Ungarische Notenbank hebt Leitzins stark an

Budapest (dpa) – Die Notenbank Ungarns hat die Finanzmärkte am Dienstag mit einer außergewöhnlich starken Zinsanhebung überrascht. Der Leitzins steigt um 1,85 Prozentpunkte auf 7,75 Prozent, wie die Zentralbank am Dienstag in Budapest mitteilte.

Es ist der größte Zinsschritt seit der Finanzkrise 2008. Analysten hatten im Mittel einen Schritt um lediglich 0,5 Punkte erwartet. Außer dem Leitzins wurde auch der Zins für einwöchige Einlagen, der einige Zeit als faktischer Leitzins gedient hatte, auf dasselbe Niveau angehoben. Weiterlesen

Zusatzbeiträge für Krankenkassen steigen 2023 deutlich

Gesundheit
Von Basil Wegener und Jörg Ratzsch, dpa

Berlin (dpa) – Auf die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen kommen im nächsten Jahr höhere Beiträge zu. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag solle um 0,3 Prozentpunkte steigen, kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in Berlin an. Dies bringe voraussichtlich zwischen 4,8 und 5 Milliarden Euro ein.

Die Beitragserhöhung solle Teil eines Maßnahmenpakets zur Deckung eines Defizits von 17 Milliarden Euro sein. Leistungskürzungen werde es nicht geben.

Zur Deckung des Defizits solle zudem ein erhöhter Steuerzuschuss in Höhe von 2 Milliarden Euro und ein Darlehen des Bundes in Höhe von 1 Milliarde Euro beitragen. Darüber hinaus müssten andere Reserven angegangen werden – sowohl beim Gesundheitsfonds als auch bei den Einzelkassen seien noch solche Reserven vorhanden. «Wir sind wirklich in einer schwierigen Situation», so Lauterbach. «Bei den Kassen sind noch etwa 4 Milliarden Reserven, die wir heranziehen können und werden.» Im Fonds seien es 2,4 Milliarden Euro. Weiterlesen

Insolvenzverfahren bei Kondomhersteller CPR eröffnet

Sarstedt/Hildesheim (dpa) – Bei einem der größten Kondomhersteller, der CPR GmbH, läuft jetzt das Insolvenzverfahren. Die Firma aus dem niedersächsischen Sarstedt war in Schwierigkeiten geraten und hatte im Frühjahr einen entsprechenden Antrag gestellt.

Inzwischen sei das Verfahren eröffnet worden, hieß es am Dienstag aus der Justiz im benachbarten Hildesheim. Laut früheren Berichten kam das Unternehmen wegen Devisen- und Abrechnungsproblemen im Russland-Geschäft unter Druck, nachdem der Krieg gegen die Ukraine begonnen und Sanktionen gegriffen hatten. CPR exportiert in verschiedene Länder. Weiterlesen

Lebensversicherungen: Kein schneller Zinsanstieg erwartet

Köln (dpa) – Kunden klassischer Lebensversicherungen können nach Einschätzung von Branchenexperten trotz der Zinswende am Kapitalmarkt vorerst nicht mit höheren Zinsen im großen Stil rechnen. Eine schnelle Erhöhung der Überschussbeteiligung sei nicht zu erwarten, sagte Lars Heermann, Experte der Ratingagentur Assekurata am Dienstag.

Die Überschussbeteiligung, die Assekuranzen je nach Wirtschaftslage und Erfolg ihrer Anlagestrategie jedes Jahr neu festsetzen, ist ein wichtiger Teil der laufenden Verzinsung des Altersvorsorgeklassikers. Weiterlesen

Michelin will sich aus Russland zurückziehen

Clermont-Ferrand (dpa) – Der französische Reifenhersteller Michelin will sich angesichts des Kriegs gegen die Ukraine bis zum Jahresende vollständig aus Russland zurückziehen.

Alle Aktivitäten dort sollten übergeben werden, hieß es in einer Mitteilung des Konzerns mit Sitz im französischen Clermont-Ferrand vom Dienstag. Es werde überlegt, Administration, Verkauf und den Industriebetrieb an das aktuelle örtliche Management in Russland zu übertragen. Weiterlesen

Institute: Gefahr eines Gasengpasses gesunken

Berlin/Brüssel (dpa) – Deutschlands Gasspeicher sind inzwischen zu mehr als 60 Prozent gefüllt und mindern aus Sicht von Ökonomen so die Gefahr einer Versorgungslücke im Falle eines russischen Lieferstopps.

Wie am Montagabend aus der Webseite von Europas Gasinfrastruktur-Betreiber (GIE) hervorging, waren die Speicher zu 60,26 Prozent voll. Nach Berechnungen führender Wirtschaftsforscher ist die Wahrscheinlichkeit einer Versorgungslücke im Fall eines Stopps russischer Lieferungen gegenüber April deutlich gesunken. Weiterlesen

Keine Pleitewelle: Deutsche Firmen zeigen sich robust

Konjunktur
Von Erich Reimann, dpa

Neuss (dpa) – Der Ukraine-Krieg und seine wirtschaftlichen Folgen stellen die Unternehmen in Deutschland vor große Herausforderungen. Dennoch ist eine Pleitewelle ausgeblieben. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen war im ersten Halbjahr sogar rückläufig, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Dienstag berichtete.

Allerdings befürchten die Experten angesichts der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen in der zweiten Hälfte eine Trendumkehr. Weiterlesen

Lagarde: Bei ungünstiger Inflationsentwicklung Tempo erhöhen

Sintra/Frankfurt (dpa) – Europas Währungshüter könnten angesichts der hartnäckig hohen Inflation das Tempo bei der Normalisierung ihrer Geldpolitik in den nächsten Monaten erhöhen.

«Wenn sich die Inflationsaussichten nicht verbessern, werden wir über ausreichende Informationen verfügen, um schneller zu handeln», sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, am Dienstag bei einer Konferenz der Notenbank im portugiesischen Sintra, die auch im Internet übertragen wurde. Weiterlesen

Experten erwarten Chipmangel bis mindestens 2024

München (dpa) – Der Halbleitermangel dürfte die Autoindustrie einer Studie zufolge bis mindestens 2024 bremsen.

Elektroautos bräuchten zehnmal so viele Chips wie Benziner oder Dieselautos, so dass auch steigende Kapazitäten nicht für den gesamten Bedarf ausreichten, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Unternehmensberatung Alix Partners. «Erst frühestens 2024 wird die Fahrzeugproduktion das Niveau vor Beginn der Pandemie erreichen.» Weiterlesen

Deutschland bei Energie extrem verwundbar

München (dpa) – Die Energieversorgung Deutschlands ist einer Studie zufolge im internationalen Vergleich besonders anfällig – sowohl für steigende Preise als auch für Lieferengpässe.

Das Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW kommt in der am Dienstag veröffentlichten Analyse zu dem Schluss, dass die Bundesrepublik bei der Stromversorgung gemeinsam mit den Niederlanden zu einer «Hochpreisinsel» wird. Was die Anfälligkeit für ausbleibende Lieferungen betrifft, ist Deutschland demnach gemeinsam mit Italien besonders verwundbar. Weiterlesen

Moody’s stellt Zahlungsausfall Russlands fest

New York (dpa) – Die Ratingagentur Moody’s hat wegen nicht fristgemäß beglichener Schulden bei internationalen Investoren einen Zahlungsausfall Russlands festgestellt.

Konkret gehe es um Zinszahlungen zweier Staatsanleihen, die auch nach Ablauf einer Verzugsfrist von 30 Tagen nicht bei Gläubigern angekommen seien, teilte das US-Unternehmen in New York mit. Weiterlesen

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