130.000 Besucher bei Hannover Messe

Hannover (dpa) – Die nach drei Corona-Jahren wieder größer angelegte Hannover Messe hat auch wieder mehr Besucher angezogen. «In den fünf Tagen sind die 4000 Aussteller hier auf rund 130.000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt getroffen», sagte der Vorstandschef der Deutschen Messe AG, Jochen Köckler, am Freitag in einem ersten Rückblick auf die seit Montag laufende wichtigste Ausstellung für Maschinenbau und Elektrotechnik. Man spüre eine Aufbruchstimmung, «die dahin geht, dass es Technologien für eine wettbewerbsfähige und gleichzeitig klimafreundliche Industrieproduktion gibt».

Im vorigen Jahr kamen in einem verkleinerten Format etwa 75.000 Besucher auf das Gelände. Bei digitalen Veranstaltungen gab es 15.000 Teilnehmer. 2020 fiel die Messe pandemiebedingt aus. 2021 wurde eine digitale Version angeboten. Auch diesmal schalteten sich zusätzlich 15.000 Gäste für Online-Konferenzen und -Präsentationen dazu, berichtete Köckler. In der Zeit vor der Pandemie hatte es oft insgesamt über 200.000 Besucher gegeben. Weiterlesen

Mehr SUVs, mehr BEVs: Autos werden größer und schwerer

München (dpa) – Die in Europa gebauten Autos werden nach Daten des französischen Beratungsunternehmens Inovev immer größer und schwerer. Hauptursache sei die wachsende Nachfrage nach SUVs und Elektroautos (BEV). Im Durchschnitt seien die in Europa gebauten Autos heute 7 Zentimeter höher, 10 Zentimeter breiter und 20 Zentimeter länger als im Jahr 2000. Das durchschnittliche Gewicht habe bis 2022 sogar um 20 Prozent zugelegt, teilte Inovev am Freitag mit. Weiterlesen

Autoindustrie: Geplante EU-Chip-Förderung reicht nicht aus

Brüssel (dpa) – Ein geplantes EU-Gesetz zur Förderung der europäischen Mikrochipproduktion stellt nach Einschätzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nicht genug Geld bereit. Das sogenannte Chip-Gesetz sei zwar ein erster Schritt, um eine leistungsfähige Mikrochipindustrie in Europa aufzubauen, sagte ein Sprecher des Verbands der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. «Die Höhe der aktuellen Förderung ist jedoch nicht ausreichend, mit Blick auf die internationalen Wettbewerber braucht es deutlich höhere Summen.» Weiterlesen

Studie: Chinas Bedeutung für deutsche Exporte könnte sinken

Berlin (dpa) – Die Bedeutung Chinas für deutsche Exporte könnte in den kommenden Jahren nach einer Studie abnehmen. Der chinesische Markt könnte demnach von deutschen Investoren zunehmend durch Produktion vor Ort bedient werden – mit möglichen Folgen für Jobs in Deutschland. Außerdem gibt es eine zunehmende «Systemrivalität» mit China, wie aus der Studie unter anderem des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) weiter hervorgeht.

In der Bundesregierung gibt es eine Debatte über eine neue China-Strategie. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steht im Westen wegen Menschenrechtsverletzungen, des Säbelrasselns gegenüber Taiwan und des forscheren außenpolitischen Auftretens in der Kritik. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte deutlich gemacht, einseitige Abhängigkeiten zum Beispiel bei wichtigen Rohstoffen sollten vermieden, Lieferwege breiter aufgestellt und neue Märkte abseits von China erschlossen werden. Der konservative SPD-Flügel hingegen warnte vor einer «Anti-China»-Strategie. Weiterlesen

Mehr Gehalt und Inflationsprämie in der Getränkeindustrie

Stuttgart/Frankfurt (dpa/lhe) – Die rund 3500 Beschäftigten der Mineralbrunnen- und Erfrischungsgetränkeindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland erhalten ab Mai mehr Geld. Darauf einigten sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Arbeitgeberverband Ernährung Genuss, wie die NGG am Mittwoch mitteilte. Weiterlesen

Chipförderung: Ministerpräsident Haseloff lobt EU-Einigung

Magdeburg/Brüssel (dpa) – Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat die europäische Einigung zu einem Milliardenprogramm für den Ausbau der Chipindustrie begrüßt.

«Das ist ein wichtiger Schritt für Europa», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Die Einigung sei ein «klares Signal der Wettbewerbsfähigkeit» gegenüber anderen Regionen wie Asien und Nordamerika. Europa müsse über strategische Technologien verfügen, um auf Augenhöhe agieren zu können. Ähnliche Äußerungen kamen aus Sachsen. Wirtschaftsminister Martin Dulig bezeichnete die Einigung auf das Gesetz als «sehr gut und für Sachsen extrem wichtig».

Am Dienstagabend war bekanntgegeben worden, dass die EU 43 Milliarden Euro für den Ausbau der Mikrochipindustrie in der Gemeinschaft mobilisieren will. Die Investitionen sollen unter anderem aus dem EU-Haushalt und der Privatwirtschaft kommen, wie die schwedische Ratspräsidentschaft mitteilte. Europaparlament und EU-Staaten müssen der Einigung noch formell zustimmen. Das gilt aber als Formsache. Weiterlesen

Dillinger und Saarstahl berichten über Bilanz 2022

Dillingen (dpa/lrs) – Die Stahlunternehmen Dillinger und Saarstahl ziehen an diesem Mittwoch (10.30 Uhr) Bilanz ihrer Geschäfte für das Jahr 2022. Vor einem Jahr hatten sich die Konzerne optimistisch gezeigt und waren von einer guten Auslastung und einem deutlich positiven Gesamtergebnis ausgegangen. 2021 hatten beide Unternehmensgruppen nach zwei schwierigen Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Beide gehören zur Stahl-Holding-Saar (SHS). Weiterlesen

Deutsche Gas- und Ölindustrie fordert neue Fracking-Deabtte

Hannover (dpa) – Die Erdgas- und Erdölindustrie in Deutschland hat auch 2022 trotz des erhöhten Rohstoffbedarfs durch die Energiekrise geringere Mengen aus heimischen Quellen gefördert. Angesichts der schon seit Jahren rückläufigen Produktion will sie nun stärker auf zukunftsträchtigere Geschäfte setzen – etwa Geothermie, Herstellung von Wasserstoff oder Speicherung von CO2. Der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) fordert zudem eine neue, «hinreichend informierte» Debatte über die Möglichkeiten der Fracking-Technik.

Das hierzulande gewonnene Erdgasvolumen nahm im vergangenen Jahr von rund 5,2 Milliarden Kubikmetern (2021) auf 4,8 Milliarden Kubikmeter ab, wie der BVEG am Dienstag in Hannover berichtete. Ähnlich verlief die Entwicklung beim Erdöl, dessen Inlandsproduktion von etwa 1,8 Millionen Tonnen auf 1,7 Millionen Tonnen sank. Aus diesen Mengen lassen sich nach Branchenangaben noch ungefähr 5,5 Prozent (Gas) beziehungsweise 2 Prozent (Öl) der heimischen Nachfrage abdecken. Weiterlesen

Janik: KI bietet historische Chance für Deutschland Microsoft-Managerin

Hannover (dpa) – Microsofts Deutschland-Chefin Marianne Janik hat zum Auftakt der Hannover Messe die Menschen und Unternehmen in Deutschland dazu aufgefordert, Künstliche Intelligenz stärker zu nutzen. «Künstliche Intelligenz kann eine enorme Schubkraft für Deutschland entwickeln, gerade in Kernbereichen wie in der klassischen Industrie, wo ja über Jahre hinweg die Dinge nicht wirklich vorangegangen sind», sagte sie am Montag.

Die Anwendungen der Künstlichen Intelligenz könnten von jedem angewandt werden, auch mit sehr viel Kreativität, betonte Janik. Die Technologie könne dabei helfen, Blockaden wie den Arbeitskräftemangel zu überwinden und Innovationsprozesse zu beschleunigen. «Sie bieten eine historische Chance.» Weiterlesen

ArcelorMittal setzt auf Hamburg als Wasserstoff-Metropole

Hamburg (dpa) – Mit Blick auf den in Hamburg geplanten Bau einer Pilotanlage zur klimaneutralen Stahlproduktion setzt Europas größter Stahlkonzern ArcelorMittal auf den raschen Ausbau der Hansestadt zur Wasserstoff-Metropole. Ohne grünen Wasserstoff, «der bezahlbar und verfügbar ist», werde es nicht gehen, sagte der CEO von ArcelorMittal Hamburg, Uwe Braun, am Freitag bei einem Besuch von Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) in dem Werk. «Noch sehen wir dafür keine Lösung.» Weiterlesen

KI-Chatsysteme erobern Produktionshallen in der Industrie

Von Christoph Dernbach, dpa

Hannover (dpa) – Textroboter mit Funktionen Künstlicher Intelligenz sollen künftig auch die Fabrikhallen erobern. Dieser Trend zeichnet sich im Vorfeld der Hannover Messe ab. Doch während bislang beim aktuellen Rummel um die KI vor allem Systeme aus den USA Schlagzeilen machen, sind auf der Industrieschau in Hannover auch Initiativen mit maßgeblicher Beteiligung aus Deutschland zu sehen.

Im Vorfeld der Hannover Messe kündigten das Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha und der IT-Dienstleister Hewlett Packard Enterprise (HPE) einen virtuellen Assistenten mit Künstlicher Intelligenz für die Industrieproduktion an. Auch Siemens stellt seine Erfahrungen mit dem Einsatz von KI in der Industrie vor. Der deutsche Industrieriese kooperiert dafür mit dem US-Softwarekonzern Microsoft.

Aleph Alpha und HPE führen auf dem Messegelände vom kommenden Montag an in einer Live-Demo vor, wie sich Fabrikpersonal in natürlicher Sprache und mithilfe von Bildern mit dem Roboter austauschen kann. «Der KI-Assistent agiert dabei quasi wie ein hoch spezialisierter Servicetechniker, der das Fabrikpersonal unterstützt, sehr komplexe Aufgaben zu lösen», sagte HPE-Sprecher Patrik Edlund.

Austausch mit KI-Assistenten auch über Bilder

Beim Dialog mit der Maschine muss sich das Fabrikpersonal nicht an eine vorgegebene Systematik halten oder nur bestimmte Schlüsselbegriffe verwenden, sondern kann ganz natürlich mit dem System sprechen. Der KI-Assistent antwortet ebenfalls in natürlicher Sprache. Der Dialog mit dem KI-Assistenten kann in verschiedenen Sprachen erfolgen, auch wenn das Handbuch beispielsweise nur auf Deutsch oder Englisch vorliegt.

Der Austausch mit dem KI-Assistenten kann nicht nur mit gesprochenem Text stattfinden, sondern auch über Bilder. So könnte eine Fachkraft zum Beispiel die Standposition des Roboters fotografieren und fragen, ob diese Position sicher sei. «Bei akuten Problemfällen kann der KI-Assistent entscheidende Hinweise liefern, um Schäden oder Produktionsausfälle zu verhindern», versprechen die beiden Anbieter.

Auf der Hannover Messe sind aber nicht nur Anbieter aus Deutschland präsent, sondern auch KI-Schwergewichte aus den USA. So werden an dem Stand des deutschen Industrieriesen Siemens die Ergebnisse einer Kooperation mit dem US-Softwareriesen Microsoft gezeigt. Auch hier steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in den industriellen Produktionsprozessen im Fokus.

Erzeugung von Codes von gängigen Programmiersprachen

Im Gegensatz zum Dialog mit der Maschine bei Aleph Alpha und HPE in natürlicher Sprache geht es bei dem Projekt von Siemens und Microsoft auch um den Programmcode. ChatGPT vom Microsoft-Partner OpenAI kann nämlich nicht nur geschliffen formulieren wie ein Mensch, sondern auch den Code von gängigen Programmiersprachen erzeugen. Am Siemens-Stand in Hannover kann man nun sehen, wie das KI-System die Programmierung des Codes für speicherprogrammierbare Steuerungen beschleunigen kann.

«Leistungsstarke, fortschrittliche künstliche Intelligenz entwickelt sich zu einer der wichtigsten Technologien für die digitale Transformation», sagte Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries. «Siemens und Microsoft arbeiten gemeinsam an der Bereitstellung von Tools wie ChatGPT, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unternehmen jeder Größe die Möglichkeit zu geben, auf neue Weise zusammenzuarbeiten und innovativ zu sein.»

In der deutsch-amerikanischen Kooperation wird außerdem eine Herausforderung adressiert, die in vielen Industriebetrieben nicht einfach zu lösen ist – nämlich das Erkennen und Vermeiden von Produktfehlern. Dabei sollen die Maschinen mit Hilfe der KI sehen lernen. In Hannover werden Siemens und Microsoft zeigen, wie von Kameras aufgenommene Bilder und Videos durch maschinelles Lernen analysiert und für die Überwachung und Optimierung der Fertigung verwendet werden können.

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