Logistik-Spezialisten trumpfen durch Flexibilität

Kein anderes Transportmittel findet eine vergleichbare Infrastruktur vor wie der LKW. Die Güterbeförderung per LKW ist kostengünstig und von der logistischen Seite am einfachsten zu handhaben. Der Vorteil des LKW ist seine große Beweglichkeit, was ihn zum universellen Transportmittel macht.

Die Transportgüter werden schonend behandelt und die Fahrzeuge können jeweils an die speziellen Bedürfnisse der Güter angepasst werden. Im Nahverkehr gibt es zum Gütertransport per LKW kaum eine Alternative. Im Fernverkehr konkurriert er mit dem Gütertransport auf der Schiene und auch mit dem Binnenschiff. Der logistische Aufwand letztgenannter Transportmittel ist jedoch um einiges größer, da die Transportkapazitäten geplant und koordiniert werden müssen. Der LKW kann jedoch von jedem Ort zu fast jeder Zeit starten und ist an keine festen Routen gebunden – das macht ihn unglaublich flexibel. Trotzdem haben kleine Transport Fuhrunternehmen mit zwei oder drei Lastzügen heutzutage kaum noch Überlebenschancen im „Löwenkäfig“ für Transport– und Logi-stik. Im Deutschland-Geschäft für Speditionen ist ein Logistiker mit mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz „nur“ die Nummer vier – hinter der Deutschen Bahn, der Post und Kühne+Nagel (14,5 Milliarden Euro). Eine ausgewogene Ausrichtung des Geschäfts ist also heutzutage sehr wichtig. Prinzipiell sind Lebensmittelindustrie und Baumärkte die wichtigsten Kunden – beide Branchen sind weniger hart von der Krise betroffen.

Vorteile bringt auch, wenn das Logistikunternehmen für die Kundschaft auch die komplette Lagerhaltung übernimmt. In Zukunft werden vor allem Logistikunternehmen profitieren, die spezialisierte Serviceleistungen anbieten. Ein strategischer Vorteil könnte darin bestehen, sich auf Branchen zu fokussieren und für Unternehmen nicht nur reine Transportleistungen, sondern die komplette Steuerung der Logistikprozesse zu übernehmen. Im Idealfall übernehmen Speditionen mittlerweile für ihre Kunden die Logistik als Generalanbieter, in dem sie für alle Fragen einziger Ansprechpartner sind und den Pool sämtlicher Sub-Unternehmer koordinieren. Langfristig, darin sind sich alle Experten einig, geht der Trend zur Globalisierung weiter. Dabei gilt eine Faustregel: Wächst die Wirtschaft um ein Prozent, steigen Welthandel und Transportmengen um drei Prozent. Die Stimmung dürfte sich also wieder aufhellen.
Dem Bereich Kontraktlogistik gehört nach Expertenansicht die Zukunft. Das Umsatzvolumen in Europa schätzt die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Technologien der Logistik-Dienstleistungswirtschaft auf rund 340 Milliarden Euro – erst ein Viertel davon ist bereits an Logistiker ausgegliedert, den Rest übernehmen die Produzenten derzeit noch in Eigenregie. Das Potenzial ist also riesig.

Der reine Transport von Waren und Gütern hingegen wird es weiterhin schwer haben. Allein der Schienengütertransport der Deutschen Bahn verlor 2009 knapp 25 Prozent Umsatz, die Luftfracht zehn Prozent, die Containerschifffahrt 13 Prozent. Trotz des Rückganges erkennt man am prozentualen Anteil die herausragende Stellung des Transportmittels Lastkraftwagen auf dem deutschen Markt. Eine genauere Betrachtung des Sachverhaltes ergab noch eine weitere Besonderheit: Von der per Straßengüterverkehr beförderten Gütermenge wurden fast 80 % im so genannten Nah- und Regionalbereich bis zu einer Höchstdistanz von 150 km befördert. Nur etwa 20 % wurden über längere Strecken transportiert.

Lkws haben also vor allem bei gewerblichen Transporten im nahen Umfeld gegenüber anderen Verkehrsträgern die Nase vorn. Dies lässt sich mit der Möglichkeit der „Haus-zu-Haus-Leistung“ sowie dem flexiblen Einsatz der unterschiedlichen Lkw-Transportcontainer erklären. Auch als Unterstützung anderer Verkehrträger kommt der Lkw häufig zum Einsatz, zum Beispiel dann, wenn Autos per Bahn geliefert wurden und anschließend an verschiedene Händler verteilt werden müssen. Dies lässt sich am besten mit Lkws bewältigen.

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