Verleger laufen Sturm gegen ZDF „heute“ App-Pläne

Der Chef des VDZ (Verband Deutscher Zeitungsverleger), Wolfgang Fürstner, reagiert mit starker, überheftiger Kritik an der geplanten App-Offensive des ZDF. Schon wieder hat der Zeitungsverband große Befürchtungen und möchte die öffentlich-rechtlichen Sender, die von allen GEZ-Gebührenzahlern bezahlt werden, in die Schranken verweisen. Fürstner wettert, dass die Pläne des ZDF ein weiterer Schlag gegen die Apps der Verlage seien. Warum eigentlich? Sollen ARD und ZDF in den alten Technologie-Ghettos steckenbleiben, anstatt auf die modernen Übertragungswege adäquat zu reagieren und den Gebührenzahlern ihre öffentlich-rechtlichen Inhalte über alle Verbreitungswege zu geben? Es ist schon ein Unding, dass die Zeitschriften- und Zeitungs-Lobbyisten-Vertreter die seinerzeitige Bundesregierung dazu bringen konnten, dass ARD und ZDF ihre Inhalte nur sieben Tage in ihren Mediatheken vorhalten dürfen. Das ist wirklich ein Unding und ein starkes Vergehen an den Gebührenzahlern. Während ARD und ZDF ihre Inhalte nur sieben Tage lang zur Verfügung stellen dürfen, können die Zeitungsverleger machen, was sie wollen und ihre Inhalte auf immer und ewig im Netz parat halten.
 
Mit seiner zukünftigen App-Strategie fährt das ZDF eine ähnliche Strategie wie die ARD. Selbstverständlich ist die „Tagesschau“-App kostenlos bzw. bezahlt mit der GEZ-Gebühr. Die „Tagesschau“-App wurde zwischenzeitlich mehr als 1,2 Millionen mal heruntergeladen. Warum sollten ARD und ZDF ihre Apps und Internetangebote zusätzlich kostenpflichtig machen? Nein, das muss alles abgegolten sein mit der GEZ-Gebühr. Und noch einmal: ARD und ZDF müssen ohne Wenn und Aber alle Verbreitungswege nutzen dürfen. Denn eines ist klar: Die Nutzung wird sich durch weitere Internet-Möglichkeiten technologisch ändern.

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