Spielberg über «E.T.»-Neufassung: «Hätte das nie tun sollen»

New York (dpa) – Regisseur Steven Spielberg (76) hat die Entscheidung, eine Szene in seinem Film «E.T.» nachträglich zu verändern, als «Fehler» bezeichnet. Die Tatsache, dass Polizisten mit Waffen Kinder gejagt haben, gefiel dem Starproduzenten Jahre später nicht mehr. In einer Neufassung zum 20-jährigen Jubiläum des Films 2002 ersetzte er die Waffen durch Walkie-Talkies. Auf der Bühne des « TIME100 Summit» bedauerte er sein Einmischen: «Ich hätte das nie tun sollen. “E.T.” ist ein Produkt seiner Zeit. Kein Film sollte durch die Brille überarbeitet werden, durch die wir heute schauen, egal ob freiwillig oder gezwungenermaßen.» Weiterlesen

Priesterin gewinnt Klage: Mindestlohn im Joga-Ashram

Von Simone Rothe, dpa

Erfurt (dpa) – Eine geweihte Priesterin, die in Ashram-Tradition lebte und als «Sevaka» (Dienende) nach Spiritualität strebte: Deutschlands höchste Arbeitsrichter hatten es am Dienstag in Erfurt mit einem nicht alltäglichen Fall zu tun. Es ging um die Gemeinschaft Yoga Vidya e.V. mit Hauptsitz in Horn-Bad Meinberg in Nordrhein-Westfalen – nach eigenen Angaben für Yogalehrer Europas größtes Aus- und Weiterbildungszentrum.

Zu klären war vom Bundesarbeitsgericht, ob es sich dabei um eine religiöse Gemeinschaft handelt und ob die «Sevaka», die uneigennützige Dienste leisten, in einem Arbeitsverhältnis stehen und mehr als ein Taschengeld von nach Gerichtsangaben in der Regel 390 Euro monatlich erhalten müssen.

Die Entscheidung fiel eindeutig aus: Ja, die Klägerin, eine langjährige «Sevaka», habe Arbeitnehmerstatus und damit Anspruch auf Mindestlohn. Das Urteil des Neunten Senats (9 AZR 253/22) kann erhebliche finanzielle Folgen für die bundesweite agierende Yoga-Gemeinschaft mit ihren nach eigenen Angaben 252 Sevakas haben.

Der Fall

Die Klägerin, Volljuristin und geweihte Priesterin mit der Befähigung, bestimmte Rituale zu vollziehen, war von 2012 bis 2020 Mitglied der Gemeinschaft. Die Vereinsmitglieder lebten laut Satzung «in spirituellen Gemeinschaften in alter indischer religiöser Ashram- und Klostertradition und widmen ihr Leben ganz der Übung und Verbreitung der Yoga-Lehren» – umschrieben die Richter den Fall. Die heute 42-Jährige hatte einen Vertrag mit dem Verein, der sie unter anderem zu Seva-Diensten verpflichtete.

Die Klägerin

Sie war nach eigenen Angaben wöchentlich 42 Stunden unter anderem in der Seminarplanung oder im Onlinemarketing eingesetzt. Als Sevaka war sie gesetzlich sozialversichert, erhielt Unterkunft und Verpflegung gratis sowie ein Taschengeld. Die Frau pochte darauf, dass ihr für ihre geleisteten Dienste eine Vergütung in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns zusteht – es geht ihr um mehr als 46 000 Euro seit 2027. Ihr Anwalt sagte zu dem Verein in der Verhandlung: «Wir haben ein aggressiv auf dem Yoga-Markt auftretendes Unternehmen, das wirtschaftliche Ziele verfolgt.» Und: «Yoga ist keine Religion.»

Das Urteil

Die höchsten deutschen Arbeitsrichter mussten zunächst klären, ob der Verein mit vier Seminarhäusern (Ashram) an der Nordsee, im Westerwald, im Allgäu und im Teutoburger Wald im Sinne des Grundgesetzes eine Religionsgemeinschaft ist und damit einige Sonderrechte hat. «Was ist jetzt die Religion, die Weltanschauung?», frage der Vorsitzende Richter, Heinrich Kiel, den Anwalt des Vereins. In seinem Urteil sagte Kiel, der verklagte Yoga-Verein sei «weder eine Religions- noch Weltanschauungsgemeinschaft im Sinne des Grundgesetzes». Es fehle das erforderliche Mindestmaß an Systembildung und Weltdeutung.

Und: Die Klägerin habe weder als Vereinsmitglied noch als Mitglied einer weltanschaulichen Gemeinschaft, sondern als Arbeitnehmerin Dienste erbracht. Ihr stehe Mindestlohn zu, weil sie weisungsgebundene, fremdbestimmte Arbeit geleistet habe. «Kost und Logis sind auf die Erfüllung des Mindestlohns nicht anzurechnen», so der Richter. Über dessen Höhe muss nun das Landesarbeitsgericht Hamm erneut verhandeln.

Reaktion der Yoga-Gemeinschaft

Der Yoga Vidya e.V bezeichnete das Urteil zu der Mindestlohnklage als irritierend. Es entspreche weder dem Selbstverständnis der Gemeinschaft «noch unserer Lebenswirklichkeit», erkläre die 2. Vorsitzende, Swami Nirgunananda (Siglinde Langer). Nach Vorlage der Urteilsbegründung solle geprüft werden, «ob wir uns gegen diese Entscheidung mit einer Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht wehren».

Yoga Vidya sehe sich als weltanschauliche Lebensgemeinschaft und baue auf das Selbstverwaltungsrecht der Religionsgesellschaften und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses. Die Gemeinschaft verwaltet sich – ähnlich wie christliche Klöster – selbst. Die Einnahmen aus gebührenpflichtigen Kursen und Seminaren werden nach Angaben einer Sprecherin reinvestiert – in den Ausbau des Seminarprogramms oder den Betrieb der Gebäude.

Juli-Sängerin Briegel: Kerzen und Yoga helfen nicht in Krisen

In schweren Zeiten helfen nach Ansicht der Sängerin der Band Juli, Eva Briegel, vor allem andere Menschen. «Ich finde Sinn und Trost in der Begegnung mit Leuten und im Helfen. Nicht im Kerzen anmachen oder Journal schreiben. Das macht mich total irre», sagte die 44 Jahre alte Musikerin im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Juli komme aus einer Zeit, in der es keinen überzogenen Trend rund um die eigene mentale Gesundheit gegeben habe. Weiterlesen

Billigmodekette Primark setzt den Rotstift an

Essen (dpa) – Die Billigmodekette Primark will in Deutschland vier Geschäfte schließen und 420 Arbeitsplätze abbauen. Man sei in einigen Regionen «überrepräsentiert», und die Rentabilität in den deutschen Stores sei «auf einem inakzeptablen Niveau», hieß es in einem verschickten Schreiben des Managements an die Belegschaft.

Die Shops in Gelsenkirchen, Krefeld, Kaiserslautern und im Frankfurter Nordwestzentrum seien von der Neuausrichtung betroffen. Man werde Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite über die Schließungspläne aufnehmen. Weiterlesen

Fortgesetzte Auftragsflaute am Bau

Wiesbaden (dpa) – Am Bau hat sich die Auftragsflaute auch im Februar fortgesetzt. Bereinigt um die hohen Preissteigerungen (real) lag der Wert der Bestellungen 15,4 Prozent unter dem aus dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Zum Januar 2023 hat sich aber wegen des anziehenden Tiefbaus eine Erholung um 4,2 Prozent ergeben. Die Verbände des Baugewerbes und der Bauindustrie warnen vor den Folgen des drastischen Einbruchs. Die Zahl der Firmenpleiten wie der Arbeitslosen steige bereits.

Auch die realen Umsätze der Unternehmen verfehlten im Februar den Monatswert aus dem Vorjahr um 6,8 Prozent, wie das Bundesamt berichtete. Da gleichzeitig die Baupreise stark gestiegen sind, erreichten die nominalen Erlöse aber noch ein Plus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Februar 2022. Weiterlesen

James Corden macht letztes «Carpool Karaoke» mit Adele

Los Angeles (dpa) – Sängerin Adele (34) hat den Talkshow-Moderator James Corden (44) vor dessen allerletzter «The Late Late Show» für eine «Carpool Karaoke»-Tour abgeholt. Die beiden Briten und guten Freunde fahren in dem auf Youtube veröffentlichten Clip durch Los Angeles und singen dabei gemeinsam Lieder wie Adeles «Rolling in the Deep», «Hometown Glory» und «I Drink Wine» – letzteres habe sie nach einem emotionalen Gespräch mit Corden geschrieben, wie die Oscar-, Golden Globe- und Grammy-Gewinnerin auf der Autofahrt erklärte. Weiterlesen

Mando-Diao-Sänger sorgt sich um die junge Generation

Stockholm (dpa) – Björn Dixgård (41), Frontmann der schwedischen Rockband Mando Diao, sorgt sich um die Zukunft der jungen Generation. «Neulich hat mich meine Tochter gefragt, ob sie eine Zukunft hat. Ich habe gesagt: Natürlich hast du eine Zukunft. Aber niemand weiß, was die Zukunft wirklich bringt», sagte der Sänger von Mando Diao («Dance With Somebody») im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Chebli fordert Rückzug von Giffey von Berliner SPD-Spitze

Berlin (dpa) – Nach der sehr knappen Entscheidung der Berliner SPD für eine Koalition mit der CDU hat die frühere Staatssekretärin Sawsan Chebli die beiden Landesvorsitzenden Franziska Giffey und Raed Saleh zum Rückzug vom Parteivorsitz aufgefordert.

«Wir regieren seit knapp zwölf Jahren, leider mit kontinuierlichen Stimmenverlusten. Das kann nicht länger folgenlos bleiben», sagte Chebli dem Magazin «Spiegel». «Ich hielte es für sinnvoll und angemessen, wenn sich die bisherigen Vorsitzenden nun voll auf Regierungspolitik konzentrieren würden. Der nötige Neuaufbau der SPD kann nicht im Nebenjob erledigt werden.» Weiterlesen

Punkveteranen The Damned mit neuem Album «Darkadelic»

Von Philip Dethlefs, dpa

London (dpa) – Obwohl sie zweifellos zu den Pionieren der britischen Punkmusik zählen, werden The Damned im Vergleich zu ihren berühmteren Weggefährten Sex Pistols und The Clash häufig übergangen. Und das, obwohl die Kultband um Frontmann Dave Vanian (66) und Gitarrist Captain Sensible (69) als einzige der drei noch aktiv ist. Nachdem sie im letzten Jahr eine Nostalgie-Tour in Originalbesetzung absolviert haben, geht der Blick bei The Damned nun wieder nach vorn – mit Neuzugang Will Taylor am Schlagzeug und dem neuen Album «Darkadelic».

Genau genommen stehen The Damned schon lange für viel mehr als nur Punk. Das 1976 in London gegründete Quartett, das inzwischen zum Quintett angewachsen ist, hat über die Jahrzehnte diverse Stile in seine Musik einfließen lassen oder selbst geprägt. Auf dem zwölften Studioalbum ist quasi alles drin. «Darkedelic» – der Titel lässt es fast erahnen – ist eine überaus eingängige und melodische Mischung aus Punk, Gothrock, Garagenrock und Psychedelic, getragen von Vanians eindrucksvoller Baritonstimme.

Boris Johnson bekommt seinen eigenen Song

Höhepunkt ist die Single «Beware Of The Clown», in der The Damned mit dem geschassten britischen Premierminister Boris Johnson abrechnen. Im amüsanten Video dazu posiert Captain Sensible als Premier im Regierungssitz, der sich «unter neuer Leitung» befindet, wie ein Schild an der Downing Street Nr. 10 ausweist. Das Lied erinnert an die Kultalben «Strawberries» und «Phantasmagoria» aus den 1980er Jahren. «Western Promises» überrascht gar mit einem ausgedehnten jazzigen Trompetensolo. «Leader Of The Gang» ist purer, nostalgischer Surfrock.

Angesichts zahlreicher mitreißender Gitarrenrocksongs, darunter «The Invisible Man», «Bad Weather Girl» oder «Motorcycle Man»”, fällt es schwer zu glauben, dass auf diesem hervorragenden Album eine Band zu Werke geht, die ihr Debüt bereits vor fast 50 Jahren veröffentlicht hat. Die Songs auf «Darkadelic» klingen so frisch, kraftvoll, cool und zeitlos, dass es einfach Spaß macht. The Damned, seit jeher berühmt für energiegeladene Live-Auftritte, sind auch im Studio weiterhin eine Wucht.

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Gericht prüft Klage von Altkanzler Schröder gegen Bundestag

Berlin (dpa) – Ein Jahr nachdem der Bundestag Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) Sonderrechte entzogen hat, befasst sich das Berliner Verwaltungsgericht mit dem Fall. Für den 4. Mai ist nach Gerichtsangaben eine Verhandlung zur Klage Schröders gegen den Beschluss bei der 2. Kammer angesetzt.

Der frühere Bundeskanzler verlangt vom Bundestag die Wiederherstellung seiner im Mai 2022 entzogenen Sonderrechte. Der 79-Jährige verlangt, dass ihm wieder ein Altkanzler-Büro mit Mitarbeitern zur Verfügung gestellt wird. Weiterlesen

Grüne-Abgeordnete wegen mangelnder Parteidisziplin bestraft

Hamburg (dpa) – Wegen mangelnder Parteidisziplin ist die Hamburger Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Miriam Block von ihren Fraktionsämtern entbunden worden. Hintergrund war ein Streit um die Aufarbeitung eines Mordes der rechtsextremen Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

22 Grünen-Abgeordnete stimmten am Montagabend nach stundenlangen Beratungen einem Vorschlag von Partei- und Fraktionsvorstand sowie den Grünen-Senatsmitgliedern zu, Block als wissenschafts- und hochschulpolitische Sprecherin abzuwählen. 7 Abgeordnete stimmten nach Angaben eines Sprechers bei einer Fraktionssitzung dagegen. Auch ihrer Abberufung aus dem Innen- und Wissenschaftsausschuss des Landesparlaments stimmte den Angaben zufolge jeweils eine Mehrheit der Abgeordneten zu. Weiterlesen

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