„Formel 1 – das können wir!“

Die Formel 1 kommt: Vom 4. bis 7. Juli 2013 gastiert die Königsklasse des Motorsports auf dem
Nürburgring. Der Große Preis von Deutschland markiert die Halbzeit der Formel-1-Saison 2013. Im
Vorfeld der Veranstaltung sprachen wir mit Dr. Karl-Josef Schmidt, dem Geschäftsführer der
Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH.

Nach einem Jahr Pause kehrt die Formel 1 zurück in die Eifel.
Welche Bedeutung hat das Rennen für den Nürburgring?

Dr. Schmidt: Der Bekanntheitsgrad, die mediale Wahrnehmung, die Markenkraft der Formel 1
werden von keinem anderen motorsportlichen Ereignis erreicht, und das weltweit. Gastgeber und
Veranstalter eines Formel-1-Rennens zu sein hat für eine Rennstrecke einen hohen Imagewert,
der auch einen Geldwert einschließt. Mit der Formel 1 gastiert die weltweit bedeutendste
Rennsportveranstaltung auf einer der weltweit bedeutendsten Rennstrecke. Das ist eine einmalige
Kombination.

Welche Rolle spielt die Formel 1 für die Region?

Dr. Schmidt: Für die landschaftlich und touristisch wunderschöne, aber eben etwas abseits
gelegene und eher strukturschwache Hocheifel hat alleine schon der Nürburgring als solcher mit
seinen vielen saisonalen Veranstaltungen und der tagtäglichen Auslastung eine gewaltige
Anziehungskraft. Wenn dann noch wie in diesem Jahr die Formel 1 hier gastiert, genießt die
Region für ein paar Tage weltweite Aufmerksamkeit. Dass dies sich natürlich auch in vielfältiger
Weise auf die regionale Wirtschaft auswirkt, liegt auf der Hand.

Gastgeber eines Formel-1-Laufs zu sein, bedeutet auch eine große organisatorische und
logistische Herausforderung. Wie ist die Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH hier
aufgestellt? Welche Partner sind an Bord?

Dr. Schmidt: Derartige Herausforderungen zu bewältigen, gehört zur Kernkompetenz des
Unternehmens und seiner Belegschaft. Ich sage ganz selbstbewusst: Das können wir! Um ein
solches Großereignis bis ins Detail zu organisieren, werden natürlich hunderte Aushilfskräfte
engagiert. Für die sportliche Durchführung ist der AvD unser Partner.

Mit dem Nürburgring, wo Sie heute als Geschäftsführer tätig sind, und dem
Hockenheimring, wo sie vorher die Verantwortung trugen, kennen Sie beide
deutschen Formel-1-Strecken sehr gut. Wo sehen Sie die Hauptunterschiede?

Dr. Schmidt: Ich habe mich auf dem Hockenheimring genauso wohl gefühlt wie hier auf dem
Nürburgring. Mit meinem früheren Geschäftsführerkollegen in Hockenheim, Herrn Seiler, sowie
den dortigen Oberbürgermeister, Herrn Gummer, verbinden mich unverändert sehr gute
persönliche Beziehungen. Hier wie dort wird professionell und mit langer Erfahrung gearbeitet.
Signifikante Unterschiede gibt es hinsichtlich der jeweiligen Größenordnungen und der Bandbreite
der Einrichtungen und Leistungen. Der Nürburgring hat zwei Rennstrecken, darunter die
unvergleichliche Nordschleife, wesentlich mehr Hotel- und Gastronomiekapazitäten, das
Feriendorf, den Offroadpark, die Kartbahn und das ring°werk, die Arena und das Eventcenter. Der
Nürburgring hat ungefähr das vierfache Umsatzvolumen und etwa auch den vierfachen
Personalbestand.

Was macht in diesem Zusammenhang den besonderen Nürburgring-Charme aus?

Dr. Schmidt: Vor allem durch das Unikat der Nordschleife mit ihrer einzigartigen Geschichte geht
vom Nürburgring eine unverwechselbare Qualität aus – ein fast schon legendenhafter Mythos.
Dadurch erzeugt der Nürburgring Emotionen, die anderswo nicht wiederholbar sind.

Worauf freuen Sie sich besonders beim diesjährigen Formel-1-Gastspiel auf dem Nürburgring?

Dr. Schmidt: Darauf, dass wir – und damit meine ich vor allem unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter – aller Welt zeigen können, wie beeindruckend der Nürburgring scheinbare Gegensätze
miteinander vereint: Tradition und Moderne verschmelzen hier zu einer faszinierenden Mischung.
Vor dem Hintergrund dessen, was diese Belegschaft in den vergangenen Jahren durchleben
musste, ist dies eine schöne Genugtuung. Genauso freue ich mich natürlich auch auf das Rennen
selbst und das ganze Drumherum – ein Erlebnis von packender Intensität.

Von wo aus werden Sie am 07. Juli 2013 das Rennen verfolgen?

Dr. Schmidt: Von wo genau, kann ich Ihnen noch nicht sagen, aber ganz bestimmt von einem
Platz aus, an dem ich das Rennen intensiv miterleben kann; am besten in der Gesellschaft
Gleichgesinnter.

Und wem werden Sie die Daumen drücken?

Dr. Schmidt: Das verrate ich nicht. Hier muss ich sozusagen „von Amts wegen“ neutral bleiben.

Fotonachweis: Nürburgring Betriebsgesellschaft
 

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