Künstliche Rohstoffverknappung sorgt für hohe Holzpreise

Die Lage in der Holzwirtschaft ist widersprüchlich: Obwohl der Holzpreis seit Wochen auf immer neue Höchststände klettert und derzeit bereits knapp 100 € für den Festmeter Stammholz bezahlt werden, ist nur ein Teil der Waldbauern bereit, mehr Bäume zu schlagen. Warum das so ist, will uns niemand so genau sagen. Holz sei mittlerweile zu wertvoll, um es zu verbrennen. Gegenwärtig wird die Hälfte des in Deutschland vermarkteten Holzeinschlags verbrannt. Es ist die Nachfrage nach Energieholz, das früher nur von der Spanplattenindustrie genutzt wurde, die heute auf breiter Basis die Preise in die Höhe treibt.

Wir hätten dafür eine andere Erklärung, die allerdings zu Sorgen Anlass gibt. Ein Teil der Waldbesitzer rechnet mit Geldentwertung. Lieber lassen die Waldbauern ihren Wald stehen. Das Geld auf die Bank tragen wollen sie nicht, schon gar nicht zu den historisch niedrigen Zinsen. Dieses Verhalten verschärft eine Situation, die holzverarbeitenden Betrieben in ganz Deutschland zu schaffen macht. Die Konjunktur zieht an, der Rohstoff Holz wird dringend gebraucht.

Sehr gefragt ist derzeit auch Brennholz. Noch vor ein paar Jahren schien es so gar nichts mehr wert zu sein. Häuslebauer setzten auf Öl und Gas. Seit rund fünf Jahren hat sich der Wind gedreht. Holz ist längst zum begehrten und damit teuren Rohstoff geworden, seit Öl und Gas Preissprünge nach oben gemacht haben. Die Folgen bekommt inzwischen auch die Papierindustrie zu spüren. Vielfach wird Schwachholz lieber als Brennholz verkauft, weil sich so mehr verdienen lässt. Folge: Der Papierpreis steigt.

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