30 Prozent sehen eher Chancen darin. In der Gesamtbevölkerung ist die Skepsis etwas kleiner (57 zu 35).

KI steht wegen der zunehmenden Verbreitung von Chat-Robotern wie ChatGPT im Fokus. Dabei handelt es sich um Chatprogramme, an deren anderen Ende kein Mensch sitzt, sondern ein Computer, der menschenähnlich reagiert und Fragen aus den verschiedensten Bereichen beantwortet oder auf Anweisung auch Vorträge schreibt, Gedichte interpretiert oder Lieder komponiert. Das Programm ist seit vergangenem November für die Öffentlichkeit online zugänglich. Weiterlesen

Mehr Gehalt und Inflationsprämie für Brauerei-Beschäftigte

Stuttgart/Frankfurt (dpa/lhe) – Die etwa 2500 Brauerei-Beschäftigten in Hessen und Teilen von Rheinland-Pfalz erhalten ab November mehr Geld. Darauf einigten sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Arbeitgeberverband Ernährung Genuss, wie die NGG am Donnerstag mitteilte. Weiterlesen

Frauenleiche in Kanal gefunden – Prozessbeginn in Hamburg

Vor zehn Jahren verschwand eine 29-Jährige. Erst Anfang dieses Jahres fand ein Angler Teile ihrer Leiche in einem Kanal. Vor dem Landgericht Hamburg hat nun der Prozess gegen den ehemaligen Geliebten des Opfers begonnen.

Zu Beginn eines Totschlagprozesses vor dem Hamburger Landgericht hat der Angeklagte am Donnerstag bestritten, seine 2013 verschwundene Ex-Geliebte getötet zu haben. «Es wird dem Tatvorwurf generell entgegengetreten», sagte der Verteidiger in einer Erklärung im Namen seines Mandanten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Türke seine frühere 29 Jahre alte Geliebte erwürgte. Erst Mitte Januar dieses Jahres hatte ein Angler einen gruseligen Fund gemacht – er zog eine Tüte mit Teilen ihrer Leiche aus einem Kanal. Weiterlesen

Zwei Polizisten bei Verfolgungsfahrt leicht verletzt

Bei der Verfolgung eines Autofahrers sind in Bad Hersfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) zwei Polizisten leicht verletzt worden. Sie kamen zur Untersuchung ins Krankenhaus, wie ein Polizeisprecher in der Nacht zu Donnerstag sagte. Demnach hatte der 23-jährige Fahrer eine Polizeikontrolle ignoriert. Daraufhin folgten ihm die Einsatzkräfte. Als er an einem Feldweg wenig später sein Auto unvermittelt zurücksetzte, fuhr der Streifenwagen ihm den Angaben zufolge auf. Der Fahrer wurde festgenommen.

Polizei: Attacke im Fitnessstudio galt «gezielt» 21-Jährigem

Duisburg (dpa) – Die Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio vom Dienstagabend richtete sich nach Erkenntnissen der Ermittler «gezielt» gegen eines der Opfer, einen 21-jährigen Mann. Diesen aktuellen Ermittlungsstand teilte die Duisburger Mordkommission am Donnerstag mit. Der Mann sei bei dem Angriff mit einer Hieb- oder Stichwaffe sehr schwer verletzt worden und schwebe weiter in Lebensgefahr, so die Polizei. Der etwa 30 Jahre alte Angreifer ist laut Polizei weiter auf der Flucht.

«Wir tun alles dafür, dass das nicht mehr lange so bleibt», sagte ein Polizeisprecher. Es würden weiter Spuren im Studio gesichert und Gäste vernommen. Die Polizei werte auch Videoaufnahmen aus dem öffentlichen Raum aus – etwa von der Bus- und Straßenbahnhaltestelle Duisburg-Rathaus direkt gegenüber des Fitnessstudios. «Irgendwie muss der Täter ja dahin- und wieder weggekommen sein», sagte der Sprecher. Ermittelt werde auch weiterhin, ob der Mann die Tat geplant hatte oder sich die Attacke spontan aus einem Streit ergab. Weiterlesen

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