Griese: „Gewässerrenaturierung wichtiges Vorsorgeinstrument für den Hochwasserschutz“

Umweltstaatssekretär übergibt Förderbescheide über rund 340.000 Euro für Maßnahmenpaket in Zemmer in der Verbandsgemeinde Trier-Saarburg

Mainz. „Mit den heute im Fokus stehenden Maßnahmen haben Sie die richtigen und notwendigen Schritte unternommen, um hier vor Ort die schadlose Ableitung von extremen Regenereignissen aus dem Außengebiet zu gewährleisten“, betonte Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute in der Ortsgemeinde Zemmer. Dort überreichte er zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 339.450 Euro. Mit den Mitteln fördert das Land die Gewässerrenaturierung im Grundsgraben, um Retentionsraum zu schaffen sowie die Herstellung von Versickerungsmulden, um das Wasser aus den nordöstlichen Außengebieten von der Ortslage Dauefenbach zurückzuhalten.

In den Mittelpunkt seiner Ansprache rückte Griese die dramatischen Starkregenereignisse der vergangenen Wochen, von denen viele Eifelgemeinden und deren Bürgerinnen und Bürgern besonders stark betroffen gewesen seien. „Zahlreiche Überschwemmungen haben dazu geführt, dass Schäden in Millionenhöhe entstanden sind und neben überfluteten Straßenzügen und vollgelaufenen Kellern teilweise auch Existenzen auf dem Spiel stehen. Wir alle spüren seit einigen Jahren sehr deutlich, der Klimawandel wird konkret.“

Der Anstieg der durchschnittlichen Temperatur in Deutschland um 1,4 Grad führe dazu, dass Extremwetterereignisse weiter zunehmen. Jedes Grad mehr bedeute, dass die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen könne. Die auftretenden Starkregen seien meist sehr kleinräumig, schwer vorhersagbar und entwickelten in kürzester Zeit ihre verheerende Wirkung, so Griese.

„Klar ist: Der Klimawandel betrifft alle. Auch in Gebieten, die bisher nicht von Überschwemmungen betroffen waren, wird Vorsorge immer wichtiger. Deshalb appellieren wir an alle Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, als Ergänzung der Wohngebäude- und Hausratsversicherung eine Elementarschadenversicherung abzuschließen“, unterstrich der Staatssekretär. Zwar sei in den vergangenen Jahren die Versicherungsquote in Rheinland-Pfalz von 19 auf 30 Prozent gestiegen, doch noch immer verzichteten zwei Drittel der möglicherweise Betroffenen auf die Absicherung eigener Vermögenswerte.

„Die Landesregierung wirbt allerdings nicht nur für den Abschluss einer Versicherung. Seit vielen Jahren engagiert sich das Land Rheinland-Pfalz bundesweit vorbildlich, um  die Hochwasservorsorge voranzutreiben. Sei es durch das beim Gemeinde- und Städtebund eingerichtete Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz, durch die mehr als 20 Hochwasserpartnerschaften oder durch die finanzielle Förderung von örtlichen Hochwasserschutzkonzepten mit einem 90 prozentigen Zuschuss. Ich möchte Ihnen dieses Instrument auch für Ihre Verbandsgemeinde wärmstens empfehlen. Denn ein solches Konzept hilft konkret, die Hochwasser- und Überflutungsvorsorge zu verbessern und dadurch mögliche Schäden zu vermindern“, so Grieses abschließende Aufforderung.

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