Thomas Bernhards Nachlass geht nach Österreich

Wien (dpa) – Der literarische Nachlass des Schriftstellers Thomas Bernhard (1931-1989) ist für 2,1 Millionen Euro von der Österreichischen Nationalbibliothek angekauft worden. Zu den Materialien gehören 150 bislang unveröffentlichte Texte, wie die Bibliothek am Freitag in Wien mitteilte. Neben rund 30.000 Seiten an Manuskripten und Notizen enthält der Nachlass Korrespondenzen mit Kolleginnen und Kollegen wie Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Peter Handke oder Carl Zuckmayer. Weiterlesen

Ein Leben für die Kunst: «Buch der Tage» von Patti Smith

Berlin (dpa) – Die Musikerin und Schriftstellerin Patti Smith ist nicht unbedingt die erste Person, die man auf Instagram vermuten würde. Die 75-Jährige schreibt gerne in ihr Notizbuch, hat jahrelang mit einer Polaroid-Kamera fotografiert und liebt Bücher. Doch irgendwann ging die Polaroid kaputt. Und ihre Tochter überzeugte Smith davon, dass Instagram eigentlich auch eine gute Sache sein kann.

2018 fing Smith an, auf der Plattform Bilder und Texte zu veröffentlichen. Inzwischen folgen mehr als eine Million Menschen ihrem Profil. In poetischen und lakonischen Worten beschreibt sie dort ihren Alltag, zeigt Bilder von ihren Reisen, Büchern, Weggefährten. Dieses Prinzip hat sie nun auf das «Buch der Tage» übertragen, das jüngst bei Kiepenheuer& Witsch erschienen ist. Weiterlesen

Stadt München erhält Archiv zur Literatur des Judentums

Ein umfangreiches Archiv zur Literatur des Judentums mit Dokumenten und Tonaufnahmen prominenter Autoren wie Hannah Arendt oder Grete Weil gehört nun der Stadt München. Die Sammlung der Publizistin Rachel Salamander dokumentiere die Entwicklung der Literatur zum Judentum nach 1945 und enthalte wertvolle Materialien für die internationale Holocaust-Forschung und die Biografie-Forschung, teilte das städtische Literaturarchiv Monacensia am Montag mit. Mit ihrer großzügigen Schenkung ermögliche es Salamander, jüdische Autorinnen und Autoren auf vielfältige Weise zu entdecken und in den Kontext heutiger Debatten zu stellen.

Milliardenschwerer Verlagskauf durch Bertelsmann scheitert

Gütersloh/New York (dpa) – Die milliardenschwere Übernahme des US-Buchverlags Simon & Schuster durch den deutschen Bertelsmann-Konzern ist endgültig gescheitert. Bertelsmann teilte in Gütersloh mit, dass man nach Gesprächen mit dem Simon & Schuster-Gesellschafter Paramount Global den ursprünglichen Plan nicht weiterverfolge, das Urteil eines US-Gerichts anzufechten, das den Kauf aus kartellrechtlichen Gründen untersagt hatte. Paramount bestätigte in einer Börsenmitteilung, dass der Deal vom Tisch ist.

Die Wettbewerbshüter der US-Regierung hatten sich mit einer Klage gegen die rund 2,18 Milliarden US-Dollar (2,13 Mrd Euro) teure Übernahme vor Gericht durchgesetzt. Bertelsmann plante zunächst, Berufung einzulegen. Doch Paramount unterstützte dieses Vorhaben laut US-Medienberichten nicht. Stattdessen teilte das Unternehmen mit, das Übernahmeabkommen aufgekündigt zu haben. Paramount bekräftigte aber, dass Simon & Schuster nicht zum Konzern passe und deutete damit an, weiter nach einem Käufer zu suchen. Weiterlesen

Ehemaliger Pastor begräbt in Göttingen alte Bibeln

Göttingen (dpa) – Der ehemalige Pastor Harald Storz hat in Göttingen (Niedersachsen) nicht mehr gebrauchte Bibeln begraben. Die Bücher wurden nach dem Gottesdienst ohne Kreuz oder Grabstein in der Nähe der St.-Albani-Kirche beigesetzt. Vergleichbare Aktionen habe es in Deutschland bisher kaum gegeben, sagte Storz. Das Begräbnis sei angelehnt an eine jüdische Tradition.

Während seiner aktiven Zeit als Pastor für die St.-Jacobi-Kirche in Göttingen seien ihm öfter alte Bibeln überlassen worden, sagte Storz. «Menschen haben die Bücher etwa bei Haushaltsauflösungen von verstorbenen Familienmitgliedern gefunden und wollten sie nicht wegwerfen», sagte Storz. Doch er habe auch nicht gewusst, was er mit den Werken hätte anfangen sollen – und sie letztlich mit einem unguten Gefühl in den Müll geworfen. Weiterlesen

Kohl-Sohn: «Empfinde das heute hier als Zumutung»

Köln (dpa) – Im juristischen Dauerstreit um Buch-Zitate des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl hat sich dessen Sohn Walter vor Gericht empört darüber geäußert, als Zeuge aussagen zu müssen. «Ich bin heute de facto unter Zwang hier. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass mir dieser Tag erspart geblieben wäre», sagte der 59-Jährige am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht (OLG) Köln. In dem Zivilprozess will die Witwe des CDU-Altkanzlers, Maike Kohl-Richter, erreichen, dass eine Reihe von Zitaten aus einem Buch des Kohl-Ghostwriters Heribert Schwan nicht mehr verbreitet werden dürfen.

«Ich empfinde das heute hier als Zumutung», sagte Walter Kohl vor Gericht. «Ich sitze hier in einem Raum mit Menschen, die mir und meiner Familie schwersten Schmerz zugefügt haben und die nicht unbeteiligt am Suizid meiner Mutter waren.» Hannelore Kohl hatte sich 2001 im Alter von 68 Jahren das Leben genommen. Weiterlesen

Streit um Buch-Zitate: Walter Kohl muss als Zeuge aussagen

Köln (dpa) – Im juristischen Dauerstreit um Zitate des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl in einem Buch muss dessen Sohn Walter am Mittwoch (9.30 Uhr) vor Gericht als Zeuge aussagen. Das Oberlandesgericht (OLG) Köln will in dem Verfahren klären, ob es zwischen dem 2017 gestorbenen Kohl und dem Autor Heribert Schwan seinerzeit eine Verschwiegenheitserklärung gab. Die Witwe des Altkanzlers, Maike Kohl-Richter, will erreichen, dass eine Reihe von Zitaten aus Schwans 2014 erschienenem Buch «Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle» nicht mehr verbreitet werden dürfen. Weiterlesen

Eifeljahrbuch 2023 erschienen

Düren. Der Eifelverein hat sein neues Eifeljahrbuch 2023 herausgegeben. Seit 1924 nimmt der Eifelverein seine Leser vor Winterbeginn mit auf eine literarische Reise kreuz und quer durch die Eifel. Auf 224 Seiten haben 22 Autoren ihre Beiträge über Natur, Kultur, Geschichte und das Wandern zu Papier gebracht. Weiterlesen

Experten sichern historisches Bucherbe von Klöstern

Koblenz (dpa/lrs) – Experten sichern ein historisches Bucherbe von zahlreichen Klöstern an Mittelrhein und Mosel. Das Landesbibliothekszentrum (LBZ) Rheinland-Pfalz in Koblenz übernimmt nach eigener Mitteilung vom Donnerstag die Bibliothek der Stiftung Staatliches Görres-Gymnasium in der Rhein-Mosel-Stadt. Die wertvollen historischen Bände seien bislang konservatorisch unzureichend in einem Gebäude der 1960er Jahre untergebracht gewesen. Weiterlesen

Bertelsmann trotz schwieriger Werbemärkte auf Wachstumskurs

Gütersloh (dpa) – Trotz des angespannten TV-Werbemarktes bleibt der Bertelsmann-Konzern auf Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten dieses Jahres steigerte der Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern seinen Umsatz um 10 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro, wie er am Freitag mitteilte. Organisch habe das Wachstum bei 5 Prozent gelegen. Weiterlesen

Carl-Zuckmayer-Medaille für Schriftstellerin Haratischwili

Mainz (dpa/lrs) – Die georgisch-deutsche Romanautorin, Dramatikerin und Theaterregisseurin Nino Haratischwili wird mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet. Der 39 Jahre alten Schriftstellerin gelinge es «auf faszinierende Weise, Unterhaltung mit Haltung zu verbinden und dabei Einzelschicksale und Historie zu verschmelzen», begründete die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Mittwoch laut Mitteilung die Entscheidung für die Literatin («Das achte Leben (Für Brilka)»).

«Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind ihre Romane erschreckend aktuell», sagte Dreyer. «Sie erzählen von Dramen und Tragödien von beinahe antikem Ausmaß und stellen wichtige Fragen nach Schuld und Verantwortung, nach den Langzeitfolgen von Krieg und Verbrechen.» Die Entscheidung habe Dreyer nach den Vorschlägen einer Fachkommission getroffen, heißt es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Weiterlesen

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