Ministerpräsidentin redet Berliner Flüchtlingsgipfel schön

Dr. Joachim Streit, FREIE WÄHLER RLP

Joachim Streit: Weiterhin keine dauerhafte Lösung für rheinland-pfälzische Kommunen in Sicht / Finanzielle und strukturelle Sorgen bleiben

MAINZ. Für die Länder und Kommunen endete der Flüchtlingsgipfel beim Bundeskanzler enttäuschend. Daran ändert auch nichts, dass Malu Dreyer das Resultat der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit ihren regierungstragenden Ampel-Kollegen aus Berlin schönredet. „1 Milliarde Euro hört sich zunächst nett an, doch, wenn nur 50 Millionen davon in Rheinland-Pfalz ankommen ist das verschwindend gering, wenn diese Summe noch auf die Kommunen verteilt werden muss“, urteilt Joachim Streit, Vorsitzender der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion.

„Dass vom Bund überhaupt etwas kommt, ist wenigstens ein guter Anfang. Es kommt allerdings zu spät. Solange die Kommunen schon um Hilfe bitten, ist die Entscheidung der MPK kein Geschenk, sondern eine Selbstverständlichkeit“, so Joachim Streit. „Für die Kommunen ist das Ergebnis eine herbe Enttäuschung. Sie müssen finanziell dauerhaft entsprechend den Anforderungen unterstützt werden.“

Daher ist es für Streit auch „eine weitere Enttäuschung, dass ein Gipfel-Ergebnis nur für 2023 festgelegt wurde“. Und alles unabhängig von der Anzahl der Flüchtlinge, die noch in Deutschland ankommen. Wie es 2024 weitergeht, soll voraussichtlich im November besprochen werden.

Schnellere Baugenehmigungen und Vereinfachung der Ausweisung von Baugebieten

„Doch es geht nicht nur ums Geld, sondern auch um den notwendigen Wohnraum – und der ist nicht vorhanden“, so Joachim Streit. Lösungen mit Containern sind teuer, unabhängig davon, dass diese den Kommunen fehlen und Lieferzeiten bis zu einem halben Jahr betragen. „Wir FREIE WÄHLER haben in den jüngsten beiden Jahren so oft die Beschleunigung der Ausweisung von Baugenehmigungen und die Vereinfachung der Ausweisung von Baugebieten gefordert, dass es Ministerpräsidentin Dreyer ein leichtes gewesen wäre, schon etwas zu ändern. Jetzt rühmt sie die Beschlüsse der MPK.“

Der Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER erneuert seine gebetsmühlenartig vorgetragene Forderung, dass das Land die Kommunen nicht im Stich lassen darf. „Die vorhandenen Kapazitäten sind nicht ausreichend, die Haushalte auf Kante genäht. Die Kommunen sind am Limit. Wenn der Bund nicht mehr zusteuert, muss das Land handeln, um seine Kommunen zu unterstützen und für eine auskömmliche Finanzierung sorgen. Und das mit dauerhaften Lösungen und nicht nur für dieses Jahr!“

 

 

Landtag debattiert über Deutschlandticket und AfD-Jugend

Mainz (dpa/lrs). Mit einer von der FDP eingebrachten Debatte über Fahrradwege als Chance für Wirtschaft, Tourismus und Klimaschutz beginnt an diesem Donnerstag (9.35 Uhr) der zweite Tag der Plenarsitzung des rheinland-pfälzischen Landtags in Mainz. Anschließend sprechen die Abgeordneten auf Antrag der Freien Wähler über den Masterplan des Flughafens Hahn. Die SPD will die Aktuelle Debatte nutzen, um über die als rechtsextremistisch eingestufte AfD-Parteijugend zu diskutieren.

Auf der Tagesordnung steht außerdem ein von allen Fraktionen – mit Ausnahme der AfD – getragener Antrag zum «Demokratieland» Rheinland-Pfalz. Dabei wird voraussichtlich auch Landtagspräsident Hendrik Hering als SPD-Abgeordneter das Wort ergreifen. Andere Themen sind das Deutschlandticket, der Klimaschutzbericht 2022, der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung, die Situation alter Menschen sowie der Zustand der Straßenbrücken. Die Plenarsitzung geht am Freitag noch unter anderem mit einer Fragerunde weiter.

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Rheinland-Pfalz stärkt den Klimaschutz in den Kommunen

Mainz (dpa/lrs). Rheinland-Pfalz stärkt den Klimaschutz in den Kommunen. Der Landtag in Mainz beschloss am Mittwoch mit großer Mehrheit ein Landesgesetz zur Ausführung des Kommunalen Investitionsprogramms Klimaschutz und Innovation. Das KIPKI abgekürzte Gesetz sieht bis zu 250 Millionen Euro für das Investitionsprogramm vor. Weiterlesen

Malu Dreyer stellt Programm für Rheinland-Pfalz-Tag vor

Bad Ems (dpa/lrs) – Rund sechs Wochen vor dem Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems steht das Programm des Landesfests. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und die Veranstalter wollen es heute am Mittwoch (14.30 Uhr) in Bad Ems vorstellen. Je nach Wetterlage rechnen die Veranstalter laut Mitteilung mit bis zu 150.000 Gästen. Der Eintritt zum 37. Rheinland-Pfalz-Tag ist kostenlos. Nach 2005 findet das Landesfest vom 16. bis zum 18. Juni zum zweiten Mal in Bad Ems statt.

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