Deutschland und Belgien rücken in Energiefragen näher

Brügge (dpa) – Deutschland und Belgien wollen ihre Zusammenarbeit in Energiefragen auf dem Weg zur Klimaneutralität vertiefen. «Die vergangenen zwölf Monate haben noch einmal eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir in Europa gerade auch in Energiefragen eng zusammenarbeiten», sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach einem Treffen mit dem belgischen Regierungschef Alexander De Croo.

Beide kamen am Hafen Zeebrügge zum ersten deutsch-belgischen Energietreffen zusammen, bei dem es vor allem darum ging, wie künftig mehr Energie zwischen den zwei Ländern fließen kann.

Wie De Croo nun ankündigte, will Belgien die Kapazität für die Lieferung von Flüssiggas (LNG) an Deutschland verdoppeln. Die Arbeiten dafür sollten noch in diesem Jahr beginnen. Belgien war infolge des Wegfalls von russischem Gas 2022 zu einem der wichtigsten Lieferanten für die Bundesrepublik geworden. Die Lieferkapazitäten waren über weite Strecken voll ausgelastet. Die entstehende Infrastruktur soll De Croo zufolge auch für Wasserstoff nutzbar sein. Weiterlesen

Saar-Industrie mit deutlichem Umsatzplus

Saarbrücken (dpa/lrs) – Industriebetriebe im Saarland haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Umsatz gemacht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg er um 16,6 Prozent auf 28,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Das Ergebnis lag erstmals über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 – und zwar um 7,7 Prozent.

Inlands- und Auslandsgeschäfte hätten sich gleichermaßen positiv entwickelt, hieß es in der Mitteilung. Die Exportquote lag bei knapp 50 Prozent. «Nahezu alle Branchen konnten nominale Zuwächse verbuchen.» Weiterlesen

Schluss mit schottischer Whisky-Idylle?

Von Benedikt von Imhoff, dpa

Edinburgh (dpa) – Der weite Blick schweift über die Highlands, in der Ferne funkelt ein See – daneben eine Flasche Whisky. Oder ein gemütlich knisterndes Kaminfeuer, über den Beinen eine Decke mit bunten Karos – und in der Hand ein Tumbler Whisky. Es sind solche Bilder, mit denen die schottische Tourismusindustrie für Urlaub in dem britischen Landesteil wirbt. Der hochprozentige Alkohol ist eines der bekanntesten Symbole Schottlands – und damit auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wie der Verband Scotch Whisky Association am Freitag mitteilte, stiegen die Exporte im vergangenen Jahr um 37 Prozent auf 6,2 Milliarden Pfund (7 Mrd Euro).

Doch mit den Erfolgen, so fürchtet die Branche, könnte es bald vorbei sein. Denn die Regionalregierung in Edinburgh steht unter Druck. In Großbritannien sind 2021 – laut jüngsten verfügbaren Daten – so viele Menschen wie noch nie an den Folgen schweren Alkoholkonsums gestorben. In Schottland war die Quote am höchsten. «Schottland hat eine tiefe, langjährige und problematische Beziehung zum Alkohol», räumt die Regierung ein. Um gerade jüngere Menschen vom Konsum abzuhalten, erwägt sie nun ein weitreichendes Alkohol-Werbeverbot und hat dafür eine «consultation» gestartet, eine öffentliche Beratung.

Zur Debatte steht etwa ein Werbeverbot auf Tafeln und in Zeitungen sowie von Merchandising mit Alkoholbezug. Vorschläge sehen vor, dass Brennereien oder Pubs keine T-Shirts oder Gläser mehr verkaufen dürfen. Im Raum steht auch, dass Brauereien und andere Alkoholhersteller keine Sport- und Kulturveranstaltungen mehr sponsern dürfen. «Wenn alle Maßnahmen, die diskutiert werden, zu Gesetz werden, könnte dies sogar bedeuten, dass Geschäfte ihren Alkohol verstecken müssen», kommentierte die Zeitung «Herald».

Hersteller: «Zerstört Schottlands Getränkeindustrie nicht»

Die Pläne alarmieren die Wirtschaft. «Zerstört Schottlands Getränkeindustrie nicht», warnten mehrere Getränkeriesen wie Diageo, Budweiser und Tennent’s in einem offenen Brief. Junge Marken fürchten um ihre Existenz, wenn sie nicht mehr als Sponsor auf sich aufmerksam machen dürfen. Aber auch die Tourismusbranche ist in Aufregung. «Den Verkauf von allen mit Alkohol verbundenen Artikeln effektiv zu verbieten, würde sich auf sehr viele Tourismusunternehmen auswirken, nicht nur auf die Brennereien», sagte Gordon Morrison, Chef des Verbands Association of Scottish Visitor Attractions.

Mit schätzungsweise 84 Millionen Pfund (95 Mio. Euro) im Jahr spielt Whisky-Tourismus eine wichtige Rolle. Erst in den vergangenen Jahren hätten Whiskyunternehmen viel Geld investiert, sagte Morrison und verweist auf Beispiele wie den 140 Millionen Pfund teuren Ausbau der Macallan-Brennerei in Craigellachie zu einer Besucherattraktion. «Die Brennereien befinden sich oft in Teilen von Schottland, die recht abgelegen sind», sagte Morrison. «Dort gibt es häufig nichts anderes zu tun. Sie bringen Besucher in die Gemeinden.»

Sturgeon will pragmatisch handeln

Die Konservative Partei, in Edinburgh in der Opposition, will das populäre Thema nutzen, spricht von «drakonischen» Regeln. «Das wird nicht nur Jobs in Schottland kosten, sondern es für die Branche auch erheblich erschweren, in die EU und nach anderswo zu exportieren», kritisierte der Abgeordnete David Mundell im britischen Unterhaus. Die konservative Regierung in London nahm den Ball dankbar auf: Handels-Staatssekretär Nigel Huddleston warnte prompt vor «erheblichen negativen Auswirkungen».

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon fühlt sich missverstanden. «Einige Andeutungen der vergangenen Wochen, dass etwa handgemalte Schilder auf Brennereien oder Besucherzentren im Visier seien, sind derzeit nicht Teil unserer Vorstellungen, lassen Sie mich das ganz klar sagen», betonte Sturgeon. Es gebe einen Unterschied zwischen einer Werbetafel nahe einer Schule und einer Mütze mit dem Logo einer Whisky-Marke. «Wir müssen das pragmatisch und ernsthaft betrachten», sagte Sturgeon. Am 9. März endet die «consultation».

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Totalenergies profitiert von gestiegenen Energiepreisen

Paris (dpa) – Der Öl- und Energiekonzern Totalenergies hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. Die Franzosen profitierten dabei von stark gestiegenen Preisen für Öl und Gas. Auf Jahressicht stieg der Gewinn unter dem Strich um 28 Prozent auf 20,5 Milliarden US-Dollar (19,1 Mrd Euro), wie der Konzern in Paris mitteilte. Im Schlussquartal lasteten abermals milliardenschwere Abschreibungen für den Rückzug aus einem russischen Gasunternehmen auf den Ergebnissen. Weiterlesen

Verlorene BMW-Klage – Umwelthilfe geht in nächste Instanz

München (dpa) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist am Dienstag mit einer Klimaklage gegen BMW in erster Instanz am Landgericht München I gescheitert. Nach Ansicht der Kläger ist das letzt Wort damit aber noch nicht gesprochen. Der Verein will mit seinem Anliegen in die nächste Instanz gehen – und zur Not auch bis zum Bundesgerichtshof.

Die Umwelthilfe hatte von dem Münchner Autobauer gefordert, dass er den Verkauf von Benzin- und Dieselautos ab 2030 einstellt und bis dahin die CO2-Emissionen seiner Fahrzeuge drastisch reduziert. Der Konzern hatte die Forderung als unbegründet abgelehnt. Die Entscheidung des Landgerichts ist bislang nicht rechtskräftig. Weiterlesen

Mehr Aufträge für saarländische Industrie

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die saarländischen Industriebetriebe haben im vergangenen Jahr ein deutliches Auftragsplus verbucht. Sie erhielten 7 Prozent mehr Bestellungen als im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt Saarland am Dienstag in Saarbrücken mitteilte. Dabei lag die Nachfrage aus dem Ausland um 9,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Inlandsnachfrage erhöhte sich um 4,8 Prozent. Weiterlesen

Industrie erlebt weniger Nachfrage

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten ist im Dezember 2022 merklich zurückgegangen. Die bereinigten Auftragseingänge lagen nach vorläufigen Zahlen um 33 Prozent unter dem Niveau von Dezember 2021, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Freitag mitteilte. Das Inlands- und das Auslandsgeschäft seien «wesentlich schlechter» als im Vorjahresmonat gelaufen. Im Vergleich zum November 2022 verbuchte die Industrie im Dezember 2022 einen Rückgang von 7,2 Prozent bei ihren Auftragseingängen. Dabei verringerten sich die Bestellungen aus dem Inland um 6,7 und aus dem Ausland um 7,5 Prozent.

Wieder mehr Zuversicht in der Autoindustrie

München (dpa) – Die deutsche Autoindustrie ist nach einer langen Durststrecke dem Ifo-Institut zufolge wieder zuversichtlicher geworden. Die Geschäftslage der Fahrzeughersteller und ihrer Zulieferer habe sich im Januar deutlich verbessert, teilte das Institut am Freitag in München als Ergebnis einer eigenen Umfrage mit. Weiterlesen

Trotz Kritik: Viele Hauptversammlungen bleiben online

Von Jacqueline Melcher, dpa

München (dpa) – Demonstrationen vor der Veranstaltungshalle, hartnäckige Fragen aus dem Saal und lebhafte Debatten zwischen Aktionären und der Unternehmensführung: Auf Hauptversammlungen haben sich Anteilseigener auch lautstark ihren Weg gesucht, um sich Gehör in den Chefetagen zu verschaffen.

Doch seit dem ersten Corona-Jahr ist es ruhiger geworden um die jährlichen Aktionärstreffen, bei denen Vorstand und Aufsichtsrat den Aktieninhabern Rede und Antwort stehen. Wegen der Pandemie hielten Unternehmen ihre Hauptversammlungen in den vergangenen drei Jahren oft online ab. Die Mehrheit der Dax-Konzerne will dabei bleiben.

Von den 40 größten Unternehmen am deutschen Aktienmarkt plant bereits mehr als die Hälfte auch in diesem Jahr eine rein digitale Hauptversammlung. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. 22 Dax-Konzerne planen Online-Formate, nur 10 Unternehmen haben sich für ein Treffen in Präsenz entschieden – darunter BASF, Henkel, Airbus und Porsche. Bei 7 Unternehmen steht die Entscheidung noch aus. Ein Konzern machte keine Angaben.

Hybrides Format gefordert

Von Aktionärsseite kommt viel Kritik an der rein digitalen Hauptversammlung. Deutsche Aktionärsschützer sehen die Gelegenheit für einen lebendigen Austausch zwischen Aktionären und Unternehmensführung gefährdet und fordern stattdessen etwa ein hybrides Format. «Die Präsenzhauptversammlung ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Aktienkultur in Deutschland», sagte Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). «In Präsenz ist der lebendige, kritische Dialog zwischen Unternehmen und Aktionären am besten umsetzbar.»

Die Möglichkeit einer Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre wurde zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführt. Die jährlichen Treffen, bei denen üblicherweise Tausende Menschen zusammenkommen, um über die Dividendenausschüttung, Kapitalerhöhungen und die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat abzustimmen, durften online stattfinden. Im vergangenen Sommer machte der Bundestag die Sonderregelung dann mit gewissen Änderungen dauerhaft möglich. Die Rechte der Aktionäre sollen dabei auch online uneingeschränkt gewährleistet werden, etwa durch ein Live-Nachfragerecht.

Vorteile für Konzerne

Nach Ansicht von Unternehmen wie Beiersdorf, Merck, BMW, Siemens und Vonovia, die sich auch in diesem Jahr für eine Online-Hauptversammlung entschieden haben, hat sich das neue Format in der Corona-Zeit bewährt. Die Dax-Konzerne sehen dabei verschiedene Vorteile: Man habe mehr Planungssicherheit, schütze die Gesundheit der Beteiligten, es würden Kosten, Aufwand und CO2-Emissionen durch die Anreise gespart und die Teilnahme von mehr und auch internationalen Aktionären ermöglicht.

Bei der Hauptversammlung im Netz fallen die teils hohen Kosten für Saalmiete, Verpflegung und Personal weg. Das Gesundheitsunternehmen Fresenius sparte mit dem Online-Format nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren rund ein Viertel der Kosten im Vergleich zu vorigen Präsenzversammlungen. Der Werkstoffhersteller Covestro und der Energiekonzern E.ON rechnen sogar mit einer Kosteneinsparung von um die 50 Prozent. Andere Unternehmen bezifferten den Unterschied auf einen sechsstelligen Euro-Betrag. Viele sagten aber auch, niedrigere Kosten seien kein Maßstab bei ihrer Entscheidung gewesen.

Abstimmung unter Vorständen

Noch bis 31. August können die Vorstände der Aktiengesellschaften mit Zustimmung des Aufsichtsrates darüber entscheiden, ob die diesjährige Hauptversammlung in Präsenz oder online abgehalten werden soll. Danach braucht es eine Satzungsänderung, die das Online-Format für bis zu fünf Jahre festlegen kann oder den Vorstand ermächtigt, das Treffen in diesem Zeitraum auch im Netz abzuhalten. Der Vorschlag einer Satzungsänderung steht in diesem Jahr bei einigen Hauptversammlungen auf der Tagesordnung.

«Eine pauschale Ermächtigung über ein oder zwei Jahre hinaus ohne eine Konkretisierung der Ausgestaltung der virtuellen Hauptversammlung und der Aktionärsrechte wird von den Aktionären – privaten wie institutionellen – abgelehnt», sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW. Die Aktionäre wollen demnach konkret wissen, wie ihre Rechte im Online-Format ausgestaltet oder gegebenenfalls beschränkt werden, und fordern eine offene Präsenz-Diskussion über das zukünftige Hauptversammlungsformat.

Den Anfang der Dax-Hauptversammlungen macht am 7. Februar der Münchner Energiekonzern Siemens Energy. Auch hier bleibt es erst einmal beim Anleger-Treffen im Netz. Aktionäre sollen ihre Fragen live in der Videokonferenz stellen können, teilte das Unternehmen mit. «Auf diese Weise wird auch im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung interaktiver Dialog ermöglicht», heißt es.

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Infineon erhöht Prognose Computerchips

München (dpa) – Der Halbleiterkonzern Infineon hat seine Gewinnprognose trotz der schwächelnden Weltwirtschaft leicht angehoben. Im ersten Geschäftsquartal war das Geschäft dank hoher Preise profitabler als erwartet. Die Autoindustrie brauche immer mehr Chips für Elektrofahrzeuge und Assistenzsysteme. «Das ist der Treiber für unser Geschäft», sagte Vorstandschef Jochen Hanebeck am Donnerstag. Auch die Energiewende sorge weiter für hohe Nachfrage.

Für das laufende Jahr peilt Infineon einen Umsatz von 15,5 Milliarden Euro an, rechnet aber jetzt mit einer höheren Gewinnmarge: Statt 24 Prozent sollen 25 Prozent vom Umsatz als Betriebsergebnis bleiben. Weiterlesen

Scholz: Investitionsbedingungen in Europa weiter verbessern

Ensdorf (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat ein umstrittenes US-Subventionsprogramm als Ansporn dafür bezeichnet, Bedingungen für Investitionen in Europa weiter zu verbessern. «Dazu gehört, dass wir das europäische Beihilferecht noch agiler und zeitlich befristet auch flexibler machen, damit Investoren frühzeitig wissen, mit welcher Unterstützung sie rechnen können», sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Ensdorf im Saarland. Der US-Konzern Wolfspeed will dort eine große Chipfabrik bauen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, die Investition zeige, dass die Produktion von «sauberer» Industrie in Deutschland möglich bleibe.

Scholz sagte, EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen habe wichtige Vorschläge gemacht, die alle in die richtige Richtung gingen. Die EU muss nach Einschätzung von der Leyens Hunderte Milliarden Euro in klimafreundliche Technologien investieren. Die hiesige Industrie stehe unter starkem Druck, nicht zuletzt weil Subventionen in Ländern wie den USA und China die Wettbewerbsbedingungen verzerrten, heißt es in am Mittwoch vorgestellten Empfehlungen der Behörde. Weiterlesen

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