Die Eifel im Thermikglück

Die Segelflugvereine aus der Region lieferten sich ein schnelles Luftrennen

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Der Laacher See inmitten goldgelber Kornfelder- Foto: Uwe Bodenheim

Nachdem die Segelflieger an Rhein, Ahr und in der Eifel an den vergangenen Wochenenden oft auf der falschen Seite der Wettergrenze lagen, hatten sie diesmal das Glückslos gezogen. Die Eifel und das Rheinland lagen auf der Rückseite einer Kaltfront, was für Segelflieger hervorragende Flugbedingungen bedeutet, während ein Großteil von Deutschland noch bei Schwimmbadwetter schwitzte und sich mit deutlich schlechterer Thermik zufrieden geben musste. Entsprechend erfolgreich waren die Piloten der Luftsportvereine in der Region auch auf Bundesebene: die Segelfluggruppe (SFG) Wershofen kann sich über Platz 33 und 18 Punkte in der bundesweiten Quali-Liga freuen, die Fliegerfreunde vom Luftsportverein (LSV) Bad Neuenahr-Ahrweiler liegen mit Rang 41 und 10 Punkten nicht allzu weit dahinter.

Noch besser erwischte es die Fliegergemeinschaft Dahlemer Binz, die einen hervorragenden Platz 14 erreichte. Während dieses gute Abschneiden den Wershofener Eifeladlern zwar ein paar Punkte, aber dennoch nicht in Sichtweite eines Aufstiegsplatzes brachte, können die Neuenahrer nun noch mal Mut schöpfen, und darauf hoffen, sich in den verbliebenen drei Runden noch die notwendigen Punkte zu ergattern und sich von dem derzeitigen Platz 27 auf einen der sieben Aufstiegsplätze hochzuarbeiten. Gleiches gilt für die Piloten von der Dahlemer Binz, die sich derzeit auf Platz 24 befinden.

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Gemeinsam „kurbeln“ sich diese drei Flugzeuge beim Laacher See in die Höhe – Foto: Uwe Bodenheim

Trotz dieses hervorragenden Ergebnisses mussten sich die Segelflugclubs aus der Region in der Landesliga Rheinland-Pfalz auch in dieser Runde wieder einmal dem Aero-Club Rhein-Nahe geschlagen geben, der den Rundensieg einheimste und nun von den Punkten her mit dem LSV Bad Neuenahr-Ahrweiler gleich zog. Die Tabellenführung können die Kreisstädter derzeit nur noch durch eine bessere Geschwindigkeitsbilanz sichern. Zweitbeste Mannschaft wurden die Piloten aus Wershofen, dem „Segelflug-Mekka“ in der Eifel, die dadurch ihr Konto mit 11 Punkten aufbessern konnten und nun wieder auf Gesamtplatz sieben stehen. Robin Ermen, mehrfacher Vereinsmeister der SFG, flog mit seinem Ventus 2cM von Wershofen aus eine Strecke von 874 Kilometern nach Aachen, ins sauerländische Brilon,  weiter bis ins Saarland und zurück in die Eifel.

Die erzielte Schnittgeschwindigkeit betrug dabei 97 km/h. Wolfgang Hofmeister-Dunkel (DG-800S/18m; 83 km/h) und Stefan Kohl (48 km/h), der bei einem Eingewöhnungsflug mit dem neuen Leistungseinsitzer des Vereins vom Typ „Discus“ unterwegs war, komplettierten das Team. Der Flug von Jürgen Ruland (Ventus 2cM; 93 km/h) konnte leider nur für die Quali-Liga, nicht jedoch für die Landesliga gewertet werden, da der Startplatz Aachen nicht in Rheinland-Pfalz liegt.

Mit 107 km/h schnellster Pilot des Wochenendes war aus rheinland-pfälzischer Sicht der Neuenahrer Dr. Jürgen Koch mit seiner HpH 304S. Vom Neuenahrer Flugplatz Bengener Heide aus führte ihn sein 952km langer Flug quer durch Belgien nach Frankreich hinein, bis hinter Marburg und zurück in die Kurstadt. Teampartner Peter Metzen flog die gleiche Strecke mit einem Ventus 2cM (104 km/h). Auch der Flug von Dietmar Spranger (DG-600/18m; 81km/h) konnte aufgrund des Startortes außerhalb von Rheinland-Pfalz nur für die Quali-Liga, aber nicht für die Landesliga gezählt werden. Somit fehlte den Kreisstädtern der dritte Pilot und seine Punkte, um mehr als die fünf Punkte für Rundenplatz 8 zu erzielen.

Sehr gut lief es auch für den Luftsportverein Mönchsheide (LVM) Bad Breisig/Andernach: Stephen Parker brachte sein Flug mit der Stemme S10 durch Westerwald, Hessen und Sauerland einen 98er-Schnitt ein. Christoph Wehr und Copilotin Heike Lobenthal erreichten im Arcus E eine Geschwindigkeit von 83 km/h, David Canals (LS-7WL) vervollständigte das Trio mit 28 km/h. Belohnt wurden sie dafür mit Rundenplatz 6 und Rang 12 in der Tabelle.

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