Zusammenarbeit geht anders!

Die Eifel-Zeitung möchte daran erinnern, dass der Weiterbau der A1 zwischen Kelberg in Rheinland-Pfalz und Blankenheim in Nordrhein-Westfalen auch schon 2016 im „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans stand. Im August 2016 hatten die damaligen Verkehrsminister beider Bundesländer, Volker Wissing (FDP) und Michael Groschek (SPD) einen schnellen Lückenschluss in der Eifel angekündigt.
Als am vergangenen Freitag, dem 22. Juni 2018, Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) die Öffentlichkeit über eine Planänderung zwischen den Anschlussstellen Adenau und Lommersdorf informiert hat, zeigte sich der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Wissing (FDP) sehr überrascht. Medienberichten zufolge will Wissing erst „auf dem letzten Drücker“ wenige Stunden vor der Veröffentlichung in Zeitungen aus NRW vergangene Woche von der Neuplanung erfahren haben. Ähnlich drückt sich auch sein parlamentarischer Geschäftsführer Marco Weber (FDP) aus: „Dass NRW die bisherigen Pläne zum Streckenverlauf plötzlich über den Haufen wirft, überrascht mich“.

NRW sagt etwas ganz anderes
Die Eifel-Zeitung war am 22. Juni 2018 als einziger Printmedienvertreter aus Rheinland-Pfalz bei der Pressekonferenz in Blankenheim vor Ort. Auf unsere Nachfrage bestätigte dort die Pressesprecherin des Verkehrsministeriums, dass es bereits seit Dezember 2017 Gespräche über die Planänderung zwischen den Fachbereichen beider Bundesländer auf Arbeitsebene gegeben habe. Seit Februar 2018 gibt es Gespräche unter den Staatssekretären beider Ministerien. Seit Mai 2018 gibt es Gespräche unter den Chefs beider Landesbetriebe über die Planänderung.

Nicht lamentieren, machen!
Demnach sollte die Planänderung für den Bauabschnitt Adenau-Lommersdorf schon längere Zeit auch in Rheinland-Pfalz bekannt sein. Es mag sein, dass sie nicht bis zum Verkehrsminister durchgedrungen ist. Die unterschiedlichen Aussagen aus beiden Ministerien kann man nun deuten wie man will. Auf rheinland-pfälzischer Seite heißt es, dass der Lückenschluss wegen der Neuplanung nun in weite Ferne rückt. Vielleicht sollte sich das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium einfach nur auf den Bauabschnitt zwischen Kelberg und Adenau konzentrieren, damit wie angekündigt in 2021 die ersten Bagger anrollen können.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen