Moody’s stellt Zahlungsausfall Russlands fest

New York (dpa) – Die Ratingagentur Moody’s hat wegen nicht fristgemäß beglichener Schulden bei internationalen Investoren einen Zahlungsausfall Russlands festgestellt.

Konkret gehe es um Zinszahlungen zweier Staatsanleihen, die auch nach Ablauf einer Verzugsfrist von 30 Tagen nicht bei Gläubigern angekommen seien, teilte das US-Unternehmen in New York mit. Weiterlesen

Russland am Rande des Zahlungsausfalls – Folgen noch unklar

Moskau (dpa) – Russland steht offenbar vor dem ersten Zahlungsausfall auf Auslandsschulden seit mehr als 100 Jahren. In der Nacht auf Montag lief eine 30-Tage-Frist aus, innerhalb derer fällige Zinsen auf zwei Staatsanleihen in Auslandswährung zu zahlen waren.

Es geht um insgesamt rund 100 Millionen US-Dollar (94,7 Mio Euro). Haben die Anleger das Geld nicht erhalten, wovon angesichts scharfer Finanzsanktionen des Westens auszugehen ist, wäre es der erste Zahlungsausfall auf Auslandsschulden seit dem Jahr 1918. Der jüngere Zahlungsausfall aus dem Jahr 1998 bezog sich auf von Inländern gehaltene Schuldtitel.

Die russische Regierung bestreitet nicht, dass Zinszahlungen nicht bei Gläubigern angekommen sind. Sie besteht aber darauf, die Zahlungen geleistet zu haben und streitet einen Zahlungsausfall daher ab. Die Zahlung sei noch im Mai erfolgt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge. Dass die Mittel vom Clearinghaus Euroclear wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland blockiert worden seien, sei «nicht unser Problem», sagte er. Weiterlesen

Ungedeckte Schulden: Ist Russland wirklich zahlungsunfähig?

Fragen & Antworten
Von Bernhard Funck, dpa-AFX, und André Ballin, dpa

Moskau (dpa) – Wenn ein Staat Schulden hat, werden darauf Zinsen fällig – und wenn ein Staat diese nicht zahlen kann, gilt er als zahlungsunfähig, mit oft dramatischen Folgen.

Ein solcher Fall droht nun auch Russland, zumindest auf dem Papier: Am Wochenende lief eine 30-Tage-Periode ab, innerhalb der Russland säumige Zinszahlungen noch leisten konnte, ohne einen Zahlungsausfall auszulösen. In der Realität ist die Lage jedoch weitaus komplizierter. Weiterlesen

Material- und Fachkräftemangel belastet Maschinenbauer

Frankfurt/Main (dpa) – Materialengpässe und Fachkräftemangel behindern einer Umfrage zufolge immer stärker die Produktion im deutschen Maschinenbau. «87 Prozent der Unternehmen im Maschinenbau sehen ihre Lieferketten derzeit merklich oder gravierend beeinträchtigt», berichtet Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA.

Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung hat sich die Lage den Angaben zufolge nochmals verschärft, zugleich schwindet die Hoffnung auf baldige Besserung. Weiterlesen

Habeck setzt bei Gas-Krise auf europäische Solidarität

Luxemburg (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck setzt im Umgang mit der derzeitigen Gas-Krise auf Solidarität zwischen den EU-Ländern.

«Kein Land kann auf sich selbst angewiesen sein», sagte Habeck am Montag vor einem Treffen der für Energie zuständigen EU-Minister in Luxemburg. «Eine Versorgungskrise in einem Land führt zu einer Wirtschaftskrise im anderen Land.» Habeck sagte, er habe eine Absichtserklärung mit seinen osteuropäischen Kollegen unterzeichnet, um sich bei der Energiesicherheit gegenseitig zu unterstützen. Weiterlesen

Vor 20 Jahren: Aus für das «Milliardengrab» mit DDR-Geld

Von Bernd Lähne, dpa

Bei 1200 Grad verglühte im Jahr 2002 das Geld, das für die Bürger der DDR jahrzehntelang Zahlungsmittel war. Ein Höhlensystem im Vorharz war zu unsicher geworden.

Halberstadt (dpa) – «Diese beeindruckenden Bilder werde ich wohl nie vergessen. Bis hoch unter die Decke lagerten Millionen von Banknoten», beschreibt Christine Volk von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die einstige Schatzhöhle in den Halberstädter Thekenbergen. In den unterirdischen Gewölben sollten die Geldscheine, die ab 1. Juli 1990 mit Einführung der D-Mark in Ostdeutschland kein gültiges Zahlungsmittel mehr waren, verrotten. «Der größte Teil des Papiergeldes wirkte druckfrisch», erinnert sich die KfW-Sprecherin. Weiterlesen

Zukunftsvereinbarung für ZF-Standort Saarbrücken geschlossen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Geschäftsführung des Autozulieferers ZF und die Arbeitnehmervertretung haben sich auf eine Zukunftsvereinbarung für den Standort Saarbrücken mit seinen rund 9000 Beschäftigten geeinigt. Sie sieht unter anderem vor, dass die bestehende Beschäftigungssicherung bis Ende 2025 verlängert wird, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Am Standort werde ein «Zukunftsfonds» eingerichtet werden, dessen Mittel in die Ansiedlung neuer Produkte fließen. Mit neuen Schichtmodellen und Möglichkeiten zu vorübergehenden Arbeitszeitverkürzungen sollen Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden. Weiterlesen

Verletzte in Supermarkt: Ursache wohl Buttersäure

Saarbrücken (dpa/lrs) – Nachdem mehrere Menschen in einem Supermarkt in Saarbrücken durch eine ausgetretene Substanz verletzt wurden, geht die Polizei von einem Buttersäure-Angriff aus. Ein 32 Jahre alter Mann soll ein Gefäß mit der Substanz am Samstag im Eingangsbereich des Geschäfts hinterlassen haben, wie ein Sprecher der Polizei in Saarbrücken am Montag mitteilte. Weiterlesen

Bankenpräsident: Hohe Inflation «Spaltpilz» für Gesellschaft

Frankfurt/Main (dpa) – Die extrem hohe Inflation birgt nach Ansicht von Bankenpräsident Christian Sewing erheblichen sozialen Sprengstoff.

«Hohe Inflationsraten und negative Realzinsen sind ein Spaltpilz für die Gesellschaft», sagte der Deutsche-Bank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Teuerungsrate müsse «so schnell wie möglich heruntergeführt werden». Weiterlesen

SPD regt Sonderzahlung für Arbeitnehmer an

Berlin (dpa) – Angesichts hoher Preise für Lebensmittel, Gas und Sprit infolge des Ukraine-Kriegs bringt die SPD im Bundestag Sonderzahlungen an Arbeitnehmer zur Existenzsicherung ins Spiel.

Wirtschaftsexperten forderten unterdessen gezieltere Hilfen für Bedürftige. Verhärtet bleiben die Fronten innerhalb der Ampelkoalition beim Streit über eine mögliche Aussetzung der Schuldenbremse wegen der aktuellen Belastungen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will mit den Partnern der G7-Staaten nach Lösungen für die Energiekrise und die steigende Inflation suchen. «Viele Dinge, die wir einkaufen, sind teurer geworden. Lebensmittel, aber eben ganz besonders die Preise für Energie. Das merken wir an der Tankstelle, das merken wir, wenn wir die Heizrechnung bezahlen müssen. Heizöl, Gas, alles viel teurer als noch vor einem Jahr. Deshalb müssen wir uns darauf vorbereiten», sagte Scholz in seiner am Samstag veröffentlichten Videobotschaft «Kanzler kompakt» vor dem G7-Gipfel in Elmau. Deutschland müsse sich mit anderen absprechen, was zu tun sei. Weiterlesen

Volkswirte wollen weniger «Gießkanne»

Nürnberg (dpa) – Führende deutsche Volkswirte haben die Politik angesichts dunkler Wolken am konjunkturellen Horizont zu einer gezielteren Unterstützung bedürftiger Haushalte aufgefordert. Der Tankrabatt sei gescheitert und schon im Ansatz falsch gewesen.

«Es wurde versucht, fossile Energieträger noch zu vergünstigen – mit mäßigem Erfolg. Man muss das bei denjenigen abfedern, die diese Härten nicht tragen können», sagte die «Wirtschaftsweise» Veronika Grimm in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

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