NPD-Urteil Blaupause für AfD? Politiker fordern Prüfung

Berlin. Nach dem Karlsruher Urteil zum Stopp der staatlichen Finanzierung der früheren NPD haben Politiker mehrerer Parteien gefordert, Auswirkungen auf die AfD zu prüfen. «Es kann nicht sein, dass der Rechtsstaat seine eigenen Feinde finanziert. Die Folgen des Urteils darüber hinaus müssen jetzt zügig und sorgsam geprüft werden», sagte der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz der Funke Mediengruppe. Weiterlesen

Hunderttausende zusätzliche Pflegekräfte bis 2049 nötig, so die Prognose des Statistischen Bundesamtes

Wiesbaden.  Aufgrund der Alterung der Gesellschaft könnten in Deutschland nach einer Prognose des Statistischen Bundesamts bis 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen. Wie die Wiesbadener Behörde Destatis in Wiesbaden mitteilte, steigt der Bedarf an Pflegekräften bis 2049 im Vergleich zu 2019 voraussichtlich um ein Drittel auf insgesamt 2,15 Millionen. Für das Vor-Corona-Jahr 2019 rechnete Destatis mit einem Bedarf von 1,62 Millionen Pflegekräften. Weiterlesen

Punktehandel bei Verkehrsverstößen soll sanktioniert werden

Mainz/Goslar. Der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin setzt sich für die Sanktionierung des Punktehandels bei Verkehrsverstößen ein. Diese Lücke müsse geschlossen werden, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch in Mainz vor Beginn des Deutschen Verkehrsgerichtstags in Goslar. Weiterlesen

„Ihr Parlament. Ihre Erinnerungen.”

Deutscher Bundestag und Haus der Geschichte starten eine gemeinsame Aktion zu 75 Jahren Parlamentsgeschichte

Die Bundesrepublik wird dieses Jahr 75 – und das Parlament feiert mit. 1949 trat in Bonn der erste Deutsche Bundestag zusammen – in einem geteilten Land. 1999, zehn Jahre nach der Friedlichen Revolution in der DDR, zog das gesamtdeutsche Parlament nach Berlin.Zu diesem Jubiläum starten der Bundestag und das Bonner Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine gemeinsame Aktion, die sich an alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes richtet. Weiterlesen

Nach Demo-Wochenende: Politischer Nachhall und Proteste

Berlin. Nach dem Demo-Wochenende mit Hunderttausenden Teilnehmern in ganz Deutschland soll auch heute noch in einigen Städten gegen Rechtsextremismus protestiert werden. Politiker zeigen sich unterdessen weiter beeindruckt von der großen Zahl an Demonstrierenden – und fordern Konsequenzen. Weiterlesen

Fünf Junior Unis designen Mode der Zukunft

Essen/Daun. Am Samstag, den 13.01.2024, fand in der Essener Zeche Carl der erste gemeinsame Wettbewerb des Junior Uni-Netzwerks statt, zu deren Gründungsmitgliedern auch die Junior Uni Daun gehört. Der Titel des Wettbewerbs war: „Mode der Zukunft: smart – fair – nachhaltig“. In eigenen Wettbewerbskursen hatten Studierende der Junior Uni Daun (und der anderen Junior Unis) in den vergangenen Wochen und Monaten jeweils ihre eigene Mode der Zukunft kreiert. Diese präsentierten sie am Samstag beim Wettbewerbsfinale einer Fachjury. Weiterlesen

Hunderttausende demonstrieren gegen rechts

Mit den Demonstrationen wollen die Teilnehmer ein Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe setzen. Foto: Pia Bayer/dpa

Berlin. .Hunderttausende Menschen sind am Wochenende in ganz Deutschland für die Demokratie auf die Straße gegangen und haben friedlich gegen rechts protestiert. Politiker und Organisationen bedankten sich – für ein «klares Signal».

In München brach der Organisator eine Demonstration gegen rechts mit mindestens 80.000 Menschen wegen Überfüllung ab. Die Sicherheit der Teilnehmer sei nicht mehr zu gewährleisten, sagte ein Polizeisprecher. Der Veranstalter sprach sogar von 250.000 Demonstrierenden.

In Berlin strömten Zehntausende ins Regierungsviertel, die Polizei sprach von mindestens 60.000 Menschen. Da der Zustrom groß und die Situation dynamisch sei, könnten es aber auch 100.000 Menschen sein, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Veranstalter sprachen von 350.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – das hielt die Polizei für zu hoch. Zehntausende Menschen gingen auch in vielen anderen Orten auf die Straße, etwa in Köln und Bremen. Damit erreichten die seit Tagen andauernden Proteste einen vorläufigen Höhepunkt.

Am Samstag hatten Polizei und Veranstalter bereits insgesamt mindestens 300.000 Menschen gezählt. Schwerpunkte waren Hannover, Frankfurt und Stuttgart. Im Osten Deutschlands zählte Halle zu den Orten, in denen sich eine größere Zahl an Demonstranten versammelten. Die Polizei sprach dort von rund 16.000 Teilnehmern.

In Brandenburg, Sachsen und Thüringen werden im September neue Landtage gewählt. Umfragen zufolge könnte die AfD in allen drei Ländern teilweise mit deutlichem Abstand stärkste Kraft werden.

Auslöser für die Proteste sind die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Bundespräsident dankt für Einsatz für die Demokratie

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankte den Demonstranten für ihren Einsatz für die Demokratie. «Diese Menschen machen uns allen Mut. Sie verteidigen unsere Republik und unser Grundgesetz gegen seine Feinde. Sie verteidigen unsere Menschlichkeit», sagte er in Berlin in einer Videobotschaft. Ganz unterschiedliche Menschen seien auf die Straße gegangen. «Aber sie alle haben eines gemeinsam: Sie stehen jetzt auf gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Sie wollen auch in Zukunft frei und friedlich zusammenleben.» Nötig sei jetzt ein Bündnis aller Demokratinnen und Demokraten. «Die Zukunft unserer Demokratie hängt nicht von der Lautstärke ihrer Gegner ab – sondern von der Stärke derer, die die Demokratie verteidigen. Zeigen wir, dass wir gemeinsam stärker sind.»

Politiker loben Protest

Vizekanzler Robert Habeck wertete die Demonstrationen als ermutigendes Zeichen für die Demokratie. «Demokratie lebt von den Menschen, die dafür aufstehen», sagte der Grünen-Politiker der «Augsburger Allgemeinen». Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) lobte den zunehmenden Protest gegen rechts in Deutschland vor allem auch in kleineren und mittelgroßen Städten. «Das ist doch die Stärke in unserem Land», sagte sie in Potsdam. Wenn es um die Frage gehe, ob man Mensch oder Menschenhasser sei, gingen Menschen auf die Straße – auch ohne große Aufrufe und zum ersten Mal.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, bezeichnete die Demonstrationen als «gut und wichtig». «Wir brauchen ein gesamtgesellschaftliches Bündnis», sagte die SPD-Politikerin «Zeit Online». Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schrieb auf der Plattform X, ehemals Twitter: «So viele Menschen, die Gesicht und Haltung zeigen – unsere Demokratie lebt von starken Demokraten wie Euch!» Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schrieb an die Bürgerinnen und Bürger, die demonstriert hatten: «Vielen Dank für dieses klare Signal! Wenn Demokraten zusammenhalten, haben Extremisten keine Chance.»

Zuvor hatte auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) den Menschen gedankt, die bundesweit gegen rechts demonstrierten. Das zeige, dass es in der Mitte der Gesellschaft «eine breite Allianz» gebe, sagte er. Wüst forderte erneut eine solche «Allianz der Mitte» auch in der Politik, die sich parteiübergreifend und über alle staatlichen Ebenen hinweg bilden müsse. «Wir brauchen einen Schulterschluss der Demokraten.» Er bezeichnete die AfD als «brandgefährliche Nazi-Partei». Auf X, ehemals Twitter, schrieb der CDU-Politiker, die AfD stehe nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. «Die AfD ist keine konservative Partei und erst recht keine wertorientierte Partei.»

Überlebende des Holocaust zeigen sich dankbar

Das Internationale Auschwitz Komitee dankte den Menschen für ihren Protest. «Überlebende des Holocaust sind all denjenigen, die in diesen Tagen gegen den Hass und die Lügenwelt der Rechtsextremen auf die Straße gehen mehr als dankbar. Sie empfinden diese Demonstrationen als ein machtvolles Zeichen der Bürgerinnen und Bürger und eine Belebung der Demokratie auf die sie lange gehofft und gewartet haben», teilte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner mit.

(von Bettina Grachtrup, Lena Klimpel und Sophia Weimer, dpa)

Die Republik steht auf: «Das hat es lange nicht gegeben»

Hunderttausende Menschen sind am Wochenende in zahlreichen deutschen Städten auf die Straßen gegangen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren, so wie hier in Hannover. (Foto: Moritz Frankenberg/dpa)

Köln/Berlin. Bonita weiß ganz genau, wie es sich anfühlt, ein Mensch zweiter Klasse zu sein. «Ich bin gebürtige Südafrikanerin und habe noch die Apartheidszeit miterlebt. Ich weiß, was es heißt, keine Freiheiten zu haben und in Angst zu leben, weil die Regierung sagt: «Ihr habt hier nichts zu melden.»» Weiterlesen

Gereizte Stimmung im Bundestag – Ordnungsrufe nehmen zu

Berlin. Die Stimmung im Land wird gereizter – und im Bundestag werden die Debatten hitziger. Die Folge: Die Zahl der an Abgeordnete erteilten Ordnungsrufe hat stark zugenommen. Im vergangenen Jahr griff das Parlamentspräsidium 51 Mal zu diesem Mittel, um verbale Entgleisungen und andere Verfehlungen zu ahnden. Weiterlesen

ARD, ZDF, Deutschlandradio: Rat schlägt Umbau vor

Von Anna Ringle, dpa

Ulrich Schepp

Berlin. Ein Expertenrat schlägt einen Umbau der Organisationsstruktur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor. Das soll Kosten einsparen, effizienteres Arbeiten ermöglichen, klarere Zuständigkeiten schaffen und die Akzeptanz der Häuser in der Bevölkerung fördern, wie aus dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Bericht hervorgeht. Weiterlesen

Im Eisregen keine Starts am Frankfurter Flughafen möglich

Regen, Schnee und Eis haben Straßen und Gehwege in weiten Teilen Deutschlands in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Vor allem im Süden und Südwesten gab es heute viele Unfälle. Vorerst blieb es zumeist bei Blechschäden.


Traktoren mit Schneeschaufeln stehen auf dem Vorfeld vom Münchner Flughafen. Wegen der winterlichen Wetterbedingungen kommt es am Flughafen in München zu einigen Flugausfällen. (Foto: Matthias Balk/dpa)

An den Flughäfen Frankfurt und München wurden zusammen Hunderte Flüge gestrichen. Straßen waren gesperrt, der Unterricht an vielen Schulen fiel aus. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ist die Gefahr längst nicht vorbei. Unwetterwarnungen galten vielerorts bis Donnerstagmorgen. Weiterlesen

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